Bottrop. Wer Klimaschutz will, muss dafür auch Geld ausgeben, fordert die Bottroper ÖDP, zum Beispiel für mehr Fahrradständer und begrünte Wartehäuschen.

Die ÖDP will den öffentlichen Nahverkehr stärken. Dazu soll die Stadt ihre Zahlungen an den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr kräftig erhöhen, damit dieser seine Leistungen verbessern kann. „Wenn wir die Menschen motivieren wollen, auf Bus und Bahn umzusteigen, müssen wir zunächst die Qualität des Angebots steigern. Das ist nicht zum Nulltarif zu haben“, sagte ÖDP-Fraktionssprecherin Marianne Dominas.

Auch für die Radfahrer in Bottrop will die ÖDP einiges tun. Damit Ampeln zum Vorteil von Fußgängern und Radfahrern geschaltet werden und mehr Fahrradstellplätze bereit gestellt werden können, soll die Stadt in ihrem Etat jeweils 50.000 Euro bereit stellen, fordert die Öko-Partei. Außerdem sollen die Dächer des Zentralen Omnibus-Bahnhofs (ZOB) sowie die Dächer der Wartehäuschen an den Bushaltestellen begrünt werden. „So schaffen wir ein angenehmeres Klima gerade auch in der von Hitzestau betroffenen Innenstadt“, meint Sprecher Johannes Bombeck.

Stadt soll möglichst hohe Bußgelder für Umweltsünder festlegen

Um der Vermüllung der Stadt entgegen zu wirken, soll die Verwaltung Umweltsünder für das wilde Abkippen von Abfall, oder auch für das Wegwerfen von Zigarettenkippen, Kaugummis und Hundekot mit so hohen Bußgeldern wie möglich ermahnen. Die Höhe der Bußgelder sollte aber auch öffentlich gemacht werde. „Der Bürger muss wissen, welche Strafen ihn bei einem Fehlverhalten erwarten, wenn diese eine abschreckende Wirkung entfalten sollen“, meint Johannes Bombeck.

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Das Seniorenprojekt „Batenbrock50+“ der evangelischen Kirche soll fortgesetzt werden, fordert die ÖDP. „Wir halten die Ansätze für wertvoll, mehr dafür zu tun, dass ältere Menschen länger Zuhause bleiben und nicht in ein Altenheim umziehen müssen. Das Projekt liefert uns wichtige Erkenntnisse, wie durch mehr nachbarschaftliche Kontakte ein gutes Hilfenetz entstehen kann. Dies möchten wir weiter fördern,“ betonte Marianne Dominas. Außerdem sollen 30.000 Euro ab 2021 für den Aufbau eines Sommer-Open-Air-Kinos bereit gestellt werden, und der Tierschutzverein für seine Arbeit 7000 Euro pro Jahr mehr bekommen. In Kirchhellen soll der Badesee Töttelberg zügig umgesetzt werden.

Partei begrüßt Aufgabe gemieteter Büros der Stadtverwaltung

Erfreut reagiert die ÖDP, dass zwei ihrer Vorschläge nun wohl umgesetzt werden. So entstehe auf dem Saalbaugelände das zweite Rathaus, und es sollen bis auf zwei Ausnahmen alle kostspieligen Mietobjekte der Verwaltung aufgegeben werden. Außerdem könnten sich die Verspätungen des Schnellbusses von Essen nach Bottrop reduzieren, weil nun die Schaffung einer Busspur von der Oskarstraße in Ebel bis zur Emscher endlich ernsthaft geprüft werde. nj