Bottrop-Kirchhellen. . Nach der Ernte geht es direkt in den Hofladen. Derzeit haben Kürbisse Hochsaison. Auf den Höfen in Bottrop hat man derzeit die Qual der Wahl.

Auf Hof Stratmann in Grafenwald ist es mittlerweile seit rund 16 Jahren eine feste Tradition, Kürbisse für die Saison im Herbst anzubauen: Auf knapp 7000 Quadratmeter Feld-Fläche reihen sich die bunten Gewächse aneinander. Sie strahlen auf dem großen Acker an der Straße Im Spring in den verschiedensten Farben.

Auf dem Teller und als Deko beliebt

Orangene, rote, gelbe, grüne, weiße und braune Kürbisse sind dabei, die sowohl für leckere Speisen als auch für Dekorations-Zwecke genutzt werden sollen. Familie Stratmann baut Speise-, Zier- wie auch Schnitzkürbisse für Halloween an. Kunden haben im und vor dem herbstlich geschmückten Hofladen derzeit die Qual der Wahl.

Zu den beliebtesten Speise-Sorten zählen zum Beispiel der Muskat-, Hokkaido- und Butternut-Kürbis. Für schaurige Fratzen, fröhliche wie grimmige Gesichter sind vor allem der Racer- und Wolfkürbis gefragt. „Bei unseren Zierkürbissen liegt die Farbe weiß voll im Trend“, erläutert Bernhard Stratmann Senior (57) von Hof Stratmann in Grafenwald, während er auf dem Kürbisfeld das nächste schmucke Prachtexemplar auf die Ladefläche des bereitstehenden Treckers hievt.

„Wir bekommen das Saatgut und pflanzen die Kürbisse im Treibhaus vor. Am 1. Mai kommen die Samenkörner in den Topf, ab dem 15. Mai werden sie dann circa ausgepflanzt.“ Ende August beginne dann die Ernte, die bis sich bis Ende Dezember ziehen könne.

Gute Ernte trotz Trockenheit

Ein Pkw mit dem Kofferraum voller Kürbisse steht auf dem Hof Stratmann in Kirchhellen. Da hat jemand offenbar noch viel vor.
Ein Pkw mit dem Kofferraum voller Kürbisse steht auf dem Hof Stratmann in Kirchhellen. Da hat jemand offenbar noch viel vor. © Lutz von Staegmann

Auch Zierkürbisse gibt es dort zu kaufen – die Vielfalt ist riesengroß.
Auch Zierkürbisse gibt es dort zu kaufen – die Vielfalt ist riesengroß. © Lutz von Staegmann

Landwirt Bernhard Stratmann jun.mit dem gerade geerntete Exemplar bei der Kürbisernte auf einem Feld am Hof der Familie. Die Kürbisse nach der Ernte im Hofladen direkt vermarktet.
Landwirt Bernhard Stratmann jun.mit dem gerade geerntete Exemplar bei der Kürbisernte auf einem Feld am Hof der Familie. Die Kürbisse nach der Ernte im Hofladen direkt vermarktet. © Lutz von Staegmann

Diese sei bis jetzt gut ausgefallen – und das trotz des fehlenden Regens und der starken Sonne. Täglich würden mehrere Kürbisse, je nach Bedarf, direkt vom Acker in die Auslagen gebracht. Einige faule Kürbisse müssten jedoch immer mal wieder von den guten aussortiert werden. „Ein kleiner Kratzer oder eine winzige Schramme durch einen Vogel oder eine Maus reicht bereits aus, damit der Faulungsprozess beginnt.“

Bernhard Stratmann Junior (23) unterstreicht: Die Hochsaison für den Kürbisverkauf ist kurz vor Halloween. Aktuell kämen zum Beispiel Altersheime, Schulklassen und Kindergarten-Gruppen vorbei, um sich ihre Deko für das Schauerfest auszusuchen. Auch Gastronomen und Eltern mit Kleinkindern würden dem Hof einen Besuch abstatten. Jeder bringe dabei seine spezielle Vorstellungen und Wünsche mit.

Erste Kürbisse gab es schon 1993

Die Idee, Kürbisse für die Kunden anzubauen, hatte Familie Stratmann im Jahr 1993. Es ging den Landwirten darum, möglichst viele Lebensmittel im Anbau auszuprobieren und zu schauen, ob diese ankommen. „Trends nehmen wir regelmäßig mit. Wir müssen immer wieder mit der Zeit gehen.“

Der Kürbis-Anbau habe sich aber über die Jahre zu einer festen Tradition entwickelt, die nicht mehr wegzudenken sei. Die Sorten wurden erweitert und die Fläche vergrößert. „Mal schauen, wie es weitergeht.“

Vielfalt ist auch beim Kürbis Trumpf 

Die Vielfalt der Kürbisse ist groß. Hierbei handelt es sich um Zierkürbisse
Die Vielfalt der Kürbisse ist groß. Hierbei handelt es sich um Zierkürbisse © Lutz von Staegmann

Auch in winzig gibt es Exemplare, dieses kann man nicht essen.
Auch in winzig gibt es Exemplare, dieses kann man nicht essen. © Lutz von Staegmann

„Es gibt Kunden, die wollen kleine und runde Kürbisse zum Schnitzen, einige suchen sich hingegen extra ungeformte und bucklige aus. Sie sollen schauriger für Halloween wirken. Andere setzen wiederum auf eine glatte Oberfläche“, erklärt Landwirtin Alina Maaßen stolz, bevor sie das nächste orangene Fruchtgemüse an einen interessierten Käufer reicht. Sie weiß, die Nachfrage nach dem Gewächs steigt vor allem im Herbst enorm an.

Bereits seit September läuft der Kürbisverkauf auch auf dem Bauernhof Maaßen in Kirchhellen auf Hochtouren. Bis zu 500 Kürbisse gehen bis Ende Oktober an der Hackfurthstraße weg. Sie werden von Philipp und Alina Maaßen aus einem Großbetrieb in Xanten zum normalen Sortiment hinzukauft.

Ein Kürbis für die Mikrowelle

Neben dem bekannten, bräunlichen Butternut-Kürbis liegt in den gefüllten Auslagen der zumeist knallgelbe Spaghetti-Kürbis und der orangefarbene Hokkaido-Kürbis. Alle drei eignen sich vor allen Dingen besonders zum genüsslichen Verzehr – so die Einschätzung der Expertin.

Letzterer könne von Halloween-Fans zudem gut für schaurig-schöne Dekorations-Ideen genommen und mit einem Messer detailreich bearbeitet werden. „Der sogenannte Mikrowellen-Kürbis wird bei uns auch immer beliebter, er sieht gut aus und braucht nur wenige Minuten in der Mikrowelle, um köstlich zu werden.“