Bottrop. Der traditionsreiche Michaelismarkt findet am 28. und 29. September in Bottrop statt. Rund 60 Akteure werden zum Mittelalterspektakel erwartet.
Kirmes und Michaelismarkt sind aus dem Bottroper Herbst nicht wegzudenken. Auch in diesem Jahr des Stadtjubiläums könnte die Bandbreite an Stimmungen in der Innenstadt kaum größer sein. Auf der Osterfelder Straße locken hell erleuchtete Fahrgeschäfte mit Musik und Technik und nur ein paar Meter weiter um die alte Cyriakuskirche wird es geradezu besinnlich. Handgemachte Musik von verstärkerlosen Instrumenten und gedämmtes Licht von Fackeln und Kerzen auf dem Kirchplatz. Am Samstag und Sonntag, 28. und 29. September, ist Michaelismarkt.
Spannendes Kontrastprogramm
„Ich finde den Kontrast zwischen den beiden total klasse“, sagt Kulturamtsleiter Andreas Kind. Die so unterschiedlichen Stimmungslagen zeichnen die Innenstadt aus. Während auf der einen Seite starkstrom-betriebene Fahrgeschäfte für Adrenalinschübe sorgen, wird das Karussell auf dem Michaelismarkt per Hand gedreht. Rund 35 Stände sorgen für eine mittelalterliche Marktatmosphäre. Stilecht werden rund 60 Akteure das Leben des 13. Jahrhundert vor der Kulisse der Kirchenmauern nachempfinden. Marketender bieten Geschmeide aus fernen Ländern, Lederwaren, Holzwaren und Imkerprodukte an. An den Tavernen sprudelt das Bier, fruchtige Weine werden ebenso ausgeschenkt wie der klassische Honigwein, der auf keinem Mittelaltermarkt fehlen darf.
Neu in diesem Jahr ist ein Stand, bei dem sich die Besucher über unterschiedliche Whiskey-Sorten informieren können. Die Spielleute „Belicha“ und die „Thekenspieler“ sorgen mit Sackpfeifen, Schlüsselfideln, Drehleiern und Trommel während der beiden Markttage für die passende Musik. Besonders stimmungsvoll ist dies am Samstagabend, wenn nach Einbruch der Dämmerung die Gruppe „Insanity Firedance“ zwei Feuershows präsentiert.
Sonntag ist Familientag
Der Sonntag, 29. September, ist vor allem als Familienfest konzipiert. Beim Kinderschmied dürfen die Kleinen glühendes Eisen zu Hufeisen formen. Sie können Lederbeutel und Gürtel basteln. Beim Bogen- und Armbrustschießen können sie gemeinsam mit den Eltern ihre Treffsicherheit beweisen. Die Märchenerzählerin „Fabulix“ entführt die Zuhörer in das Reich der Feen und Elfen, Hexen und Drachen und strahlenden Rittern. Beim „Eierknacken“ geht es darum, aus einer bestimmten Entfernung hartgekochte Eier von einem Pfahl herunterzuschlagen. Weitere Handwerker bieten Töpferwaren, Seifen und Räucherwerk an.
Zu den Höhepunkten des Markts gehört der Auftritt der Ritterschar „Leones Pugnae“. Sie schlagen ihr mittelalterliches Lager auf und geben den Besuchern einen Einblick in das Leben dieser Zeit. Gerätschaften, Kleidung, Waffen und das Lager werden gerne erklärt und vorgeführt. Am Sonntag stehen sie um 12.30, 14.30 und 16.30 Uhr einer schier übermächtigen Streitkraft gegenüber. Als Raubritter haben sie eine Schatztruhe mit Süßigkeiten gestohlen, die von Kindern bis zwölf Jahren mit aller Vehemenz zurückgefordert werden. Einer der Schatzverteidiger ist Jens Lihring, der sich als „Herbort von Dönhoff“ den Kindern entgegenstellt. Allzu leicht will er es den Nachwuchsrittern allerdings nicht machen, auch wenn er weiß: „Die Kinder gewinnen fast immer.“ In Kombination mit der Kirmes dürfte für jeden Geschmack an diesem Festwochenende etwas dabei sein.
Dann geht es los - dort findet es statt
Die Herbstkirmes beginnt am Donnerstag, 26. September zwischen Altmarkt, Pferdemarkt und Osterfelder Straße in der Innenstadt und dauert bis Sonntag, 29. September.