Kirchhellen. Der Movie Park hat seine Wasserbahn Bermuda-Dreieck umgebaut. Als Area 51 eröffnet sie neu und der Park kündigte weitere Investitionen an.

Die sagenumwobene Area 51, das militärische Sperrgebiet der USA, liegt nun im Kirchhellener Movie Park. Und was soll man sagen, demnach hatten die Verschwörungstheoretiker mit ihren Annahmen zu Ufos und Aliens doch Recht. Zumindest wenn man die neu eröffnete Attraktion im Movie Park zugrunde legt. Dort wurde das Bermuda Dreieck umgebaut. Die Macher setzen bei der beliebten Wasserbahn nun auf Außerirdische Lebensformen.

Seit Dienstag ist die neue Attraktion nun geöffnet, rund ein halbes Jahr hat der Umbau des Bermuda Dreiecks gedauert. Auf Booten fahren die Besucher durch die Anlage beim überhaupt ersten Tag der offenen Tür überhaupt auf der Groom Lake Airbase – so der korrekte Name der Area 51.

Auf der Tour öffnen sich Türen, die wohl verschlossen bleiben sollten

Während der Kommandeur des Stützpunktes lediglich dazu einlädt, der Crew bei der „Entwicklung und Erprobung neuer Flugzeugtypen“ über die Schulter zu blicken, geht auf der Tour dann doch so einiges schief und es öffnen sich Türen und Einblicke in Bereiche, die der Kommandant wohl lieber geheim gehalten hätte. Von Ufos und Außerirdischen jedenfalls war bei seiner offiziellen Einladung nicht die Rede. Stattdessen hieß es da noch, man wolle ein für alle Mal mit derartigen Gerüchten aufräumen.

Für die Besucher bedeutet das auch eine kleine Zeitreise in die 1950er-Jahre. Angetrieben von Uniformträgern geht es auf das hoch geheime Gelände der Militärbasis und zu den Booten. Auf denen geht es dann in die Tiefe der Anlage. Dafür wurde der Vulkan – ein Blickfang des Parks auch von außen – umgebaut. Aus ihm wurde ein Bergmassiv in der Wüste Nevadas. Da hinein geht es dann mit den Booten in ein dunkles Tunnelsystem.

Außerirdische forschen und experimentieren in der Dunkelheit

Im Innern dann die Erkenntnis für die Besucher, dass Area 51 wohl doch mehr ist als die Entwicklung und Erprobung neuer Flugzeugtypen. Ohne zu viel zu verraten: Plötzlich sehen sich die Besucher Außerirdischen gegenüber, die in der Dunkelheit zu forschen und zu experimentieren scheinen. Kein Wunder, dass die Verantwortlichen der Militärbasis die Notbremse ziehen müssen und die Airbase evakuieren.

Nach der Eröffnung der Achterbahn Star Trek – Operation Enterprise im Frühjahr 2017 ist die Area 51 die nächste große Investition des Parks. Das Besondere in dem Fall: Sie baut auf einem bestehenden Fahrgeschäft auf, das mit neuer Geschichte und neuer Technik komplett überarbeitet wurde. Ein halbes Jahr dauerten die Bauarbeiten, eine hohe sechsstellige Summe habe man investiert, so Marketingdirektor und Projektleiter Manuel Prossotowicz.

Alte Technik stammt größtenteils aus Australien

Das Fahrgeschäft wurde in dem Zusammenhang auch komplett saniert und die alte Technik aus den Anfangsjahren des Parks überarbeitet. Keine leichtes Unterfangen, denn die Technik stammt größtenteils aus Australien. Zu Warner-Zeiten gab es nämlich schon einen Zwillingspark auf der anderen Seite der Erde. Fahrgeschäfte und Technik wurden teils genaus so auch in Kirchhellen aufgebaut. Nun Ersatzteile zu beschaffen, sei gar nicht so einfach gewesen, sagt Prossotowicz. „Einige Teile mussten für uns eigens repliziert und nachgebaut werden“, verdeutlicht der Projektleiter den Aufwand.

Mit einer Grundfläche von mehr als 4000 Quadratmetern und der Mischung aus Fahrt in der Dunkelheit und Wasserbahn sei das Fahrgeschäft einzigartig in Europa, heißt es seitens des Parks – und es erstrahlt nun in neuem Glanz. Die Technik wurde erneuert, die Wasserbecken neu abgedichtet und auch die Boote wieder in Schuss gebracht. Dazu kommt neue Musik – mehr als 30 Minuten wurden eigens komponiert. Von dem alten Bermudadreieck und die Story um verschollene Forschungsboote im Atlantik steht nur noch die Hülle.

Ein Großteil der Arbeit haben die Mitarbeiter des Parks übernommen

Doch anders als bei komplett neuen Fahrgeschäften, die ja von externen Firmen geplant und aufgebaut würden, sei hier ein Großteil der Arbeit von den Mitarbeitern des Park geleistet worden, sagt Prossotowicz. „Zu 80 bis 85 Prozent haben wir das im Haus gemacht“, so seine Schätzung.

Bleibt noch ein Tipp für die künftigen Besucher der Attraktion: Die Warnung, dass man hier nass wird, sollte man durchaus ernst nehmen.

Parkchef kündigt weitere Investionen an

Bei der offiziellen Eröffnung sprach Park-Chef Thorsten Backhaus die vielen Gerüchte, Mythen und Verschwörungstheorien rund um Area 51 an. „Eine bessere Vorlage ist für so ein Fahrgeschäft ja gar nicht denkbar.“ Mit der neuen Attraktion habe der Movie Park den Weg gewählt, eine altbewährte Attraktion wieder flott zu machen – getoppt mit einer neuen Geschichte. Sein Fazit nach der aufwendigen Umgestaltung und Sanierung: „Wir haben einer alten launischen Diva wieder zu neuem Glanz verholfen.“ Dazu gehöre auch, dass alte Spezialeffekte, die zuletzt nicht mehr richtig funktionierten, wiederbelebt wurden.

Gleichzeitig kündigte Backhaus an, dass die Area 51 eben nicht der letzte Schritt gewesen sei, um den Park in Feldhausen weiter zu entwickeln. Was genau geplant ist, lassen sich die Verantwortlichen noch nicht in die Karten schauen. Aber sicherlich werde sich mit Blick auf Halloween noch etwas tun, sagt Marketing-Direktor Manuel Prossotowicz, und auch die Stunt-Show brauche Veränderungen. Auch der Inverted Coaster sei ein Fahrgeschäft, das womöglich überarbeitet werden könnte.

Area 51 soll eine familientaugliche Attraktion sein

Für die aktuelle Neuerung wurden unter anderem 1650 Liter Farbe eingesetzt, außerdem wurden 150 originalgetreue Requisiten nach Feldhausen gebracht. Bei all dem Aufwand ist für Prossotowicz aber eines wichtig: Dass die Area 51 trotz allem eine familientaugliche Attraktion sei. Auch wenn es in die Dunkelheit gehe, sei die Fahrt eben längst nicht so wild oder gruselig wie auf anderen Bahnen im Park. Das sieht auch Backhaus so: „Mit der Neugestaltung der Attraktion können wir unsere Zielgruppe sehr gut erreichen. Das Fahrgeschäft war schon immer ein beliebter Anlaufpunkt für Familien.“