Bottrop. Polizei und kommunaler Ordnungsdienst haben am Samstagabend eine Kontrollaktion in der City durchgeführt. Schwerpunkt war der Busbahnhof.

Einheiten der Polizei und Mitarbeiter des kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) haben am Samstagabend in der Innenstadt eine gemeinsame Kontrollaktion durchgeführt. Schwerpunkte waren der Berliner Platz, der Busbahnhof ZOB und der Weihnachtsmarkt. Die Polizei wertet den Einsatz als „vollen Erfolg“, sagt Polizeisprecher Andreas Wilming-Weber. „Die Kontrollen werden auf jeden Fall fortgesetzt.“

Personenkontrolle von Polizei und Ordnungsdienst am Trapez.
Personenkontrolle von Polizei und Ordnungsdienst am Trapez. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Die konzertierte Kontrollaktion begann so unspektakulär, dass die Besucher der Weihnachtsmarktstände am Altmarkt gar nichts davon mitbekamen. Ohne Blaulicht rollten gegen 18.15 Uhr Polizeifahrzeuge auf den Busbahnhof ZOB am Berliner Platz und begannen mit der Überprüfung von Personen. Sie ernteten spontanen Beifall von Nahverkehrskunden, die sich schon lange mehr Polizeipräsenz vor allem abends am Busbahnhof wünschen.

„Zielgruppen waren massiv beeindruckt“

„Das war auch der Tenor bei den Bürgergesprächen, die die Kollegen vor Ort geführt haben“, sagt Wilming-Weber. „Wir haben sehr positive Rückmeldungen von den Bürgern bekommen. Unsere Zielgruppen dagegen waren von dem Einsatz massiv beeindruckt.“

Einer der Schwerpunkte des KOD war die Kontrolle von Lärmschutz und Rauchverbot in einem arabischen Café am Trapez, gegen das Anwohner der Horster Straße seit einem Jahr massiv Klage führen. Stadt-Sprecher Andreas Pläsken hatte als Antwort darauf „pingelige Kontrollen“ angekündigt.

Die Bilanz der Kontrollaktion

47 Personen überprüften die Beamten während der Kontrollaktion. Sie verhängten 30 Platzverweise.
47 Personen überprüften die Beamten während der Kontrollaktion. Sie verhängten 30 Platzverweise. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Die Kontrollaktion dauerte nach Angaben der Polizei bis drei Uhr früh. Die Bilanz: Die Beamten überprüften 47 Personen und 53 Fahrzeuge, darunter Falschparker am ZOB, am Altmarkt und der Osterfelder Straße. Rund um den Busbahnhof sprachen die Beamten 30 Platzverweise aus. Ein Strafverfahren wegen Körperverletzung wurde eingeleitet, drei Anzeigen wegen Drogendelikten wurden geschrieben. Bei einem mutmaßlichen Dealer fanden die Beamten nicht nur Drogen, sondern stellten auch fest: Er hatte noch einen Haftbefehl über anderthalb Jahre Haft wegen früherer Drogendelikte offen.

Zwei aufgebrezelte Autos stellen die Beamten in dieser Nacht sicher: den Mercedes eines 25-Jährigen ohne Zulassung, Führerschein, dafür mit falschen Kennzeichen, sowie einen weiteren Wagen, für den wegen technischer Veränderungen die Betriebserlaubnis erloschen war. Die Mitarbeiter des KOD stellten gemeinsam mit den Polizeibeamten 18 Verstöße gegen das Ordnungsrecht fest.

Klagen über „schwindendes Sicherheitsgefühl“

Die Ordnungsbehörden reagierten mit dieser gemeinsamen Aktion auf Bürgerklagen über die Drogen- und Trinkerszene rund um den Berliner Platz sowie über Kriminalität und Krawall zwischen Berliner Platz und Trapez. Die Stadt spricht von einer „zunehmenden Zahl von Ordnungsstörungen“ in der Innenstadt und einem „erkennbar schwindenden Sicherheitsgefühl der Bevölkerung“. Polizeisprecher Andreas Wilming-Weber hatte deshalb bereits Anfang Dezember verstärkte Streifen gemeinsam mit dem KOD angekündigt. Ordnungsdezernent Paul Ketzer hatte gleichzeitig ein Nachdenken über eine Verstärkung des Ordnungsdienstes begonnen und damit eine Debatte im Hauptausschuss angestoßen.

Die Ordnungspartnerschaft

Die Ordnungspartnerschaft zwischen Polizei und der Stadt Bottrop gibt es seit 1998. Darin sind gemeinsame Doppelstreifen und Einsätze verabredet. Gemeinsame Aktionen gibt es bei Großeinsätzen wie den Stadtfesten. Auch während der Kirmes in der Innenstadt sind Doppelstreifen ein gewohntes Bild.

Die Statistik des Ordnungsdienstes zum Stichtag 30. September weist 26 gemeinsame Einsätze mit der Polizei aus. Insgesamt hat der KOD in diesem Zeitraum 4273 Ordnungswidrigkeiten festgestellt. Im gesamten Jahr 2018 waren es 5152. Die meisten Anzeigen gab es wegen Verkehrsverstößen (484), dicht gefolgt von Verstößen wie Taubenfüttern, Urinieren oder Ruhestörung (476). In 218 Fällen gab es Anzeigen gegen Hundehalter etwa wegen Verstößen gegen die Anleinpflicht.