Bottrop. Eine besondere Spende konnte die Tafel entgegen nehmen – 200 Kilo Kartoffeln kann sie nun vergeben. Gärtner haben sie für die Tafel angebaut.
Die Gafög spendet auch dieses Jahr wieder selbst angebautes Gemüse aus den Projekt-Gärten auf der Weusterstraße an die Bottroper Tafel. Von Anfang an – und damit das vierte Jahr in Folge – wird die Tafel durch die Ernte unterstützt und mit regionalen, saisonalen Gemüsesorten versorgt.
Die Arbeitsförderungsgesellschaft beschäftigt in Kooperation mit dem Jobcenter Bottrops Langzeitarbeitslose als Gemüsegärtner und trägt so dazu bei, ihnen Stück für Stück einen geordneten Arbeitsalltag näher zu bringen und Integration, wie auch soziales Miteinander zu fördern. Mit dabei seien Menschen verschiedenster Herkunft, die einen mit Vorerfahrung im Gartenbau, andere ohne jegliche Vorkenntnisse, berichtet Stefan Munzel, Fachanleiter für Garten-und Landschaftsbau. Unter seiner Koordinierung und Anleitung lernen die Gärtner den Umgang mit Saatgut, Maschinen und heranwachsenden Pflanzen. Und wer motiviert und fleißig arbeitet, kann auch bald erste Erfolge ernten.
Gelände lag in der Vergangenheit brach
Auf dem ehemals brachliegende Stückchen Land an der Weusterstraße sprießt nun Gemüse aus allen Ecken, umrandet von Benjeshecke aus Tothölzern, an der die gelben Sonnenblumen blühen. Und auch die Anwohner der umliegenden Häuser merken, dass sich etwas entwickelt, erzählt Stefan Munzel. Waren viele anfangs noch skeptisch, freuen sie sich nun ein solches Projekt in ihrem Umfeld zu haben.
Gesund. Regional. Sozial. Attribute, die die Idee dahinter wohl am besten beschreiben. Stolz konnte die Gruppe frisch gebackener Gemüsegärtner, die sich erst Anfang des Jahres zusammengefunden hatte, ihren ersten Ertrag präsentieren. Rund 200 Kilo feinste Bio-Kartoffeln und dazu noch knackige, gelbe Radieschen übergaben sie an Dieter Kruse, den Vorsitzenden der Bottroper Tafel.
Spenden dieses Ausmaßes sind sind die Ausnahme
„Wir freuen uns immer über solche Spenden“, sagt er. Zwar sei die Tafel im Moment insgesamt zufrieden mit dem Spendenaufkommen generell, jedoch seien Spenden dieses Ausmaßes auch die Ausnahme, berichtete er. „Nirgendwo bekommen wir so viel auf einmal. Frische Bio-Kartoffeln. Vom Feld direkt in den Topf.“ Die Leute, die heute zur Tafel kommen, um sich Essen abzuholen, könnten sich alle freuen.
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Und Kartoffeln sind nicht das einzige Gemüse, was die fleißige Gärtner-Truppe um Stefan Munzel in ihren großen Gemüsebeeten mühevoll heranziehen. Kürbisse, Kohlrabi, Bohnen und vieles andere mehr, wartet darauf im Laufe dieses Jahres geerntet zu werden. Dabei dürften die Gärtner natürlich auch mal selbst von dem Kosten, was sie in mühevoller Gartenarbeit angebaut haben, aber grundsätzlich sei das Gemüse für die Bottroper Tafel vorgesehen. „Sie möchten es aber auch weitergeben“, beschreibt Stefan Munzel die Einstellung der Arbeiter.
Gärtner sollen freiwillig und gern mitarbeiten
Gafög qualifiziert Arbeitssuchende
Die Gafög wurde 1992 gegründet. Zu den Gründern zählten die Stadt Gelsenkirchen sowie neun Unternehmen. In den nächsten Jahren wurden dann auch die Städte Gladbeck und Bottrop sowie Unternehmen aus den Städten aufgenommen.
Ziele der Gafög sind es nach eigener Auskunft die Qualifizierung, die Beschäftigung und die sozialpädagogische Begleitung und Vermittlung von Arbeitsuchenden.
Er selbst legt großen Wert darauf, dass seine Leute ihr Werk freiwillig und gerne vollbringen. Bei jedem Wetter müsste gearbeitet werden und man sollte trotzdem Freude dabei haben. Den lachenden Gesichtern nach, ist das jedenfalls bei der Gärtner-Truppe der Weusterstraße gegeben. Ein soziales Projekt, dass in vielerlei Hinsicht Früchte trägt.