Bottrop. Der Bottroper Kinderferienzirkus hat am Donnerberg seine Zelte aufgeschlagen. Die Ferienkinder üben für ihren großen Auftritt in der Manege.

Sie üben Zirkusnummern ein, kümmern sich um Tiere und Requisiten, haben Spaß. Bis Anfang August hat der Kinderferienzirkus sein Zelt auf dem Donnerberg aufgeschlagen. Während der ersten Hälfte der Sommerferien dürfen Kinder ab sechs Jahren in die Welt der Artisten und Jongleure eintauchen.

Dieses Jahr haben sich 160 Kinder angemeldet, um mit den Profis der Familie Casselly Kunststücke einzuüben. Außerdem wird damit gerechnet, dass täglich weitere 100 Kinder hinzustoßen, die zwar nicht auftreten, aber einmal reinschnuppern möchten in die Welt des Kinderferienzirkus’. Immer samstags, zum Abschluss der Woche, präsentieren die jungen Artisten ihr erlerntes Können in einer Galavorstellung.

Viele Eltern waren früher selbst Ferienzirkuskinder

Nadine Puylaert vom Fachbereich Jugend und Schule der Stadt betreut das Projekt von Anfang an. „Es ist wie eine Familie. Die Zirkuswelt ist eine besondere Welt.“ So sei es auch wenig verwunderlich, dass alle mit großem Herzen und jeder Menge Engagement zur Sache gehen. Übrigens: „Viele Eltern, die heute mit ihren Kindern kommen, waren früher selbst als Zirkuskinder hier“, sagt Nadine Puylaert.

Organisiert wird das Projekt, das bereits zum 27. Mal stattfindet, wie jedes Jahr von der Zirkusfamilie Casselly und dem Spielmobil-Team der Stadt Bottrop. Und so trägt dieser Ferienspaß seit über einem Vierteljahrhundert dazu bei, insbesondere der jüngeren Generation das Phänomen Zirkus näher zu bringen. „Zusätzlich lehrt es die Kinder, selbstständig und mutiger zu werden“, erklärt Karola Casselly, Mitglied der Zirkusfamilie. Und nicht zuletzt haben die Kinder eine Menge Spaß dabei.

Manche Kinder kennen den Zirkus schon richtig gut

Die beiden Ziegen-Dresseurinnen nehmen Kontakt mit ihren Tieren, Helmut und Günther, auf.
Die beiden Ziegen-Dresseurinnen nehmen Kontakt mit ihren Tieren, Helmut und Günther, auf. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Viele kommen an diesem Montagmorgen nicht zum ersten Mal in ihrem jungen Leben zum Donnerberg. Das blau-gelbe Zelt vom Zirkus Jonny Casselly ist gut gefüllt. Typische Zirkusmusik schallt aus dem Eingang, Scheinwerfer sind auf die Manege gerichtet. Es riecht nach Sägemehl, Popcorn, den Zirkustieren. Kinder lachen. Die Akrobaten, Jongleure, Drahtseil-, Tuch- und Trapezartisten, der Feuerschlucker, Clown Antonio sowie Ponys, Lamas und Ziegen stellen sich in der Eröffnungsvorstellung den Kindern vor, begleitet von Applaus und sehr viel guter Laune. Später am Nachmittag können die Kinder sich ausprobieren in Bodenakrobatik, Jonglieren und einigem mehr, bevor sie sich entscheiden, was sie gerne erlernen möchten und dann in Gruppen eingeteilt werden.

„Du musst mit den Armen ziehen und dich mit den Füßen hochdrücken.“ Im Vorzelt übt Karola Casselli mit den Kindern, das römische Tuch hinauf zu klettern. „Zoé zum Beispiel macht das schon sehr gut“, lobt sie das Mädchen, das gerade in der Luft einen Spagat macht. „In dieser Gruppe zu sein ist für mich das Highlight“, erzählt Zoé, die nun schon das neunte Mal beim Ferienzirkus mitmacht. Die Akrobatik am römischen Tuch hat sie so begeistert, dass sie sich für zu Hause ein eigenes angeschafft hat und damit übt.

Kinder machen sich mit Ponys, Ziegen und Lamas vertraut

Draußen ordnet Romina Casselli, die die Tierdressur-Gruppe leitet, die Kinder den Ponys, Ziegen und Lamas zu. Ein Tier für jedes Kind, der Nachwuchs soll ja einen Bezug zu den Zirkustieren aufbauen. „Rangehen, streicheln, kennen lernen“, ermutigt sie ihre Gruppe.

Im Lauf der Woche werden die Kinder im weiter in die bunte Welt des Zirkus eintauchen und üben, üben, üben. Sie werden Fähigkeiten an sich entdecken, Spaß haben und Eltern, Großeltern, Verwandte und Freunde am Ende zum Staunen bringen, wenn es samstags heißt: „Manege frei für den Ferienzirkus 2019!“