Bottrop. Auch der Nahverkehr wird in Bottrop jetzt heruntergefahren. Doe Busse der Vestischen rollen ab Mittwoch früh nach dem Samstagsfahrplan.
Die Busse in Bottrop rollen ab Mittwoch früh in einem ausgedünnten Takt. „Wir steigen um auf den Samstagsfahrplan“, sagt Vestische-Sprecher Christoph van Bürk.
Grundsätzlich fahren ab Mittwoch bis auf Weiteres keine Nachtexpressbusse mehr. Die Einsatzwagen für den Schülerverkehr hat das Verkehrsunternehmen schon seit Montag nicht mehr auf die Straße geschickt, weil die Schulen seitdem geschlossen waren.
Busbetrieb rechnet mit Personalausfällen
Aufgrund der weiter fortschreitenden Einschränkung des öffentlichen Lebens in Bottrop registriert die Vestische eine deutlich gesunkene Nachfrage, sagt der Vestische-Sprecher. „Darüber hinaus muss die Vestische mit verstärkten Personalausfällen rechnen.“
Auch die Bahn-Tochter BVR, die mit der Vestischen gemeinsam die Schnellbuslinie 16 betreibt, schränkt ihr Angebot ein. Der SB 16 fährt an Werktagen halbstündlich zwischen Essen und Busbahnhof ZOB sowie stündlich weiter nach Kirchhellen.
„Infektionsketten unterbrechen“
Auf der einen Seite will die Vestische ihrem Auftrag gerecht werden, „die Mobilität der Emscher-Lippe-Region sicherzustellen“, sagt Christoph van Bürk. „Mit der Reduzierung der Fahrten können wir dies weitestgehend gewährleisten.“
Auf der anderen Seite müssten sich auch die Nahverkehrsunternehmen an der „gesamtgesellschaftlichen Aufgabe beteiligen, Infektionsketten zu unterbrechen“. Aus diesem Grund hat die Vestische schon seit Samstag die Sitze hinter dem Busfahrer abgesperrt und den Einstieg vorne verboten. Auch Tickets dürfen die Busfahrer nicht mehr verkaufen.
Plexiglas-Trennscheiben im Kundencenter
Die Fahrgäste haben sich am Wochenende weitestgehend einsichtig gezeigt, berichten Busfahrer. Vielen Fahrern allerdings geht der Schutz längst nicht weit genug. Einer sagt: „Wenn ich könnte, würde ich mich auch hinter Plexiglas verbarrikadieren.“ Damit spricht er die Schutzmaßnahmen im Kundencenter am Busbahnhof Berliner Platz an: Dort hat die Vestische schon am Wochenende Plexiglasscheiben an den Schaltern zwischen Kunden und Personal aufbauen lassen.
Bustickets gibt es am Kundencenter am Berliner Platz sowie an elf privaten Vorverkaufsstellen in Kiosken und Lottoannahmestellen (siehe Info). Für den Dienstag hat die Vestische ihre Fahrscheinprüfer zu einer „besonderen Kulanz“ aufgerufen.
Die Vestische bittet zudem die Bürger um Nachbarschaftshilfe. „Unterstützen Sie diejenigen Verwandten, Bekannten oder Nachbarn und versorgen sie mit Mehrfahrtenausweisen. Die aktuelle Situation verlangt von uns allen ein erhöhtes Maß an gesellschaftlicher Hilfsbereitschaft und Solidarität.“
Im Taxibus bleibt der Platz neben dem Fahrer frei
Der Schutz der Fahrer umfasst auch den der Taxifahrer, die abends und auf schwach nachgefragten Linien wie etwa der 269 zwischen den Gewerbegebieten in Kirchhellen und der Grafenmühle auf Anforderung fahren. Hier gilt ab sofort die Regelung: Der Platz neben dem Fahrer muss frei bleiben. Freie Plätze in Taxisbussen können Nahverkehrskunden mit gültigen Tickets buchen unter (02366) 186 186.
Das Infektionsrisiko für Bottroper Busfahrer schätzt die Vestische so ein: „Die Infektionsgefahr in unseren Bussen ist nicht größer als bei einem Einkauf im Supermarkt oder einem Besuch einer öffentlichen Einrichtung.“ Aber: Eine Desinfektion der Busse sei nicht realisierbar: Das „müsste nach jedem Ein- und Aussteigen von Fahrgästen geschehen.“
Hier gibt es die Fahrkarten
Das Kundencenter am ZOB ist geöffnet montags bis freitags von 6.30 bis 18.30, samstags von 9 bis 14.30 Uhr.
Fahrkarten gibt es zudem an diesen Verkaufsstellen: Lotto Holze, Johannesstraße 9; Kiosk Ladnar, Hauptstraße 66 in Kirchhellen; Thiel, Gladbecker Straße 285; Lotto Hochstraße, Hochstraße 19; Paul, Zur Grafenmühle 2; Gräwe, Gungstraße 72; Schäfer, Am Hauptbahnhof 1; Schwarz, Im Brinkmannsfeld 4; Bracht, Heidenheck 13; die Kioske Riedel-Strakosch im Fuhlenbrock 119A und Scharnhölzstraße 252.