Bottrop. Die Bergbaugewerkschaft besteht auf einer Bergbauampel im Fuhlenbrock. Können wir drüber reden, sagt die Chefin des Straßenverkehrsamtes.

Fünf Standorte in Bottrop für Bergmannsampeln sind schon beschlossen. Eine Umrüstung am Fuhlenbrocker Markt hat das Straßenverkehrsamt aber aus Sicherheitsgründen abgelehnt. Sehr zum Ärger der Bergbaugewerkschaft IGBCE, die mit einem offenen Brief an Oberbürgermeister Bernd Tischler in Revision gegangen ist.

„Wir sind sehr stolz, dass Bottrop die Idee der Ampelmännchen aufgenommen hat“, schreibt Frank Sommer, Vorsitzender der Ortsgruppe West der IGBCE. Sie betreut Gewerkschaftsmitglieder im Fuhlenbrock und auf dem Eigen. Deshalb will sie nicht nur die Kosten für Umrüstungen sponsern, sondern hat sich besonders für eine Bergbauampel am Fuhlenbrocker Markt stark gemacht, die es aber wegen Sicherheitsbedenken nicht auf de Liste des Straßenverkehrsamtes geschafft hat. Nicht nachvollziehbar, sagt Sommer dazu, „zumal gerade Fuhlenbrock durch den Bergbau bzw. auch durch den Standort Haniel geprägt wurde“.

„Bergbaugeschichte weiter erzählen“

Auf einer Quartierskonferenz mit der Quartiersmanagerin hätten sich deshalb auch alle Teilnehmer für eine Bergmannsampel im Fuhlenbrock eingesetzt. Aus gutem Grund, sagt Sommer: „Der Bergbau hat uns hier geprägt. Er hat uns Arbeit gegeben und dafür gesorgt, dass unsere Stadt entstanden ist. Und es sind nicht nur die Bergleute, die uns geprägt haben, sondern auch die vielen Beschäftigten der Zulieferindustrie. Deshalb ist es jetzt wichtig, nach Ende der Kohleförderung, alles daran zu setzen Bergbaugeschichte weiter zu erzählen. Und eine „Kumpel-Ampel“ ist eine schöne Möglichkeit inne zu halten um zu erzählen.“

Auch die SPD im Bottroper Süden will deutlich mehr Bergmannsampeln als die bisher beschlossenen. Bezirksbürgermeister Helmut Kucharski gab im Mai zu Protokoll: „Ich gebe mich damit noch nicht zufrieden.“

Kompromiss in Sicht

Über die Ampel am Fuhlenbrocker Markt brauchen wir nicht zu reden, sagt Straßenverkehrsamtsleiterin Monika Werwer. Nach Einschätzung von Polizei und Stadt sei das ein Unfallhäufungspunkt. „Und wo es schon Probleme gibt, werden wir das Signalbild nicht verändern.“ Sie bietet der Gewerkschaft aber an, gemeinsam über andere Standorte im Fuhlenbrock nachzudenken: „Sie soll uns eine Ampel benennen. Dann prüfen wir, ob sie in Frage kommt. Die ausgewählten fünf Standorte müssen nicht das letzte Wort sein.“

Das Straßenverkehrsamt werde für jeden Vorschlag die gleichen Kriterien prüfen, die sie schon an die Vorschläge aus den Bezirksvertretungen angelegt hat. Die Bergmannsampel muss eindeutig erkennbar sein. Deshalb scheiden Kombisymbole für Fußgänger und Radler aus. Ampeln, die noch nicht auf LED-Technik umgerüstet sind, kommen ebenso nicht in Frage wie Unfallschwerpunkte.

Die ersten fünf Standorte

Diese Kriterien haben auch ausgeschlossen, dass die gewünschten Innenstadt-Ampeln zum Beispiel entlang der Osterfelder Straße umgerüstet werden. Für einen Umbau vorgesehen hat die Stadtspitze bisher die Ampel Prosper-/Knappenstraße, die Fußgängerampel auf der Prosperstraße in Höhe des Malakoffturms, die Ampel Peter-/Schützenstraße in der Innenstadt sowie die Fußgängerampel auf der Scharnhölzstraße in Höhe der neuen „Kinderkirche“ St. Peter und die Kreuzung Scharnhölz-Aegidistraße. Mit der Eröffnung der ersten Bergmannsampel rechnet Monika Werwer nach den Sommerferien.