Bottrop. 1897 wurde die Kolpingsfamilie Mitte, damals noch als Katholischer Gesellenverein, gegründet. Eine Woche wird gefeiert und auch zurück geblickt.

100 Jahre Stadt Bottrop? Da können die Mitglieder der Kolpingsfamilie Mitte lange mithalten. Ihre Kolpingsfamilie feiert in der kommenden Woche ihr 140-jähriges Bestehen. 1897 wurde der Katholische Gesellenverein – so hieß die Kolpingsfamilie damals noch – in Bottrop gegründet. Zum Jubiläum suchen Margit Jung, die Sprecherin des Leitungsteams, und ihre Mitstreiter nun möglichst viele Geschichten und Erinnerungen von Bottroper an die Kolpingsfamilie.

Das alte Kolpinghaus in der Bottroper Innenstadt. Es wurde 1974 aufgegeben. Das Foto ist aus dem Jahr 1968
Das alte Kolpinghaus in der Bottroper Innenstadt. Es wurde 1974 aufgegeben. Das Foto ist aus dem Jahr 1968 © Gerhard Koschnitzke

Aus diesem Grund lädt die Kolpingsfamilie in der Jubiläumswoche auch zu einem Erzählcafé, genauer einem „Kolping-Erinnerungs-Café“ ein. Ehemalige Mitglieder aber auch deren Angehörige, die sich noch an die Kolpingzeit erinnern sind eingeladen, ihre Geschichten und „Dönekes“ zu erzählen, am Montag, 16. September um 15 Uhr in der Seniorenbegegnungsstätte, Paßstraße 2b.

Chronik mit persönlichen Erinnerungen

Dazu passt die Chronik, die die Kolpingsfamilie vorgelegt hat. Auch darin finden sich bereits zahllose Erinnerungen und Geschichten der Mitglieder. Margit Jung hat sie besucht und für die Chronik interviewt. Auf fast 80 Seiten ergibt sich so ein bunter Blick zurück, gefärbt mit persönlichen Erinnerungen – etwa an die legendären Karnevalsfeiern mit mehr als 500 Besuchern im Alten Kolpinghaus gegenüber dem Pferdemarkt oder den Handwerkerbällen.

Es gab Zeiten, da hat die Kolpingsfamilie sogar ihren eigenen Schützenkönig gehabt. Zuletzt hat Ludwig Warnke 1970 den Vogel abgeschossen. Daran erinnert er sich in der Chronik. Seither gab es kein weiteres Kolping-Schützenfest. Wenn man so will ist Warnke also nach wie vor amtierenden König.

Auf den Spuren Kolpings in Köln

Die Festwoche der Kolpingsfamilie beginnt am Sonntag, 16. September um 16 Uhr mit einem Konzert in St. Cyriakus. Der Propsteichor und Mitglieder der Bochumer Symphoniker spielen dort Karl Jenkins Werk „The Armed Man“, eine Friedensmesse. Der Eintritt kostet 15 Euro für Erwachsene. Am Montag schließt sich dann das Erzählcafé an. Am eigentlichen Gründungstag, am Donnerstag, 19. September fährt begibt sich dann eine Gruppe in Köln auf die Spuren Kolpings. Zum Abschluss findet in der Minoritenkirche, wo auch das Grab Kolpings ist, ein Gottesdienst statt.

Der eigentliche Festgottesdienst findet dann am Sonntag, 22. September in der Herz Jesu Kirche statt. Im Anschluss ist eine Feierstunde im Gemeindesaal eingeplant. Für diesen Tag, freut sich Margit Jung, hätten auch die Kolpingsfamilien aus Kirchhellen, Boy, Fuhlenbrock und dem Eigen ihr Kommen angekündigt. Sie alle gingen mit der Zeit aus der Ursprungsfamilie Mitte hervor.

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