Bottrop. Die Macher des Biers „Kumpel Prosper“ bieten im Bottroper Förderturm nun Brauseminare an. Auch sonst hat sich das Start-up stetig entwickelt.
Der Kumpel ist nach Hause gekommen. Die Macher des Biers „Kumpel Prosper“ haben endlich eine Adresse in Bottrop gefunden. Büro und Lager des Start-up sind nun in der Stadt angesiedelt, gebraut wird das Bier allerdings weiterhin andernorts.
Sebastian Peters und Max Trawny nutzen die freien Kapazitäten der großen Brauereien. „Die brauen ganz nach unserem Rezept“, sagt Max Trawny. Ließen die beiden Jungunternehmer anfänglich 3000 Flaschen herstellen, so hat sich die Menge inzwischen deutlich erhöht auf 45 Hektoliter oder rund 13.000 Flaschen.
Mit dieser Entwicklung – erst im Mai 2019 kam Kumpel Prosper in Bottrop und nur in Bottrop auf den Markt – sind die beiden zufrieden. Froh sind sie auch über ihre neue Firmenadresse, einem ehemaligen Kiosk an der Scharnhölzstraße, wo die Renovierung in vollem Gange ist. Hinzu kommen größere Lagerräume in der Stadt. „Wir fanden, dass der einstige Kiosk gut zu uns passt“, sagt Max Trawny. Der Firmensitz ist quasi die Verlängerung der Gastro-Meile Gladbecker Straße. Dort, aber auch in anderen Kneipen der Innenstadt, wird „Kumpel Prosper“ bereits ausgeschänkt.
Gegen Ende des Jahres haben Sebastian Peters und Max Trawny noch einmal am Rezept ihres Biers getüftelt und es leicht verändert. Im Nachgeschmack sei das Pils nun etwas herber, ohne die fruchtige Note zu verlieren. Für dieses Jahr haben die Kumpel-Bier-Brauer weitere Pläne. Aus dem Malakoffturm an der Knappenstraße soll ein Brauhaus werden, wobei der historische Förderturm von Prosper II nicht plötzlich zur Kneipe mutiert. Vielmehr möchten Sebastian Peters und Max Trawny hier ihre „Brauschicht“ anbieten, ein Seminar, in dem interessierte Besucher selbst Hand anlegen und alles vorbereiten.
Wermutstropfen: Anders als beim klassischen Kochkurs kann man am Ende das eigene Produkt nicht probieren. Das Kumpelbier muss vier Wochen reifen. Doch die beiden bringen ausreichend Vorräte aus dem Lager mit. Getränke und Essen sind im Eintrittspreis enthalten. Die erste Brauschicht findet am Samstag, 21. März, statt. Weitere Termine sind schon in der Planung.
Sebastian Peters: „Wir glauben, dass diese Seminare etwas besonderes sind und gut ankommen werden.“ Der Malakoffturm sei nun einmal ein ganz besonderer Ort für diese Brauschicht. „Hier können wir unseren Slogan ,Vom Berg- zum Brauwerk’ perfekt umsetzen“, finden die Macher. Die Historie des Turms werde bei einer Brauschicht immer eine Rolle spielen.
Die Seminare sind ein Teil der Strategie, die Marke in Bottrop bekannter zu machen. „Ja, es gibt schon einige, die uns kennen. Das Kumpelbier wird ja auch schon in einigen Kneipen und Getränkemärkten angeboten. Aber wir sehen da noch Potenzial“, sagt Max Trawny. Auch deshalb sind die beiden wieder mit Ständen am Pferdemarkt und am Nikolausmarkt vertreten. Über weitere Event-Teilnahmen sei man mit der Stadt im Gespräch. Zum Kumpelbier gibt es inzwischen passende Gläser und erste Merchandising-Produkte. Und es melden sich die ersten überregionalen Anfragen, etwa von Bierdeckel- und Etikettensammlern.
Mit dieser Entwicklung verbinden sich neue Herausforderungen. Erforderlich wurde nicht nur mehr Lagerfläche, auch die Logistik verlangt absehbar einen größeren Aufwand. Noch liefern die beiden Chefs, die weiterhin einer anderen regulären Arbeit nachgehen, das Bier mit dem Privatwagen aus. „Da werden wir uns in Kürze Gedanken machen müssen, wie wir das künftig organisieren.“
Alle Informationen zu den Brauschichten und Anmeldemöglichkeiten gibt es im Internet unter: zukunft-braucht-herkunft.de
Aufgegriffene Bergbautradition
Hinter „Kumpel Prosper“ stehen Max Trawny und Sebastian Peters. Sie hatten sich während des Studiums in Dortmund kennengelernt und das Ende der letzten Zeche Prosper-Haniel zum Anlass genommen, ihr Start-up zu gründen. So ziert der große Förderturm von Prosper-Haniel aus dem Fuhlenbrock das Etikett und die Bierdeckel.
Erhältlich ist das Bier nur in Bottrop. Es wird in verschiedenen Kneipen ausgeschänkt, etwa im Hürter, im Passmanns und in den Alten Stuben, außerdem ist es bei einigen Getränkemärkten erhältlich.