Bottrop. Dr. Mirco Kuhnigk ist der neue Chefarzt der Kinder- und Jugendklinik in Bottrop. Er folgt auf Dr. Martin Günther, der in Ruhestand gegangen ist.

Wechsel an der Spitze der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Bottroper Marienhospital: Zum 1. April hat Dr. Mirco Kuhnigk (49) die Leitung übernommen. Er folgt auf Dr. Martin Günther, der nach 20 Jahren als Chefarzt in den Ruhestand gegangen ist.

"Es ist eine verrückte Zeit, in der ich hier starte", sagt Kuhnigk mit Blick auf die Corona-Pandemie. "Vor vier Monaten hätte ich noch nicht gedacht, dass ich mit Mundschutz die ersten Patienten hier behandeln würde." Intensivierte Hygieneregeln werden aktuell auch in der Kinderklinik zum Schutz der Patienten eingehalten. "Wir machen das, was hygienisch vertretbar und zwischenmenschlich machbar ist", betont der neue Chefarzt. So gilt in der Kinderklinik zum Beispiel nicht das rigoroseste Besuchsverbot. "Ein Elternteil darf mit anwesend sein." Wobei auch im Bereich der Kinderklinik planbare Eingriffe und Untersuchungen verschoben wurden, so dass momentan nur Akutpatienten behandelt werden. "Was medizinisch notwendig ist wird natürlich gemacht", unterstreicht der neue Chefarzt.

Berufliche Erfahrungen in Peru gesammelt

Der gebürtige Kölner lebt seit 15 Jahren in Essen, hat aber auch schon ein Berufsjahr in Lima/Peru verbracht. Das kam nicht von ungefähr: "Meine Frau stammt aus Peru, ich habe sie im Zuge einer ethnomedizinischen Doktorarbeit vor 20 Jahren kennengelernt." Zusammen haben sie zwei Kinder im Teenageralter.

Erfahrung als Mediziner in leitenden Funktionen hat Kuhnigk bereits einige sammeln können. So war er Chefarztvertreter in der kinderheilkundlichen Abteilung des Essener Elisabeth-Krankenhauses, wo er die Abteilung für Kinder-Diabetologie leitete. Am Klinikum Niederberg (Velbert) arbeitete er als Chefarzt der Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin und Neonatologie (Neu-/Frühgeborenenmedizin). Von dort ging's nach Bochum, als Oberarzt an der Universitätskinderklinik am St. Josef Hospital. Es reizte ihn, die Bereiche der Kinder-Allergologie, Lungenheilkunde und als Kinderschutzmediziner zu vertiefen und zum Abschluss zu bringen. Kuhnigk war in Bochum Abteilungsleiter in der Kinder-Notfallambulanz. "Das war eine tolle Klinik in Bochum und es bestehen weiterhin enge Kontakte."

Kooperation mit niedergelassenen Ärzten

Dennoch: "Ich hatte Interesse daran, eine leitende Position zu übernehmen." Das in Kombination mit der Nähe zur Familie in Essen habe ihn an der Stelle in Bottrop gereizt. Und die Möglichkeit, seine Wünsche umzusetzen und etwas Neues in seinen Spezialbereichen der Allergologie/ Pulmonologie zu etablieren. Das will er aber nicht im Alleingang tun. "Ich möchte das zunächst mit den niedergelassenen Ärzten absprechen. Mir ist wichtig, dass wir Hand in Hand arbeiten, so dass wir gemeinsam die bestmögliche Versorgung in der Region bieten können."

Auf dem Fundus der Kinderklinik am MHB lasse sich bestens aufbauen: "Das Team ist sehr gut aufgestellt, es ist ein hohes Engagement da, eine hohe Fachkompetenz." Die erste Aufgabe für ihn sei nun, ein Teil dieses Teams zu werden. Er will ein Umfeld kreieren, in dem die Ober- und die Assistenzärzte sich weiterentwickeln können. Zwar lasse sich das Bottroper Haus nicht mit einer Uniklinik vergleichen. "Aber wir haben Fachgebiete, die durchaus eine klinische Relevanz haben", unterstreicht Kuhnigk und verweist etwa auf die Neuropädiatrie und die "gut funktionierende Neonatologie mit Menschen, die das leben".

Modernisierung des Kinderklinik-Baus angestrebt

Darüber hinaus würde sich der neue Chefarzt über eine Modernisierung des Kinderklinik-Baus in den nächsten Jahren freuen - dieses Projekt hat die Leitung des Marienhospitals auch schon im Blick. Die Pavillons der Kinderklinik wurden 1973 in Betrieb genommen. Sie verfügt derzeit über 60 Betten.