Bottrop-Kirchhellen. Ums Singen geht es dem Frauenchor St. Johannes in Kirchhellen natürlich auch. Doch nicht nur. Womit sich die Damen sonst noch bei Laune halten.

Der Frauenchor St. Johannes ist 30 Jahre alt. Daher wurde es jetzt im Kirchhellener Brauhaus feierlich. Die 44 aktiven Mitglieder des Frauenchors feierten dort gemeinsam mit Chorleiter Detlef Steinbrenner bei Sekt und einem gemeinsamen Abendessen den runden Geburtstag des Chores.

Im August 1989 gründeten 20 Frauen unter der damaligen Leitung von Karl-Heinz Paßvoß den ersten Frauenchor der Johannes-Gemeinde. Seit 1868 hatte es einen ausschließlich mit Männern besetzten Kirchenchor gegeben, und es war für Kirchhellen eine kleine Revolution, als sich vor 30 Jahren auch weibliche Stimmen in der Kirche Gehör verschaffen wollten. Von den damaligen Gründungsmitgliedern sind heute noch neun aktiv dabei.

Große Kontinuität zeichnet die Geschichte des Chores aus

Der Frauenchor wirkt auch beim Singen an der Krippe in St.Johannes immer wieder mit.
Der Frauenchor wirkt auch beim Singen an der Krippe in St.Johannes immer wieder mit. © FUNKE Foto Services | Joachim Kleine-BÜning

„Die jüngste Chorschwester ist 28, die älteste 88 Jahre alt“, erklärt Christa Kleimann, die seit nunmehr 15 Jahren das Amt der ersten Vorsitzenden innehat. „Was uns auszeichnet ist neben der Freude am Singen große Beständigkeit und ein gute Gemeinschaft“, betont sie. Tatsächlich weist die Geschichte des Chors enorme Kontinuität auf. In den 30 Jahren seines Bestehens gab es nur einen Chorleiterwechsel. Christa Kleimann übernahm die Funktion der ersten Vorsitzenden von einer einzigen Vorgängerin, die zugleich Gründungsmitglied war, und auch die Kassiererin ist von Anfang an dabei.

Was hält so eine Gemeinschaft zusammen? „Das Wichtigste ist, dass wir uns gemeinsame an unseren Fortschritten freuen“, erklärt Christa Kleimann. „Nach und nach haben wir uns musikalisch entwickelt und trauen uns auch an anspruchsvolle Stücke heran. Und alle zwei Jahre fahren wir nach Kevelaer und gestalten dort die Messe mit“, berichtet die Vorsitzende. Das Repertoire besteht inzwischen aus dreistimmigen Motetten, lateinischen und deutschen Messgesängen, neuen geistlichen Liedern und weltlichem Liedgut.

Viele Talente zeichnen die Sangesschwestern aus

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Außerdem pflegt der Chor die Gemeinschaft auch durch Städtereisen. Am Ziel angekommen, egal ob in Hamburg oder Rom, suchen die Sängerinnen stets eine Kirche auf und lassen sich oft zu einem spontanen Konzert inspirieren. Für viele Mitglieder ist der Chor auch eine wichtig Stütze in schweren Zeiten. Viele Frauen sind verwitwet und haben immer wieder Trost, Zuversicht und Gottvertrauen in der Gemeinschaft gefunden. Aber natürlich werden auch die guten Zeiten miteinander gefeiert: Silberne und goldene Hochzeitern, runde Geburtstage und alle fünf Jahre ein Chorjubiläum. Warum alle fünf Jahre? „Unser Durchschnittsalter liegt bei 77 Jahren, da lernt man die Feste zu feiern, wie sie fallen“, schmunzelt Christa Kleimann.

Und was zeichnet neben gemeinsamem Essen und Trinken ein solches Jubiläum aus? Am letzten Samstag hat der Chor als erstes die Abendmesse begleitet, danach ein kleines Konzert in der Kirche gegeben und dann sind alle Sängerinnen zum Brauhaus gefahren. Während der Feier fanden Ehrungen einiger Mitglieder statt, und die Vorsitzende erinnerte mit Humor an zahlreiche Talente, die die Sangesschwestern auszeichnen.

Chor freut sich über neue Sängerinnen

Und wie geht es weiter beim Frauenchor St. Johannes? Die Chorschwestern würden sich sehr über weitere Mitglieder freuen. Jede Frau ist herzlich willkommen, betont Vorsitzende Christa Kleimann.

Wer Interesse hat, kann einfach die Chorprobe besuchen. Die findet an jedem Mittwoch in der Zeit von 17 Uhr bis 18.30 Uhr statt.