Bottrop. Hitzestress, fehlender Lärmschutz, ungesundes Essen - für die Bottroper Grünen verstärkt der Klimawandel die soziale Schieflage.

Für die Grünen sind die Folgen der Klimakrise nicht nur eine ökologische, sondern die soziale Frage schlechthin. Sie sehen es als wichtige Aufgabe an, Städte und Menschen vom Hitzestress zu entlasten. Dabei nehmen sie zum Beispiel die überhitzten Viertel in der Innenstadt in den Blick. Dach- und Fassadenbegrünungen, Bewässerungen und die Entsiegelung von zugepflasterten oder asphaltierten Flächen könnten zur Abkühlung und Verbesserung der Wohn- und Aufenthaltsqualität in der Innenstadt führen.

In einem Grünen-Workshop über die sozialen Folgen des Klimawandels stellten Teilnehmer fest, dass Straßenzüge und Wohnquartiere, sogar ganze Stadtteile Bottrops den Bewohnern keine gleichwertigen Lebensverhältnisse bieten. So warfen die Grünen zum Beispiel Fragen nach dem oft schlechten Dämmzustand der Gebäude besonders mit Blick auf Dachgeschosswohnungen, des mangelnden Lärmschutzes, und der fehlenden Begrünung auf.

Anwohner besser vor sommerlicher Hitze schützen

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Dass der Klimawandel eine soziale Dimension habe, zeige sich auch daran, dass etwa der Paritätische Wohlfahrtsverband sein Beratungsangebot ausbaue, um mehr Klimabewusstsein schaffen. Um grundsätzlich gesundheitlichen Hitzebelastungen vorzubeugen, müsse auch in Bottrop die Beratung und Prävention im Umgang mit sommerlicher Hitze stärker werden. Auch Kitas und Schulen sollten daran mitwirken. „Wichtig ist, dass die Menschen nicht abgehängt werden“, forderte Grünen-Fraktionsvorsitzende Andrea Swoboda.

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Bei dem Punkt Ernährung werde ohnehin deutlich, dass gesundes, regionales und ausgewogenen Essen oft nur für jene Bürger in Frage komme, die sich dies finanziell leisten können. Sich gesund zu ernähren, sei aber oft auch eine Frage guter Bildung. Bottrop müsse endlich auch eine Fairtrade Town werden, bekräftigten die Grünen ihre Forderung einmal mehr. „Ob mit oder ohne Fördertopf“, unterstrich Andrea Swoboda. „Die Stadt muss endlich Verantwortung zeigen.“

Bottroper Stadtrat erkennt den Ernst der Klimakrise an

Die Grünen hoffen, dass sich auch die Ausrufung des Klimanotstandes positiv auswirken wird. Andrea Swoboda: „Die Klimakrise zu leugnen, wegzuschauen oder zu bagatellisieren, dem hat der Stadtrat in Bottrop einen klaren Riegel vorgeschoben – mit dem Klimanotstand erkennt die Stadt Bottrop den Ernst der Klimakrise an.“