Bottrop. Bei der ersten Begehung des Bottroper Fußverkehrs-Checks zeigen Gymnasiasten, an welchen Orten sie in der Stadt auf schwierige Situationen stoßen.

Andrea Fromberg möchte, dass möchte, dass die circa 20 Schüler des Ingenieurkurses am Josef-Albers-Gymnasium beim Fußverkehrs-Check den Blick für die Probleme ihres Schulwegs schärfen. „Wir wollen heute durch die Brille eines Fußgängers schauen“, sagt die Expertin aus dem Planungsbüro Via. Gehen ist das umweltfreundlichste Fortbewegungsmittel. Dennoch kam die Stadt Bottrop bei dem Thema bisher nicht richtig voran.

Deshalb wurde ein ehrgeiziges Ziel gesteckt: der Fußverkehrsanteil soll von 18 auf 25 Prozent gesteigert werden. Dafür muss die Situation der Fußgänger verbessert werden. Wo fehlt eine Ampel? Ist die Sicherheit für Fußgänger gewährleistet? Wo könnte ein Zebrastreifen helfen? Nur drei Fragen, auf die Antworten gefunden werden müssen.

Die Route führt zunächst zur Osterfelder Straße

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Das Projekt konzentriert sich zunächst auf die Fußwege in der Innenstadt und der nahe liegenden Wohngebiete. Zunächst führt die Route vom Josef-Albers-Gymnasium über den kurzen Durchgang von der Zeppelinstraße zur Osterfelder Straße. Wenn sich die Schüler morgens auf den Weg zum Gymnasium machen, kann es dort für Fußgänger eng werden. Denn sie teilen sich das Teilstück mit radelnden Mitschülern. Schüler, die zu Fuß unterwegs sind, bemängeln zudem die schmalen Bürgersteige am Ende der Zeppelinstraße. Am Ausgang des Durchgangs komme es oft vor, dass sie aus Platzmangel nicht auf dem Gehweg gehen könnten und stattdessen auf die Zeppelinstraße ausweichen müssten.

Schon im Unterricht haben sich die Schüler mit der Aufgabe befasst, wie der Schulweg sicherer gemacht werden kann.
Schon im Unterricht haben sich die Schüler mit der Aufgabe befasst, wie der Schulweg sicherer gemacht werden kann. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Nächste Station auf der Route ist die Kreuzung Heidenheck/ Osterfelder Straße. Hier kennen sich die Schüler bestens aus. Aufgrund eines Projektes im Unterricht haben sie sich mit der Aufgabe befasst, wie der Schulweg an Ort und Stelle sicherer gemacht werden kann.

Es bilden sich Rückstaus auf den Straßen

„Was ist hier das Problem“, möchte Fromberg wissen. Die Schüler sprechen Klartext. Anstatt an der roten Ampel zu stehen, würden Autofahrer oftmals die Abkürzung am Heidenheck, die nur für Radfahrer und Anlieger erlaubt ist, benutzen, um auf die Osterfelder Straße zu gelangen. Dies stelle eine Gefahr für Fußgänger dar.

Eine weitere Beobachtung: Wenn viele Schüler bei Grün die Kreuzung überqueren, bilden sich lange Rückstaus auf den Straßen. Außerdem haben sie gesehen, dass die Mülltonnen manchmal von den Anwohnern auf dem Rad- und auf dem Fußweg abgestellt werden.

Bürgersteige sind nach Ansicht der Schüler zu schmal

Zu guter Letzt nimmt die Gruppe in der Innenstadt kritisch das kurze Teilstück von der Schützenstraße zur Fußgängerzone am Pferdemarkt in Augenschein – täglich eine wichtige Route für die Schüler. Die Bürgersteige auf Höhe des Sanitäts- und des Hochhauses sind nach Ansicht der Schüler zu schmal. Anstatt nebeneinander müssten sie entweder im Gänsemarsch oder teilweise auf der Straße gehen.

Diskussion der Ergebnisse im März

Während der Tour machen die Mitarbeiter des Planungsbüros immer wieder Fotos, messen Abstände, fotografieren Problemstellen und dokumentieren die Anregungen und Hinweise der Schüler.

„Anschließend erarbeiten wir Maßnahmenvorschläge“, erklärt Andrea Fromberg die nächsten Schritte. „Auf einer Abschlussveranstaltung werden die Vorschläge vorgestellt und dann noch mal mit den Beteiligten diskutiert.“ Das soll im März 2020 passieren.