Bottrop. Im Fuhlenbrock eröffnet Familie Reckmann ihr neues Christophorus-Haus nun offiziell. Gestaltung der Gartenwege überrascht Besucher und Fachleute.
Im März sind die Bewohner umgezogen, einmal über die Sterkrader Straße, vom alten ins neue Christophorus-Haus. Doch wirklich groß gefeiert wurde der Einzug bisher allenfalls intern. Das Sommerfest am Freitag war dann der richtige Anlass, um den Neubau im Fuhlenbrock auch offiziell einzuweihen.
Dabei fiel einigen Gästen vom Fach vor allem die Gartengestaltung auf: Rund 500 Meter ist er groß und angelegt auf dem Dach der Tiefgarage. Ausgestattet ist er mit Wegen und einer Terrasse aus Tartanboden, demselben Material. aus denen die Laufbahnen in Stadien sind. Der Boden bietet den Bewohnern besonderen Schutz bei möglichen Stürzen. „Eine tolle Idee, die ich noch nie so gesehen haben. Und glauben Sie mir, ich bin viel unterwegs im Land“, lobte Christine Strobel, die Landesbeauftragte des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste (bpa)
Haus ersetzt gegenüberliegenden Altbau
Individuell, bedürfnisorientiert und gesundheitsfördernd – diese Aspekte hat Familie Reckmann als Bauherr in den Mittelpunkt gestellt. Das neue Haus ersetzt den gegenüberliegenden Altbau, der vor 22 Jahren eröffnet wurde. Neue gesetzliche Vorschriften, nach denen Heime nun eine Einzelzimmerquote von 80 Prozent bieten müssen, machten den Neubau unumgänglich. Das Christophorushaus geht sogar noch weiter, hier gibt es ausschließlich Einzelzimmer – 60 Stück auf vier Etagen, allesamt hell und freundlich eingerichtet.
Trotzdem: „Wir raten unseren Bewohnern und deren Familien aber immer auch viele Möbel selbst mitzubringen, damit das neue Zimmer zur Heimat wird“, erzählt Dirk Kuczera, der Leiter des Hauses. Als Besonderheit gibt es in vier Zimmern die Möglichkeit, eine Verbindungstür zu öffnen. So werden aus vier Einzelzimmer zwei Ehepartnerzimmer. Das werde auch gern angenommen, sagt Kuczera.
Nachbarn nutzen die Gelegenheit, sich das neue Haus anzusehen
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Auch Nachbarn nutzten die Feier, um einen Blick ins neue Haus zu werfen. „Ich möchte mich wie zu Hause fühlen. Darauf kommt es an“, erklärt auch Ewa Pawlak, ihren Anspruch an ein Seniorenheim. Und da sie selbst früher in der Pflege tätig war, weiß sie gut, wovon sie spricht.
Neben W-Lan, großen Aufenthaltsräumen, offenen Küchen, dem schönen Garten und Balkonen, wurde auch viel Wert auf die praktische Seite gelegt. So ist das komplette Gebäude schwellenfrei gebaut, um allen Bewohnern problemloses Fortkommen zu ermöglichen. Die Türklinken sind auf Rollstuhlhöhe angebracht und das gesamte Haus ist mit einem Desorientierungsschutz versehen, um zu verhindern, dass etwa demente Bewohner unbemerkt ohne Begleitung nach draußen gelangen.
Verbundenheit mit der Region zeigt sich im Inneren des Neubaus
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Auch im Inneren betonen Karl Reckmann und Tochter Alice, die gemeinsam die Geschäftsführung übernehmen, die Verbundenheit mit Bottrop und der Region. Natur, Bergbau, Ruhrgebiet und Sonnenlicht, so die Namen und Themen der einzelnen Stockwerke, an die dann auch das Farb- und Dekorationskonzept angelehnt ist. Zudem sei es ihnen wichtig, so betonen sie, den persönlichen Bezug zu den Bewohnern zu wahren.
Oberbürgermeister Bernd Tischler zeigte sich ebenfalls angetan von dem neuen Haus: Er lobte Familie Reckmann als „verlässliche Partner Bottrops in Sachen Seniorenbetreuung“.