Bottrop. Roboteranzüge können vielen Patienten dabei helfen, sich zu bewegen. Die Hochschule Ruhr West untersucht Exoskelette nun auch an Erkrankten.
Die Hochschule Ruhr West (HRW) entwickelt ein Exoskelett für Arme und Hände und untersucht es an Patienten. Exoskelette sind eine Art an Körpern tragbarer Roboter. Man nennt sie daher auch Roboteranzüge. Mit ihrer Hilfe können zum Beispiel Schlaganfall-Patienten wieder gehen lernen. Exoskelette können auch beim Heben schwerer Lasten helfen oder sogar die Leistung von Skifahrern verbessern.
Gerade in der Medizin sind solche Hilfsmittel schon länger im Einsatz. Auch das Forschungsprojekt unter dem Titel „Smarte Rehabilitation der oberen Extremitäten durch ein intelligentes Soft-Exoskelett“ setzt da an. Denn nach neurologischen Erkrankungen wie Schlaganfällen sind bei vielen Patienten die Funktionen der Arme und Hände beeinträchtigt. Sie können zum Beispiel schlechter greifen. Das schränke auch die Teilhabe der betroffenen Patienten am Berufsleben und im Alltag ein, erläutern die Wissenschaftler.
NRW-Ministerium stellt für Forschungsarbeit Millionensumme bereit
Um die konventionelle Therapie zu intensivieren, sei ein hochqualitatives, eigenständiges und alltagsnahes Training notwendig. Die Schlüsselkomponente dazu sei ein biomechanisch konzipiertes, adaptives Exoskelett für die oberen Extremitäten, teilt die Hochschule mit. Der Roboter soll in diesem Forschungsprojekt auch an Patienten eingesetzt werden, um es zu untersuchen. Das NRW-Wirtschaftsministerium fördert die Arbeiten für die nächsten drei Jahre mit rund 2,1 Millionen Euro.
Zum Auftakt des Vorhaben sind jetzt die Projektpartner zusammengekommen. Die Hochschule Ruhr West wird dabei durch Professor Ioannis Iossifidis vertreten und übernimmt die Rolle des Konsortialführers. Projektpartner sind das Uniklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum, vertreten durch Dr. Christian Klaes, das Uniklinikum Bergmannsheil Bochum, vertreten durch Dr. Matthias Sczesny-Kaiser, und die SNAP GmbH, vertreten durch Dr. Corinna Weber.