Bottrop. 114 Schüler und Lehrer der Gesamtschule würden Knochenmark spenden. Das nötige Geld für die Typisierungsaktion haben sie vorher selbst gesammelt.

Die Oberstufenschüler der Willy-Brandt-Gesamtschule engagieren sich im Kampf gegen Blutkrebs. Sie veranstalteten eine Registrierungsaktion zugunsten der Deutsche Knochenmarkspende (DKMS). Denn obwohl täglich 20 DKMS-Spender Stammzellen spenden, findet noch immer jeder zehnte Patient in Deutschland keinen passenden Spender. „Angesichts dieser erschreckenden Zahl war es für unsere Schüler eine Selbstverständlichkeit sich zu engagieren“, berichtete Oberstufen-Leiterin Alexandra Beckmann. 114 Oberstufenschüler und Lehrer erklärten sich bereit, ihr Knochenmark für Menschen zu spenden, die an Leukämie erkrankt sind.

Die Typisierung per Wangenschleimhautabstrich mit einem Wattestäbchen dauert für jeden Spender nicht länger als fünf bis zehn Minuten. Außerdem sammelten die Schüler Spenden und verkauften am Aktionstag Waffeln. Knapp 600 Euro kamen so zusammen, um die Registrierung zu finanzieren. Denn jede Typisierung kostet etwa 35 Euro. „Es ist toll zu sehen, mit welcher großen Motivation die Schüler die Registrierung an unserer Schule umsetzen. Ihre Hilfsbereitschaft und ihr Engagement beeindrucken mich sehr, zumal es in meiner eigenen Familie eine Leukämieerkrankung gab. Und es stärkt die Schulgemeinschaft auf vielfältige Weise“, freute sich Alexandra Beckmann.

Je mehr Spender registriert sind, desto größer ist die Chance, Leben zu retten

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Die Schüler waren schon vor dem Aktionstag gut informiert: So gab es ein Informationsschreiben der Schulleitung an die Eltern und Schüler, und das Thema „Leukämie und Stammzellspender“ wurde auch im Unterricht angesprochen. Am Aktionstag selbst hielt ein Mitarbeiter der DKMS einen Vortrag, und eine Spenderin, die bereits Stammzellen gespendet hat, erklärte den Schüler aus erster Hand, wie so eine Spende abläuft.

Die Suche nach dem passenden Stammzellspender ist laut DKMS vergleichbar mit der Suche nach der Nadel im Heuhaufen, da die Gewebemerkmale zwischen Spender und Patient zu hundert Prozent übereinstimmen müssen. Je mehr potenzielle Spender daher bei der DKMS registriert sind, desto größer wird die Chance, ein Leben zu retten. Mit dem Schulprogramm „Dein Typ ist gefragt“ lädt die DKMS daher weiterführende Schulen dazu ein, sich im Kampf gegen Blutkrebs zu engagieren

In der Oberstufe der Willy-Brandt-Gesamtschule musste sie keine allzu große Überzeugungsarbeit leisten. „Es ist doch selbstverständlich, wenn man so einfach so viel Gutes tun kann“, lauteten Kommentare der Schülerinnen und Schüler, oder: „Wenn ich an Leukämie erkranke, bin ich auch froh, wenn sich ein Spender für mich findet“.