Zuschüsse bis zu 50 Prozent zahlt die Stadt Bottrop Bürgern für Vorhaben, die dem Klimaschutz dienen. Wie und wofür Sie an das Geld kommen können.

Mit einem großen Banner am Schlauchturm der Hauptfeuerwache signalisiert die Stadt den Endspurt beim Klimaschutzmodellprojekt Innovation City. Kaum zu übersehen ist ihr Aufruf: Jetzt noch Förderung sichern! Denn auch wenn Innovation City zum Ende des kommenden Jahres endet, können die Bürger im Pilotgebiet noch bis Ende Juni 2020 Anträge auf Zuschüsse für die Modernisierung ihrer Häuser stellen. Bis zu 25 Prozent der Kosten für die Modernisierung übernimmt die Stadt, bei der klimagerechten Erneuerung von Fassaden oder Höfen steuert sie sogar bis zu 50 Prozent bei.

Geld für die klimagerechte Sanierung gibt es noch genug, versichert Bürgermeister Klaus Strehl (SPD). Etwa zwei Millionen Euro liegen dafür bereit. „Die Zuschüsse bekommen ganz normale Bürger“, betont der Bürgermeister. Er rät Anwohnern im Innovation-City-Gebiet aber, sich möglichst jetzt schon Gedanken darüber zu machen, was sie modernisieren möchten. „Das Ganze ist ja mit einer gewissen Vorlaufzeit verbunden“, erklärt Strehl. Angebote von Handwerksfirmen einzuholen, braucht seine Zeit.

Am 30. Juni 2020 endet die Antragsfrist für Modernisierungen

Hier gibt es mehr Artikel, Bilder und Videos aus BottropAußerdem können die Bürger die Aufträge an die Firmen erst dann vergeben, wenn sie die Zusage für die Zuschüsse auch erhalten haben. Am Stichtag 30. Juni 2020 endet die Frist für die Förderanträge. Danach bleibt den Eigentümern von Einfamilienhäusern, Reihenhäusern oder Mehrfamilienhäusern aber noch Zeit bis zum 31. Dezember 2021, die vereinbarten Modernisierungsmaßnahmen durchzuführen und abzurechnen. Die Fördergelder können die Bürger zum Beispiel dann bekommen, wenn sie ihre Heizung modernisieren oder neue Fenster einbauen lassen. Zuschüsse gibt es auch für die Dämmung von Dächern und Fassaden, erklärt Karl-Heinz Maaß, Leiter der Abteilung für Stadterneuerung.

Die Chance auf solche Zuschüsse haben allerdings nur die Eigentümer im Pilotgebiet von Innovation City. „Leider“, bedauert Bürgermeister Strehl. „Wir versuchen aber, das in einem ersten Schritt auch auf Fuhlenbrock und Kirchhellen auszudehnen. Wir streben das letztlich für die gesamte Stadt an“, sagte Strehl. Noch aber ist das nicht so weit und zum Pilotgebiet gehören die Innenstadt sowie die Stadtteile Batenbrock, Boy, Lehmkuhle, Ebel, Welheimer Mark und Teile von Welheim.

Zuschüsse für begrünte Höfe und Vorgärten gibt es bis Ende 2022

Schöne, grüne Vorgärten wie den von Stefanie Nentwig an der Schillerstraße wünscht sich die Stadt.
Schöne, grüne Vorgärten wie den von Stefanie Nentwig an der Schillerstraße wünscht sich die Stadt. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

„Innovation City ist ein Glücksfall für Bottrop“, betont er. „Wir können dadurch Modernisierungsmaßnahmen anstoßen, die auch für Bürger mit eher kleinerem Geldbeutel in Frage kommen“, betonte Maaß. Auch die Förderanträge seien so gehalten, dass die Bürger so einfach wie möglich an die Gelder kommen. Jeder Interessent werde ohnehin beraten. „Wir kommen dazu auch ‘raus und beraten an Ort und Stelle. Das alles ist übrigens kostenlos“, hebt der Abteilungsleiter hervor. Das Interesse der Bürger ist entsprechend. So haben in den letzten gut fünf Jahren fast 1050 Anwohner Anträge auf Zuschüsse gestellt. Von den rund 5,2 Millionen Euro Fördergeldern zahlte die Stadt bisher gut 3,3 Millionen Euro an die Bürger aus. „Wir haben allein durch diese beiden Förderprogramme Investitionen in Höhe von rund 20 Millionen Euro angestoßen“, sagte Karl-Heinz Maaß.

Um an Fördergelder aus dem sogenannten Haus- und Hofflächenprogramm zu kommen, haben die Hauseigentümer im Innovation-City-Gebiet noch etwas länger Zeit. „Wir fördern damit Klimaanpassungsmaßnahmen wie Dachbegrünungen oder den klimagerechten Umbau von Höfen und Vorgärten. Wir haben hier ja lieber schöne, grüne Vorgärten als Steingärten“, sagte Maaß. Auch für neue Fassaden können die Bürger Zuschüsse in einer Höhe von bis zu 50 Prozent der Kosten erhalten. Ende 2022 läuft diese Frist ab.

Hier gibt es Auskunft

Zur Beantragung von Zuschüssen für Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen ist eine kostenlose Erstberatung durch die Energieberater der Innovation-City-Managementgesellschaft an der Südring-Center-Promenade 3 erforderlich. Einen Termin können Interessierte unter der Telefonnummer 02041 70 50 00 oder per E-Mail unter infa@icm.de oder infa@icruhr.de vereinbaren.

Weitere Informationen über die Förderprogramme gibt es hier: Koordinierungsstelle Integrierte Stadtentwicklung/Innovation City, Telefon 02041/70-3398, E-Mail: karl-heinz.maass@bottrop.de