Bottrop. Bottroper Bauern protestieren weiter gegen die neue Agrarpolitik. Vor Supermärkten verteilen sie am Freitag insektenfreundliche Blühmischungen.

Die Landwirte machen weiter gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung mobil und starten jetzt eine Informationskampagne. Die Initiative „Land schafft Verbindung“ möchte zu Beginn der Grünen Woche in Berlin am kommenden Freitag, 17. Januar, mit Verbrauchern ins Gespräch kommen. Auch Landwirte aus Bottrop und Kirchhellen beteiligen sich an der Aktion. „Wir stehen unter anderem ab 10 Uhr vor den Rewe-Märkten von Gödecke in Kirchhellen und Bottrop-Boy“, kündigt Sprecher Philipp Maaßen an.

Unter dem Motto „NRW blüht auf“ möchten die Landwirte vor den Geschäften mit den Kunden vor allem über Insektenschutz und die neue Düngeverordnung sprechen. „Unsere friedlichen Proteste in den vergangenen Monaten haben viele Türen für uns geöffnet. Dies wollen wir nun nutzen und laden alle Verbraucher ein, mit uns direkt in den Dialog zu treten“, kündigt NRW-Sprecher Georg Biedemann in einen Aufruf der Initiative „Land schafft Verbindung“ an.

Kunden können Blühbeete in ihren Gären anlegen

Erst Ende November hatten die Landwirte mit einem Trecker-Konvoi nach Berlin gegen die Berliner Agrarreform protestiert. So hatten sich in Kirchhellen um die 200 Bauern mit ihrem Traktoren auf einem Feld vor dem Movie-Park versammelt und waren von dort aus zu einer Staffelfahrt durch mehrere Ruhrgebietsstädte aufgebrochen. Während einer Kundgebung in Essen verschafften sie sich Gehör.

Am Freitag werden sich die Landwirte nun von verschiedenen Treffpunkten aus auf Städte in Nordrhein-Westfalen verteilen und vor allem vor Supermärkten Position beziehen. Dort wollen sie auch Fragen der Verbraucher rund um die Landwirtschaft beantworten. Außerdem werden die Bauern dann besonders insektenfreundliche Blühmischungen unter den Kunden verteilen. Denn Landwirte und Verbraucher könnten gemeinsam etwas für den Naturschutz tun: Die Landwirte mit Blühstreifen auf den Feldern, die Verbraucher mit Blühbeeten in ihren Gärten. Georg Biedemann: „So kann es dann in Sommer heißen: So blüht NRW“.