Bottrop. Erste Hilfe gegen Dürre: Die Stadt hat 500 Wasserkübel auf bepflanzte Mittelstreifen gestellt, damit die Pflanzen dort nicht vertrocknen.
Für insgesamt rund 20.000 Bäume in der Stadt ist der Fachbereich Grün zuständig, und viele von ihnen leiden unter der Trockenheit der vergangenen Wochen. Da half auch der leichte Regen jetzt zuletzt nicht viel, sagt Abteilungsleiter Ulrich Kollath. Die Bewässerung von Straßenbäumen, neu gepflanzten Bodendeckern oder frisch angelegten Flächen im Park steht daher bereits seit einer Weile ganz oben auf der To-Do-Liste der Mitarbeiter aus dem Fachbereich.
Seit gut zwei Wochen werden zum Beispiel wieder Wasserkübel auf den bepflanzten Mittelstreifen von großen Straßen eingesetzt. „Die haben sich in der Vergangenheit gut bewährt“, meint Kollath. Diese schwarzen Kübel dienen als temporäre Wasserspeicher, die die benötigte Feuchtigkeit nach und nach an den Boden abgeben. Über 500 Stück davon seien im Stadtgebiet verteilt, sagt Kollath. Denn die Bäume auf den Mittelstreifen und an den Straßenrändern haben es – anders als ihre Artgenossen in größeren Grünflächen – dringend nötig, bei andauernder Trockenheit regelmäßig Wasser zu bekommen. „Ringsherum ist durch die Fahrbahn alles versiegelt, da ist das Wasserspeicherungsvermögen gering.“ Dabei kümmern sich die Mitarbeiter vor allem um die in den letzten Jahren gepflanzten Straßenbäume. „Die großen Bäume kommen mit ihren Wurzeln ans Grundwasser“, begründet der Fachmann. Und wenn Bäume neu gepflanzt werden, kriegen sie an der Baumscheibe einen Gießrand, berichtet der Abteilungsleiter weiter. „Denn lässt man voll laufen, so dass das Wasser langsam in die Erde versinken kann.“
Wildblumenwiesen können nicht gegossen werden
Unterwegs sind die Mitarbeiter mit einem Traktor mit Schlauch, mit dem sie dann zum Beispiel bei Bedarf die Wasserkübel auffüllen. „Wir gießen etwa auch die neuen Bodendecker oder neu gepflanzte Flächen im Stadtgarten.“
Nicht gewässert werden dagegen die Wildblumenwiesen, die vielerorts aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen die Sommerblumen-Beete vergangener Zeiten ersetzt haben. „Die können wir nicht gießen“, sagt Kollath. Und: „Die leiden. Die Wiesen werden im Mai gesät und sollen den ganzen Sommer blühen. Aber viele Flächen sind schon ziemlich strohig. Da haben wir wahrscheinlich schon mit Ausfällen zu rechnen.“
Alles in allem binde die Gießarbeit viele Kapazitäten im Fachbereich. Andererseits: Wachse der Rasen infolge der Trockenheit nicht, bedeute das immerhin Entlastung beim Rasenmähen. Zu erledigen seien aber zum Beispiel auch Verkehrssicherungsaufgaben, wie der Rückschnitt von Sträuchern.
Bürger können auch gießen
Die Lage ist noch nicht so brenzlig, dass auch schon die Feuerwehr zur Unterstützung des Grünflächenamts im Einsatz wäre. Im vergangenen Sommer waren die Einsatzkräfte mit Tanklöschfahrzeugen im Stadtgebiet unterwegs, um beim Bewässern zu helfen.
Die Bottroper können auch wieder selbst tätig werden. „Wenn die Bürger gerade die Jungbäume vor ihren Häusern mal gießen würden, wäre uns sehr geholfen“, sagt Ulrich Kollath, Abteilungsleiter im Fachbereich Umwelt und Grün.
Insgesamt ist nach Ulrich Kollaths Einschätzung die Wetter-Situation jetzt aber weniger kritisch als die im vergangenen Jahr. „Da hatten wir einen deutlich heißeren Sommer. Damals herrschte drei Monate Trockenheit.“ Er hoffe nicht, dass sich das wiederhole. Vielmehr setzt der Abteilungsleiter auf „Entlastung durch den Wettergott“: Für Donnerstag und Freitag sei ordentlicher Regen vorausgesagt.