Bottrop. An sechs Sonntagen in diesem Jahr sollen die Geschäfte öffnen und an vier die Busse kostenlos fahren. So ist es geplant. Hier sind die Termine.
Sechs verkaufsoffene Sonntage soll es in diesem Jahr wieder in Bottrop geben: vier in der Bottroper Innenstadt und zwei in Kirchhellen. Das schlägt die Stadtverwaltung vor. Der erste verkaufsoffene Sonntag des Jahres findet danach wieder zum Pferdemarkt am letzten Sonntag im April statt. Die Stadt arbeitet auf Beschluss des Rates auch daran, dass die Kunden am Pferdemarkt-Sonntag erstmals an den Festtagen in der Innenstadt innerhalb Bottrops kostenlos mit den Bussen fahren können. Noch muss der Rat den Sonntagsplänen der Verwaltung aber offiziell zustimmen. Das hat eine große Mehrheit zuletzt aber fast immer getan.
Außer zum Pferdemarkt sehen Einzelhandelsverband und Stadtverwaltung wie auch schon in den Jahren zuvor wieder verkaufsoffene Sonntage in der Bottroper Innenstadt aus folgenden Anlässen vor:
2. zum Stadtfest am Sonntag, 7. Juni
3. zum Michaelismarkt am Sonntag, 27. September
4. zum Nikolausmarkt am Sonntag, 6. Dezember.
In Kirchhellen sollen die Geschäfte nachmittags an folgenden beiden Festtagen öffnen dürfen:
1. zum Kirchhellener Dorffest am Sonntag, 16. August
2. zum Kirchhellener Wintertreff am Sonntag, 29. November.
Damit bleibt die Stadt weit unter den gesetzlichen Vorgaben, nach denen bis zu 16 verkaufsoffene Sonntage oder Feiertage innerhalb einer Gemeinde freigeben werden dürfen.
Die Stadt rechnet insgesamt mit mehr als 170.000 Besuchern zu den Festen
Die Stadtverwaltung rechnet allein beim Pferdemarkt mit etwa 27.000 Besuchern, und bei dem dreitägigen Stadtfest im Juli mit rund 40.000 Gästen allein am Stadtfest-Sonntag. Beim Michaelis-Mittelaltermarkt, der im September parallel zur Herbstkirmes stattfindet, geht die Stadt von 25.000 Besuchern am Sonntag aus und beim Nikolausmarkt von rund 20.000. Noch gefragter sind danach die beiden Kirchhellener Feste. Einzelhandelsverband und Stadt rechnen je nach Witterung mit jeweils bis zu 30.000 Besuchern im Norden der Stadt.
Dennoch spricht sich der DGB nicht nur gegen die Geschäftsöffnung am Pferdemarkt-Sonntag aus, sondern lehnt alle verkaufsoffenen Sonntage grundsätzlich ab. Eines der DGB-Argumente lautet: Ladenöffnungen an Sonntagen bedeuten für die Beschäftigten im Handel Sonntagsarbeit, sie seien damit von der Teilnahme an den Stadtfesten ausgeschlossen. Ebenso argumentiert auch die Gewerkschaft Verdi. Dass die Geschäfte zu den Stadtfesten ab 13 Uhr für fünf Stunden öffnen können, sieht die Verwaltung dagegen eher als Beiwerk an und hält Anforderungen der Gerichte für erfüllt.
Der Bottroper Pferdemarkt blickt auf eine 400 Jahre alte Geschichte zurück
Es gilt als ausgemacht, dass der Pferdemarkt unter den Anlässen für die verkaufsoffenen Sonntage die traditionsreichste Veranstaltung ist. Der Markt blicke auf eine gut 400-jährige Geschichte in Bottrop zurück und sei seit Mitte der 1980er Jahre von Kaufleuten quasi wiederentdeckt worden. Parallel zum Showprogramm des Pferdemarkt finden auch ein Pferdetrödelmarkt an der Poststraße, eine Oldtimer-Parade am Rathausplatz und ein Bauernmarkt an der Gladbecker Straße statt.
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Der Pferdemarkt wird auch zur Probe aufs Exempel für die Busfreifahrten, die die Stadt ihren Bürgern aus Anlass der Stadtfeste in der Innenstadt spendiert. Die Mehrheit der Ratsvertreter jedenfalls hofft, dass möglichst viele Bürger ihr Auto stehen lassen und stattdessen mit dem Bus zum Pferdemarkt kommen.