Bottrop. Michael Zolna wird 130 Kilometer auf der Via Regia zu Fuß absolvieren. Der 39-Jährige will damit auch Spenden für das Bottroper Hospiz sammeln.

Michael Zolna ist geplättet. Innerhalb von 24 Stunden, nachdem er seine Aktion „Micha läuft. Für ein Lächeln“ per Facebook vorgestellt hat, waren schon hundert Neugierige auf der Internet-Seite. „Ständig hat mich in den ersten zwei Tagen jemand angetextet oder angerufen“, erzählt der Grafenwälder. Die Leute finden einfach gut, was Zolna vorhat: Im August legt er innerhalb einer Woche rund 130 Kilometer auf dem ökumenischen Pilgerweg Via Regia zurück. Und im Zuge dieser Tour ruft er zu Spenden für das Bottroper Hospiz auf.

Die Idee zu dieser Aktion entwickelte sich nach und nach. „Mein allererster Gedanke war: Wie verbringe ich meinen Urlaub?“, erzählt der 39-Jährige. Für die erste Woche stand fest, es geht gemeinsam mit den Eltern nach Ostfriesland.

„Mit Menschen ins Gespräch kommen“

In der zweiten Woche wollte er gerne laufen. „Schon gerne auf einem Pilgerweg, wo ich Menschen treffe, die dasselbe tun.“ Spannend findet er auch, mit den Betreibern von Pilgerherbergen ins Gespräch zu kommen. „Ich hoffe auf interessante Begegnungen.“ Und zwar vom 10. bis zum 16. August auf dem Weg von Königsbrück in der Oberlausitz nach Leipzig. Am Ziel will er Freunde treffen, die er lange nicht gesehen hat.

Soll dabei helfen, Kontakte zu knüpfen: Das von jBenjamin Kindervatter entworfene Logo will Michael Zolna aus Aufnäher tragen.
Soll dabei helfen, Kontakte zu knüpfen: Das von jBenjamin Kindervatter entworfene Logo will Michael Zolna aus Aufnäher tragen. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Als diese Planung feststand, kam die Überlegung, „ob neben mir noch jemand anderes von der Reise profitieren kann“. Die Idee reifte, im Zuge dieser besonderen Reise einen Spendenaufruf zu starten. Wie gut und wertvoll die Hospiz-Arbeit ist, habe er in letzter Zeit häufiger in seinem privaten Umfeld gehört. Das möchte er unterstützen. Übrigens auch mit eigenem Geld: Einen Teil seines Reisebudgets soll ans Hospiz fließen.

Logo wurde von Benjamin Kindervatter entworfen

Auf seiner Wanderung will der Grafenwälder mit dem von Benjamin Kindervatter entworfenen Logo auftreten, das auch die Facebook-Seite „Micha läuft. Für ein Lächeln“ ziert. Das Logo soll vielleicht auf dem T-Shirt zu sehen sein oder als Aufnäher am Rucksack. „Ich möchte darüber ins Gespräch kommen.“ Und, wenn es passt, auch über die Hospizarbeit und den Spendenaufruf reden.

Sammeln – und verschenken – will Zolna auf der Tour zudem möglichst viele Lächeln. „Lächeln kann Türen öffnen und das Leben einfacher machen an vielen Stellen.“ Auch der Aufenthalt und die Arbeit in einem Hospiz würden durch Freundlichkeit und Wärme in Form eines Lächelns angenehmer und erträglicher.

Zolna ist gut im Training

Gut zu Fuß ist der Mann, der bei der Awo in Essen fest und als Mitarbeiter der WAZ frei arbeitet. „Ich laufe täglich mindestens meine zehn Kilometer, um fit zu bleiben.“ Die anstehende Pilgertour motiviert auch noch zu mehr Schritten; das beste Blasenpflaster hat Zolna schon für sich entdeckt. Davon gilt es noch, einen Vorrat anzulegen. „Mein Vater hat mir ein Regencape bestellt“, erzählt er grinsend von weiteren Reisevorbereitungen.

Aktion läuft bis 31. August

Gespendet werden kann auf zwei Wegen: Über eine Online-Plattform unter www.betterplace.me/micha-laeuft-fuer-ein-laecheln. Oder klassisch über das Spendenkonto bei der Sparkasse Bottrop, Hospiz Bottrop Gemeinnützige Gesellschaft mbH, IBAN: DE70 4245 1220 0000 0233 74, BIC: WELADED1BOT, Verwendungszweck: Micha läuft. Für ein Lächeln.

Als Abschluss der Aktion gilt der Stichtag 31. August. Erste Spenden sind sogar schon eingegangen.

Um in den Herbergen übernachten zu können, braucht er zudem eine eigene Isomatte nebst Schlafsack. Als Not-Essensrationen für alle Fälle will der Grafenwälder Fischkonserven und Trockenobst in den Rucksack packen.

Wie es läuft, wenn er läuft, darüber will Michael Zolna auf seiner Facebook-Seite berichten. „Wenn das Netz es zulässt“, schränkt er ein. Man habe ihn schon gewarnt, dass es da haken könnte.

„Jeder Euro zählt“, sagt er zum Schluss. „Und jeder Mensch, der sich für das Thema interessiert und darüber spricht.“