Bottrop. Der Bottroper Sportbund veranstaltet einen viertägigen Workshop zur Ferienzeit. Kinder lernen das Basiswissen und Verantwortung zu übernehmen.
Vorsichtig und konzentriert tasten sich die Jungen und Mädchen die Kletterwand entlang. Es sind ihre ersten zaghaften Schritte auf dem Weg zum Gipfel. Knapp 13 Meter ragen die Wände in der Kletterarena 79 am Südring in die Höhe. Beim viertägigen Klettercamp erleben 25 Kinder den Sport auf spielerische Weise.
„Jeder bringt unterschiedliche Voraussetzungen mit“, sagt Hallenleiter Christian Kunert. Damit die Acht- bis Dreizehnjährigen ein Gefühl für die Wand bekommen, dürfen sie sich zunächst in einer Absprunghöhe von circa einem Meter „warm klettern“. Mit Seilen sind sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht gesichert. Drei Klettertrainer des Sportbundes schauen ihnen vom Boden aus zu. Falls etwas passieren sollte, sind sie sofort zur Stelle.
Sportbildungswerk stellt Ausrüstung kostenlos zur Verfügung
Die Kinder haben kurze Hosen, T-Shirts und Turnschuhe angezogen - wie im normalen Sportunterricht. Einige von ihnen sind hingegen keine Anfänger mehr und tragen spezielle Kletterschuhe. Die nötige Ausrüstung wird ansonsten vom Sportbildungswerk kostenlos zur Verfügung gestellt.
Dann wird es Ernst für die Jungen und Mädchen. Die Trainer legen ihnen die Klettergurte an. Es folgt eine kurze Einführung in die Seil- und Knotentechnik. In Dreiergruppen klettern sie schließlich nacheinander abwechselnd in Richtung Hallendecke. Spätestens am vierten und letzten Tag des Workshops werden die einzelnen Schritte, Bewegungsabläufe und Kommandos zwischen Kletterer und den beiden Sichereren, die am Boden das Seil halten, in Fleisch und Blut übergehen. Davon sind die Trainer schon am ersten Tag überzeugt.
Klettern ist Ganzkörpertraining
Klettersport ist aber nicht nur eine Frage von Kraft. „Es ist Ganzkörpertraining“, sagt Christian Kunert. Er selbst klettert seit seinem 14. Lebensjahr. Wer in die Höhe will, muss zusätzlich seinen Kopf einschalten. Es gilt volle Konzentration. Dazu werden die Sinne wie Gleichgewicht, Tastsinn und die Körperspannung trainiert. Den Kindern ist die pure Lust und Freude am Sport anzusehen. Der Spaß steht natürlich im Vordergrund. Nebenbei lernen die Kinder, Verantwortung zu übernehmen, testen ihre Grenzen aus und entwickeln Vertrauen gegenüber anderen und in die eigene Stärke.
Erfahrungsgemäß erfreuen sich die Klettercamps in den Ferien großer Beliebtheit. „Oft ist es so, dass sich die Teilnehmer am Ende des Kurses, schon für den nächsten Termin anmelden. Wir haben viele Wiederholungstäter“, berichtet Kunert. Die zahlreichen bunten Klettergriffe und Formen aus Kunststoff fallen beim Besuch in der Arena sofort ins Auge. Was unsortiert und willkürlich aussieht, hat tatsächlich System. Die Griffe sind an der Wand verschraubt. Kletterer können aus mehr als 100 unterschiedlichen Routen mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden auswählen. „Die Routen werden regelmäßig geändert“, sagt Kunert.