Bottrop. Unter dem Motto „Vier gewinnt“ feiert das HRW-Talentscouting in Bottrop Geburtstag. Diese jungen Menschen wollen die Talentscouts erreichen.

Bei der Hochschule Ruhr West wird Talentsuche groß geschrieben. Sie ist eine von sieben NRW-Hochschulen, die sich über einen Wettbewerb der Landesregierung für das Programm Talentscouting qualifiziert haben. Seit vier Jahren bemüht sich die HRW, begabte Schülerinnen und Schüler frühzeitig zu entdecken und den Weg zu Studium und Beruf zu ebnen. Nun wurde unter dem Motto „Vier gewinnt“ gemeinsam mit Kooperationspartnern das vierjährige Bestehen mit Rahmenprogramm, Live-Musik, Poetry Slam und abschließendem Get-together gefeiert.

Talentscouts besuchen regelmäßig die Kooperationsschulen

Etwa 150 Gäste waren im Lichthof der Berufsschule zusammengekommen, um sich über die Erfolge des Projekts zu informieren. Im Zentrum steht dabei die Arbeit von drei Talentscouts. Sie besuchen regelmäßig die Kooperationsschulen, um Schüler zu motivieren, die durchaus das Talent zu einem Studium hätten, diese Perspektive aber für sich bisher noch gar nicht in Erwägung gezogen haben. Erklärtes Ziel des Projektes ist es, Hemmschwellen und Hürden auf dem Weg in die Hochschule abzubauen und Bildungsgerechtigkeit zu erhöhen.

„Vier gewinnt“ lautete das Motto der Geburtstagsfeier – hier gespielt von Adnan Kurspahic und Martina Schaminet von der Hochschule Bochum.
„Vier gewinnt“ lautete das Motto der Geburtstagsfeier – hier gespielt von Adnan Kurspahic und Martina Schaminet von der Hochschule Bochum. © FUNKE Foto Services | oachim Kleine-Büning

Dabei informieren die Scouts nicht nur, sie vermitteln auch die Teilnahme an Workshops wie „PÜT – Prüfungs-Überlebens-Training“ oder „Handwerkszeug zur Studienwahl“. „Das Talentscouting setzt gezielt an einer Gruppe von Schülerinnen und Schülern an, die trotz zum Teil schwieriger Rahmenbedingungen erstaunliche Leistungen erbringt, oft auch in Bereichen, die über Schulnoten kaum abzubilden sind“, betont Prof. Dr. François Deuber, Vizepräsident für Studium und Lehre.

Talente haben gute Erfahrungen gemacht

Und zahlreiche persönliche Statements von jungen Talenten belegen dies. Sedef, Schülerin am Heinrich-Heine-Gymnasium, schildert: „Das Talentscouting hat mir geholfen, meine Talente zu entdecken, die mir vorher kaum bewusst waren.“ Tobias, ehemaliger Schüler der Willy-Brandt-Gesamtschule, der inzwischen in Marburg studiert, bestätigt: „Ich würde jedem raten, das Talentscouting auszuprobieren.“

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Hoch zufrieden sind auch die Schulleiter wie Marcus Kortmann (Heinrich-Heine-Gymnasiums, Oberhausen): „Das Talentscouting ist für uns ein herausragendes Beispiel, wie die gezielte Förderung von jungen Menschen gestaltet werden kann. Jede Schülerin und jeder Schüler, unabhängig vom sozialen Kontext oder familiären Hintergrund, hat das Recht darauf, gemäß ihres/seines Potential bestmöglich unterstützt und gefördert zu werden.“

Neue Kooperationen mit zwei Bottroper Schulen

Mit 18 Schulen kooperiert die HRW bereits. Zum Geburtstag wurden nun weitere fünf Kooperationsverträge unterzeichnet. Darunter auch mit der Janusz-Korczak-Gesamtschule und der Hauptschule Welheim. „Aus punktuellen Besuchen mit Schülern im HRW-FabLab wurden regelmäßige Workshops und Praxistage“, so Hauptschulleiterin Elke Rosner. „Uns ist es besonders wichtig, leistungsstarken Schülern der achten bis zehnten Klasse frühzeitig die Möglichkeit zu geben, diesen außerschulischen besonderen Lernort mit seinen hervorragenden Bedingungen kennen zu lernen. Dieser Umstand beeinflusst gegebenenfalls eine spätere Studien-oder Berufsentscheidung.“

Ministerium gibt Millionen

Das NRW-Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung fördert bis zum Jahr 2020 mit jährlich bis zu 6,4 Millionen Euro das Talentscouting der Hochschulen. Davon entfallen auf die HRW 1,3 Millionen Euro.

Rund 17.000 Schüler werden NRW-weit individuell gefördert. Davon haben die HRW-Talentscouts in den vergangenen vier Jahren über 1400 Talente betreut.