Bottrop. Trotz der drohenden Kostensteigerung will die Stadt an dem Projekt festhalten. So sieht der Vorschlag der Verwaltung zum Umgang mit dem Thema aus

Die Verwaltungsspitze wirbt dafür, den Anbau des Museum weiter voranzutreiben. Das machte sie am Dienstag in einem Pressegespräch deutlich, in dem sie auf die Berichterstattung dieser Zeitung zu drohenden Mehrkosten bei der Museumserweiterung reagierte. Kämmerer und Kulturdezernent Willi Loeven sowie Baudezernent Klaus Müller schilderten, die Sicht der Verwaltung.

Stadtkämmerer und Kulturdezernent Willi Loeven.
Stadtkämmerer und Kulturdezernent Willi Loeven. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Zunächst stellte Müller klar, dass die tatsächlichen Mehrkosten bisher bei rund einer Million Euro liegen. Sie sind fällig für angefallene Mehrarbeiten. Daneben steht die große Differenz zwischen Angeboten und der Kalkulation der Baukosten.

Metallbauarbeiten sind der Ausreißer

Diese Kalkulation fußte auf so genannten „bepreisten Leistungsverzeichnissen. Die basieren auf aktuellen Preisen, Datenbanken, Bauvorhaben aus der Vergangenheit und dienen zur Planung der Kosten. Allerdings liegt ein Großteil der Angebote, höher als von den externen Planern kalkuliert. Ausreißer sind die Metallbauarbeiten. Das einzige Angebot lag 85 Prozent über den ermittelten Preisen. In anderen Bereichen lagen die Kosten rund ein Drittel höher als ermittelt.

Trotzdem wirbt die Verwaltung dafür, weiter zu bauen. Ein Stopp wäre nicht günstiger, sagt Loeven. Klar sei jedoch, dass die Zusage, wonach die Stadtkasse nicht belastet würde, nicht mehr zu halten sei. Die Verwaltung will nun die Metallbauarbeiten einzeln vergeben in der Hoffnung, günstigere Angebote zu bekommen.

Kämmerer will Mehrkosten auffangen durch Investitionszulagen des Landes

Baudezernent Klaus Müller.
Baudezernent Klaus Müller. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Loeven und Müller zeigten sich optimistisch, die Mehrkosten auf rund 3,3 Millionen Euro begrenzen zu können. Die Summe will der Kämmerer aus dem Investitionskostenzuschuss des Landes nehmen. Pro Jahr zahlt das Land rund sechs Millionen Euro. Die Gelder aus 2018 und 2019 seien noch keinen Projekten zugeordnet, sagt der Kämmerer, weil vielfach Investitionen etwa in Schulen anders gefördert wurden. Andere Projekte seien nicht betroffen und würden nicht zurück gestellt, so Müller.

Loeven betonte die Bedeutung des Museums: „Wir werben für die Fortsetzung, auch weil wir überzeugt sind, dass die Erweiterung ein herausragendes Investitionsprojekt ist mit großer Bedeutung für die Stadt und die Region.“ Museumsdirektor Heinz Liesbrock bezeichnete das Quadrat als „Erfolgsgeschichte für Bottrop in den letzten Jahrzehnten“. Deshalb seien auch private Geldgeber und Förderer bereit, sich einzubringen.

Endgültige Beratung im Hauptausschuss

Genau mit denen will die Stadt auch sprechen, in der Hoffnung vielleicht von dieser Seite noch einen weiteren Zuschuss zu erhalten. Am 17. September entscheiden die Politiker im Hauptausschuss.

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