Bottrop. Bottrops Oberbürgermeister tritt zur Wiederwahl an. Denn, sagt er: „Es gibt kein schöneres Amt als Oberbürgermeister von Bottrop zu sein“.

Oberbürgermeister Bernd Tischler stellt sich im September ein drittes Mal zur Wahl. „Es gibt kein schöneres Amt, als Oberbürgermeister von Bottrop zu sein“, sagte Tischler. Es wird seine letzte Kandidatur als Oberbürgermeister sein. Der Verwaltungschef ist etwas mehr als zehn Jahre im Amt und bewirbt sich jetzt für weitere fünf Jahre um diese Position.

Bottrop sei auf einem guten Weg, doch es gebe nach dem Ende der Bergbauzeit viel zu tun, sagte Tischler. „Es stehen zukunftsweisende Entscheidungen für die Stadt an. Dabei möchte ich mich an verantwortlicher Stelle einbringen“, betonte er. So stehe nach der Schließung der Zechen die Rückgewinnung der Bergbauflächen von Grafenwald über Prosper-Haniel bis zu Freiheit Emscher an. „Ich gehe davon aus, dass der Rat im Sommer die ersten Beschlüsse über neue Bebauungspläne fassen kann“, sagte der Verwaltungschef.

Stadt gibt viel Geld für Kultur, Sport und Sicherheit aus

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Auch die Belebung der Innenstadt müsse voran kommen. „Ich nenne nur die Stichworte Althoff-Arkaden und Hansa-Center“, sagte Tischler. Beide große Einkaufshäuser im Kern der City stehen ja noch leer. Außerdem habe der Rat die Verwaltung damit beauftragt, ein richtungsweisendes Konzept zur Gestaltung der Innenstadt vorzulegen, das weit über das Thema Parken hinaus gehe. Auch müsse die Stadt zwei neue Feuerwachen bauen, eine in Kirchhellen und eine neue Hauptfeuerwache in Innenstadtnähe. „Das wird die größte bauliche Investition sein, die die Stadt demnächst zu stemmen hat“, betonte der Oberbürgermeister.

Zu den Aufgaben in der Kultur gehörten die Erweiterung des Kulturzentrums und des Museums Quadrat. „Wir werden 17 Millionen Euro für die Kultur verbauen. Allen Unkenrufen zum Trotz werden wir die Finanzierung auch hinbekommen“, sagte der Verwaltungschef. Größere Ausgaben im Sportsektor stehen durch den Bau von Sporthallen am Josef-Albers-Gymnasium und in Kirchhellen an. Wie die Kultur sei auch der Sport ein sogenannter weicher Standortfaktor. „Er ist ein Wohlfühlfaktor für unsere Bürger“, betont Tischler.

Von Innovation City sollen Anwohner mit weiteren Stadtteilen etwas haben

Oberbürgermeister Bernd Tischler und SPD-Vorsitzende Sonja Voßbeck vor dem Ernst-Wilczok-Haus der SPD an der Osterfelder Straße.
Oberbürgermeister Bernd Tischler und SPD-Vorsitzende Sonja Voßbeck vor dem Ernst-Wilczok-Haus der SPD an der Osterfelder Straße. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Das Klimaschutzmodellprojekt Innovation City stehe vor seinem Abschluss. Bottrop sei damit national und auch international zu einer Blaupause für den energie-effizienten und klimagerechten Stadtumbau geworden. „Wir fühlen uns sehr wohl in unserer Vorreiterrolle. Jetzt geht es darum, die Klima-Offensive fortzusetzen und Innovation City auch in die Stadtteile zu bringen, die noch nicht berücksichtigt sind“, erklärte der Oberbürgermeister. Auch in Fuhlenbrock und Kirchhellen sollen die Anwohner bei der klimagerechten Sanierung ihrer Häuser und Wohnungen profitieren.

„Schließlich geht es um die Themen Sicherheit, Sauberkeit und Ordnung, die mir sehr am Herzen liegen“, betonte der Oberbürgermeister. Tischler lobte die intensiven Kontrollen von Polizei und Ordnungsdienst am Berliner Platz. Und: „Solchen Leuten wie denen, die meine Feuerwehrleute mit Steinen beworfen haben, sagen wir ganz deutlich, dass wir uns das nicht bieten lassen“, sagte der Verwaltungschef. Die Mitarbeiterinnen in seinem Büro und Tischler selbst waren vor kurzen von einer ähnlichen Attacke betroffen. Dabei hatte ein Mann im Rathaus mit einer Stahlkette um sich geschlagen.

Die Hochschule erweitert sich: Es entstehen neue Forschungsinstitute

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Trotz des intensiven Wandels, den die Stadt nach dem Ende des Bergbaus erlebe, sei Bottrop sehr erfolgreich unterwegs, meint der Verwaltungschef. „Es hat keine Brüche gegeben, im Gegenteil: Die Stadt hat eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten im ganzen Ruhrgebiet, die Pro-Kopf-Verschuldung ist vergleichsweise gering“, zog Tischler Zwischenbilanz. Mit der Hochschule Ruhr West entstehen Forschungsinstitute in der Stadt. „Die Hochschule expandiert. Wer hätte das vor einigen Jahren zu träumen gewagt?“, meinte Tischler.

Tischler ist im Sommer 60 Jahre alt geworden. Er ist Spitzenkandidat der SPD. „Ich freue mich sehr“, kommentierte SPD-Vorsitzende Sonja Voßbeck Tischlers erneute Kandidatur. „Wir brauchen für die großen Aufgaben jemanden an der Stadtspitze, der sich auskennt und Menschen mit unterschiedlichen Positionen zusammenbringen kann“, sagte sie. Der SPD-Spitzenkandidat sei in einer mitgliederoffenen Vorstandssitzung unter großem Beifall nominiert worden. „Bernd Tischler ist der beste Kandidat und Oberbürgermeister, den sich die Stadt nur wünschen kann“, unterstrich die SPD-Vorsitzende.

Bernd Tischler verspürt aber auch außerhalb seiner Partei Rückenwind. „Ich werbe um die Unterstützung aller Bottroperinnen und Bottroper über alle Parteigrenzen hinweg“, sagte der Oberbürgermeister.

In SPD herrscht Einigkeit

SPD-Vorsitzende Sonja Voßbeck strich die große Einigkeit bei der Ernennung von Bernd Tischler zum Spitzenkandidaten heraus. „Als Bernd mit sagte, dass er noch einmal als Kandidat zur Verfügung steht, haben wir keine Sekunde gezögert“, sagte sie. Tischler habe die Stadt als Oberbürgermeister gemeinsam mit der SPD nach vorne gebracht.

Auch den großen Zuspruch, den er in der Stadt erfahre, bestärke die SPD. „Wir freuen uns, dass die Bottroperinnen und Bottroper die Arbeit des Oberbürgermeisters und der SPD anerkennen. Wir sehen der Kommunalwahl positiv entgegen“.

Seine offizielle Antrittsrede hält Bernd Tischler beim Neujahrsempfang der SPD am Sonntag, 19. Januar, ab 11 Uhr in der Gaststätte „Cottage“. Offiziell wählt die SPD ihre Kandidatinnen und Kandidaten für die Kommunalwahl im März.