Im Moment sei es bei weitem wahrscheinlicher, sich mit Influenza anzustecken, sagt das Gesundheitsamt. Austausch mit Krankenhäusern und Ärzten.

Das Coronavirus, das inzwischen in Deutschland zu ersten Infektionen geführt hat, löst auch bei Bottropern Besorgnis aus. Bislang gibt es in der Stadt keine Verdachtsfälle, sagt Gesundheitsamtsleiter Dr. Christian Marga, der betont: „Die Wahrscheinlichkeit ist jetzt aktuell extrem gering, dass man zu einem Fall wird. Viel häufiger sind heute Influenzafälle.“

Es habe in Bottrop wohl einige Situationen gegeben, wo Verdachtsfälle vermutet worden seien. Die Personen seien getestet worden – und hätten sich letztlich als Influenzafälle herausgestellt. Das Coronavirus ruft durch die Grippe bekannte Symptome hervor wie Fieber mit Husten, manchmal Atemschwierigkeiten, Muskelschmerzen.

Gesundheitsamt ist in Kontakt mit Krankenhäusern und Feuerwehr

Marga erklärt weiter: „Die Wahrscheinlichkeit, Kontakt zu einer Person zu haben, die ein nachgewiesener Fall ist, ist im Moment in Deutschland extrem gering.“ Ein dutzend Fälle gebe es in Deutschland aktuell. Die andere Variante sei, dass infizierte Personen aus der Risikoregion, der chinesischen Provinz Hubei, einreisen. „Wenn eines dieser beiden Kriterien erfüllt ist, dann ist beim Robert-Koch-Institut ein Ablaufschema hinterlegt, was es abzuarbeiten gilt. Alles andere sind keine Verdachtsfälle.“

Mit den Fachakteuren vor Ort – also Krankenhäusern, Arztpraxen, der Feuerwehr und dem Rettungsdienst – sei das Gesundheitsamt im Kontakt, würden Informationen ausgetauscht. Donnerstagnachmittag war eine weitere gemeinsame Sitzung angesetzt.

Bisher nur wenige Nachfragen beim Gesundheitsamt und in den Apotheken

Besorgte Nachfragen von Bürgern bezüglich des Coronavirus und der damit verbundenen Lungenerkrankung habe es im Gesundheitsamt bislang kaum gegeben. Und auch Apotheken-Sprecherin Birgit Lauer berichtet davon, dass die Menschen sich zwar Sorgen machten und es Nachfragen gebe – aber nicht in übermäßiger Zahl. Dennoch: „Mundschutz-Masken sind derzeit stark gefragtund oftmals nicht mehr über den Großhandel erhältlich“, berichtet Lauer. „Wir haben noch ganz einfache Papiermasken, die richtigen Schutzmasken sind schon nicht mehr lieferbar.“

Aktuell empfohlen werde ein solcher Mundschutz sowieso vor allem den Menschen, die in den vergangenen 14 Tagen – so lange kann es nach einer Ansteckung dauern, bis die Symptome auftreten – Kontakt zu einem Erkrankten hatten oder sich im chinesischen Risiko-Gebiet aufgehalten haben. „Damit soll verhindert werden, dass sie andere anstecken.“

Regelmäßiges und ausdauerndes Händewaschen als Schutz vor jeder Viruserkrankung

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Weiteren Schutz vor jedweder Viruserkrankung biete vor allem das regelmäßige Händewaschen, um Schmierinfektionen zu vermeiden. „Dies muss mindestens für 20 Sekunden und mit Seife geschehen. Die Wassertemperatur ist dabei nicht relevant“, so Lauer. Besonders wenn man Türklinken oder Haltegriffe in Bus und Bahn angefasst hat, sollte man sich die Hände waschen oder zwischendurch ein Handgel zur Desinfektion benutzen. „Hier sollte man darauf achten, dass das Gel auch gegen Viren hilft“, so Lauer. Und: Statt des Händeschüttelns zur Begrüßung reiche vielleicht auch ein Lächeln.

Marga verweist zudem auf die Grippeschutzimpfung gegen Influenza, die normalerweise in den Herbstmonaten beim Hausarzt erfolgen sollte: „Es macht auch jetzt noch Sinn, sich impfen zu lassen.“

Infos im Internet

Weitere Informationen zum neuartigen Coronavirus und den ersten Erkrankungen in Deutschland sind auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts www.rki.de/ncovzusammengestellt.

Unter der Überschrift „Informationen für Bürger“ wird auch weiterverwiesen auf das Informationsangebot der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA); dort werden häufig gestellte Fragen beantwortet (www.infektionsschutz.de) und allgemeine Hygienetipps zum Schutz vor Infektionskrankheiten gegeben.