Bottrop. Gemeinsam mit Stadt, Zoll und Steuerfahndung hat die Polizei Autobetriebe in der Welheimer Mark kontrolliert. Und verspricht: Wir machen weiter.
Polizei und Stadt setzen ihre im Dezember begonnenen gemeinsamen Kontrollen fort. Nach drei großen Kontrollaktionen in der Innenstadt haben sie jetzt Autobetriebe in der Welheimer Mark unter die Lupe genommen.
Wie bei den Kontrollen in der Innenstadt hat die Polizei bei dieser Aktion auch die Bekämpfung der Clan-Kriminalität im Auge, sagt Polizeisprecher Michael Franz: „Die gemeinsame Bekämpfung der organisierten Clan- und Bandenkriminalität stellt einen landesweiten strategischen Schwerpunkt der polizeilichen Arbeit dar. Es sollen kriminelle Strukturen schon im Ansatz erkannt und eine Verfestigung verhindert werden.“
Innenminister: „Die Zeit des Wegsehens ist vorbei“
Mit diesem Ermittlungsansatz hat NRW-Innenminister Herbert Reul im Dezember in der Nachbarstadt Essen die „Sicherheitskooperation Ruhr“ ins Leben gerufen und dabei die Parole ausgegeben: „Die Zeit des Wegsehens ist vorbei.“ Durch die Kontrollaktionen der letzten Monate seien landesweit „tausende Straftaten und Ordnungswidrigkeiten aufgedeckt“ worden. Bei der Sicherheitskonferenz Ruhr sollen Polizei, Städte, Zollbehörde, Bundespolizei und Finanzverwaltung gemeinsam Informationen sammeln sowie Maßnahmen koordinieren.
Genau mit diesem Ansatz war die Polizei auch in Bottrop unterwegs. In der Welheimer Mark gab es gemeinsame Kontrollen mit der Stadt Bottrop, der Steuerfahndung Bochum und dem Hauptzollamt Dortmund (Finanzkontrolle Schwarzarbeit) zur Bekämpfung der Clankriminalität in den drei Kfz-Betrieben. Ein Amtshilfeersuchen der Stadt Bottrop sei der Anlass für die aktuellen Kontrollen gewesen, sagt der Polizeisprecher.
„Impulsiv, unkooperativ und respektlos“
Die Experten der verschiedenen Ordnungsbehörden wurden dabei von Einheiten der Einsatzhundertschaft unterstützt. „Die sorgen erst einmal für eine sichere Lage, damit die Kollegen in Ruhe ermitteln können“, beschreibt Franz den Ansatz. Die Beamten der Bereitschaftspolizei sichern Ein- und Ausgänge, Montagehallen und Kassenhäuschen.
Den Hintergrund beschreibt der Polizeisprecher so: „Aus zurückliegenden Einsätzen ist bekannt, dass sich Personen anlässlich ähnlicher Kontrollen gegenüber Mitarbeitern der kontrollierenden Behörden und der einschreitenden Polizeibeamten teils impulsiv,unkooperativ und respektlos verhalten.“
Weiterhin sollen die Kontrollen Erkenntnisse zu möglichen kriminellen Clanmitgliedern und deren Vernetzung liefern. Die Ergebnisse der Kontrollaktion fasst Franz so zusammen: „Drei Strafanzeigen wegen illegalen Aufenthalts, eine Ordnungswidrigkeitenanzeige wegen illegaler Beschäftigung und zwei Kassennachschauen“.
Kein spektakuläres Ergebnis also, aber ein Signal an die kriminelle Szene und an die Bürger: Wir schauen jetzt mal genauer hin. Und das werde weitergehen, kündigt Franz an: „Polizei, Zoll und Steuerfahndung werden auch weiter eng zusammenarbeiten und auch zukünftig gleich gelagerte Aktionen durchführen.“
Drei gemeinsame Kontrollen in der City
Bereits zum dritten Mal seit Mitte Dezember haben Polizei und kommunaler Ordnungsdienst letzte Woche gemeinsame Kontrollen in der Innenstadt durchgeführt.
Die erste fand am Abend bis in die Nacht statt, die zweite am Nachmittag und zuletzt am Mittag. Denn die Behörden wollen nicht nur kontrollieren, sondern auch ansprechbar sein, sagt Polizei-Einsatzleiter Jens Plogmann. Am Mittwochabend zeigte der städtische Ordnungsdienst auch ohne Polizeiunterstützung Flagge auf dem Busbahnhof ZOB.