Kirchhellen. Das Vestische Gymnasium strebt eine Partnerschaft mit dem Verein „Kinderdorf Bottrop in Gambia“ an. Nicht nur Spendenaktionen sind dabei geplant.
Das Engagement der Schulgemeinde vom Vestischen Gymnasium Kirchhellen (VGK) für das Hilfsprojekt „Kinderdorf Bottrop in Gambia“ trägt erste Früchte: Rund 1100 Euro, ein Teilerlös aus dem diesjährigen Spendenlauf, nahm nun der Vereinsvorsitzende Wolfgang Gerrits von der Schülervertretung entgegen. Mit dem Geld soll in Westafrika ein Projekt an den Start gebracht werden, „das für das Kinderdorf und das gesamte Land eventuell einmalig ist“, sagt Gerrits.
Den Anstoß dazu gab mit Ira Vogler eine VGK-Lehrerin, die im vergangenen Jahr in dem Kinderdorf in Gambia zu Gast war und die Idee zurück an ihre Schule trug. Und zwar soll mit Hilfe des Vestischen Gymnasiums im Kinderdorf Bottrop ein Schulgarten entstehen, der als Mutter-Kind-Projekt gleich auf mehreren Ebenen Gewinn bringt.
Schulgarten wird von Müttern mit Kindern bewirtschaftet
Wolfgang Gerrits erläutert die Details: „Die Idee ist, den bestehenden, konventionellen Schulgarten von jetzt 350 auf 500 Quadratmeter zu vergrößern.“ Bewirtschaftet werden soll dieser dann von Müttern mit Kindern, die dort Gemüse und Obst anbauen und ernten. „Das Ziel ist, vor allem die Mütter aus den umliegenden Dörfern noch mehr an das Kinderdorf zu binden“, so Gerrits. „Die Erlöse aus dem Garten werden geteilt: Sie gehen zu 50 Prozent an die Mütter und zu 50 Prozent in unser Projekt.“ Dort werde den Kinder zum Beispiel täglich eine warme Mahlzeit geboten.
Die Schulgarten-Idee umzusetzen, dazu verhilft nicht nur die Geldspende aus Kirchhellen. Sondern auch die Sachspenden, die Schüler und Lehrer des Vestischen bei einem Aktionstag Anfang September gesammelt haben: Das Werkzeug und die Gartengeräte – vom Hammer bis zur Heckenschere – werden mit dem nächsten Transport nach Gambia gemacht. „Ich hoffe, das wird Ende Oktober/ Anfang November sein“, so Gerrits.
Studienrätin Ira Vogler hat für sich das Schulgarten-Projekt erstmal zum Steckenpferd gemacht. „Wir in Kirchhellen haben ja gute Verbindungen zur Landwirtschaft und Erfahrungen im Gartenbau“, sieht sie Parallelen. Mit ihrer Begeisterung und ihrem Engagement für das Kinderdorf in Westafrika hat sie Kollegen und Schüler am Vestischen schnell angesteckt. „Ich werde von der Schulleitung unterstützt. Und zwei Kolleginnen, Sabrina Dollny und Isabel Pesch, sind bereit, mit anzupacken.“ Denn anvisiert ist eine feste Partnerschaft mit dem Kinderdorf-Verein.
Schul-Delegationen könnten nach Gambia reisen
„Wir wollen auf lange Sicht an der Schule gerne eine Arbeitsgemeinschaft gründen. Oder einen Projektkurs in der Oberstufe“, berichtet Vogler. Vielleicht werde künftig auch regelmäßig eine Delegation der Schule nach Gambia geschickt. Wolfgang Gerrits freut sich darüber: „Es wäre ein absoluter Gewinn, wenn wir neben dem Otto-Hahn-Gymnasium aus Dinslaken eine zweite Schule an unserer Seite hätten.“
Übrigens machen die ans Kinderdorf gespendeten 1100 Euro 40 Prozent des gesamten Spendenlauf-Erlöses am VGK aus. Weitere 40 Prozent gehen ans Friedensdorf Oberhausen. Und 20 Prozent verbleiben bei der Schülervertretung, die den Spendenlauf traditionell organisiert. Insgesamt kamen in diesem Jahr 2748 Euro zusammen. Fast die Hälfte davon wurde von den Fünftklässlern erlaufen.