Bottrop. Der Lehrerverband in Bottrop fordert das der Schutz der Gesundheit bei Schulöffnungen Priorität haben muss. Verband formuliert einen Denkanstoß.

„Bei allen Überlegungen zur Wiederaufnahme des Unterrichts müssen der größtmögliche Schutz und die Gesundheit deutlich im Vordergrund stehen." Erst wenn diese gewährleistet sind, könne es zu einer stufenweisen Wiedereröffnung kommen", sagt Christoph Mewes, Stadtverbandsvorsitzender des Verbands Bildung und Erzieheung (VBE) in Bottrop, mit Blick auf die aktuelle Diskussion über die Wiedereröffnung der Schulen.

Der VBE NRW vertritt 24.000 Pädagoginnen und Pädagogen und hat das Papier „Denkanstoß zur Wiedereröffnung der Schulen" veröffentlicht. „Das ist keine Liste, die Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Vielmehr wollen wir damit eine Grundlage für die notwendige Diskussion um die Wiedereröffnung der Schulen bieten", erklärt Mewes.

Schulen brauchen Zeit, um Schülern das Ankommen zu ermöglichen

Unter anderem werden im Denkanstoß Fragen der möglichen Wiederaufnahme des Unterrichtes aufgeworfen, Überlegungen über im Vorfeld der Schulöffnungen durchzuführende Maßnahmen vorgestellt sowie sich aus der Schulschließung ergebende Konsequenzen aufgeführt.

So warnt der Verband unter anderem davor, den Unterricht gleich fortzusetzen. Dazu seien die Maßnahmen in der Corona-Krise zu einschneidend. Die Pandemie löse tiefgreifende Ängste aus und in vielen Bereichen eine große Hilflosigkeit. "Aus diesem Grund benötigen die Lehrkräfte und das pädagogische Personal in den Schulen bei einer Wiederaufnahme des Schulbetriebs zuerst einmal viel Zeit für das Ankommen der Kinder und Jugendlichen in den Lerngruppen", heißt es in dem VBE-Papier. An erster Stelle müsste offene Ohren für die Gedanken, Erfahrungen und Sorgen der Kinder stehen, erst dann folge die Aufarbeitung des notwendigen Unterrichtsstoffs, so der VBE. 

Hygiene- und Abstandsregeln müssen auch in Schulen beachtet werden

Auch Qualitäsanalysen hält der VBE in der derzeitigen Situation nicht für angebracht. Sie sollten mindestens bis zum Ende des Kalenderjahres ausgesetzt werden. Denn: Die Schulen in NRW haben sich noch nie in einer solch schwierigen Situation befunden. Dies kann nur bedeuten, dass alle Energien der Schulen darauf verwendet werden, zurück in eine Art der Normalität im
schulischen Alltag zu finden. 

Es seien zudem Vorlaufzeiten zu berücksichtigen. Außerdem ist aus Sicht des VBE nur eine schrittweise Wiederaufnahme des Unterrichts sinnvoll. Schließlich gelte es, auch in der Schule die geltenden Hygiene- und Abstandsmaßnahmen zu beachten. All das müsse entsprechend organisiert und auch transparent vermittelt werden.