Bottrop. Nito Torres und die Musiker Many Miketta und Roland Miosga erhalten den „Konjungtur“-Kleinkunstpreis ebenso wie Matthias Jung und Ingo Börchers.
Der Bottroper Frechdax geht bereits ins verflixte siebte Jahr. Da musste ja etwas passieren. Denn wenn Nito Torres, Many Miketta und Roland Miosga am Freitag in der Alten Börse aus dem Humor-Tresor steigen, werden erstmals ein Neu-Bottroper, ein Bottroper Urgestein und ein Ex-Bottroper ausgezeichnet. Natürlich könnten man sagen: Da handelt es sich um Vetternwirtschaft, zumal es sich beim Kopf der Jury, die daneben aus Mitgliedern der Volksbank und des Kulturfördervereins Konjungtur besteht, um Benjamin Eisenberg handelt. Augenzwinkern ist dabei natürlich inbegriffen: Dieser „Nachwuchspreis fürs Lebenswerk“ geht ohnehin stets an „Künstler des Vertrauens“ getreu dem Motto „Vetternwirtschaft - korrupt, aber transparent“. Aber da der Pool der Künstler, aus dem Eisenberg die jährlichen Preisträger fischt, auch immer Bottroper Berührungspunkte haben muss, engt das den Kreis automatisch ein.
Es werden immer drei Künstler mit dem Frechdax ausgezeichnet
„Also Berührungspunkte heißt: Er oder sie sollte auf jeden Fall schon mal in einem der hiesigen Kabarett-und Comedyformate aufgetreten sein“, sagt Benjamin Eisenberg, Bottrops wohl bekanntester Polit-Kabarettist. Das trifft auf die drei Genannten ebenso zu, wie auf Matthias Jung und Ingo Börchers, die das Trio komplettieren. „Denn wir drei sind für den Preis eigentlich einer und werden gemeinsam ausgezeichnet“, erklärt Nito Torres. Damit bleibt auch die Einheit der kabarettistischen Dreifaltigkeit gewahrt. „Denn mit dem Frechdax zeichnet Konjungtur von Anfang immer an immer drei Künstlerpersönlichkeiten aus“, sagt Konjungtur-Mitglied Roberto Giavarra.
Ein Loblied auf Batenbrock
Der Clou wäre jetzt noch gewesen, wenn Torres, Miketta und Miosga Bottroper gewesen wären. „Da hat Roland uns einen Strich durch die Rechnung gemacht, der ist nach Düsseldorf gezogen“, sagt Many Miketta. Dafür hat es Nito Torres von Siegburg nach Bottrop gezogen: „Das musste man erstmal erklären. aber auch im Rheinland sind sie ja nicht ganz auf den Kopf gefallen.“ Er gehört zum festen Stamm am Ebertbad im benachbarten Oberhausen. Warum er dann nicht dorthin gezogen sei? „Steh’ mal auf der Marktstraße, dann weißte warum.“ Torres nimmt kein Blatt vor den Mund und singt sogleich ein Loblied auf Batenbrock. Was sollte er auch sonst tun? Immerhin wohnt er dort in Many Mikettas Elternhaus. Was zunächst ein Mietverhältnis werden sollte, endete kurz darauf mit einem Kaufvertrag. „Super da. Meine Kinder lieben es und haben schon erste Kontakte in der Schule geknüpft“, sagt Torres. „Dabei ist alles ganz frisch, noch nicht einmal das Auto ist umgemeldet.“
Bald in „Katzengold“ zu erleben
Seit dem Ende der legendären „Missfits“ war Miketta der Mann fürs Musikalische im Ebertbad. Und beim Bottroper Dauerbrenner „Comedy im Saal“ von Benjamin Eisenberg bildet das Duo als die „Pott Boys“ musikalisch das Rückgrat der Show. Vom 14. bis 17. November sind beide übrigens in der Bottrop-Revue „Katzengold“ im Lichthof mit von der Partie.
Preisträger Ingo Börchers und Matthias Jung liefern gleichsam das Kontrastprogramm zu Torres. Wissenschaft ganz einfach komisch könnte Börchers’ Motto lauten. Egal ob im Programm „Die Welt ist eine Google“ oder „Ferien auf Sagrotan“: Börchers hat für alles eine wissenschaftliche Erklärung, während Jung eher seine „pädagogische“ Ader zum Zuge kommen lässt. Programme wie „Generation Teenietus“ oder das Radioformat „Eltern fragen – Jung antwortet“ zeigen dabei seinen witzigen Zugriff auf und Einblick in Teenie-Hirne - und nicht nur die.
Die Show und die Tickets
Die Show zur diesjährigen Frechdax-Verleihung mit Nito Torres, Ingo Börchers und Matthias Jung beginnt am Freitag, 11. Oktober, um 20 Uhr in der Alten Börse, Kirchhellener Straße 10. Karten zu 15 Euro gibt es in der Filialen der Vereinten Volksbank in Bottrop (Kirchhellener Straße 6-8) und Kirchhellen oder online im Ticket-Shop der Volksbank (vb-shop.de) oder direkt an der Abendkasse.