Bottrop. . In den Bottroper Schulen schreitet die Digitalisierung voran. Aber: Das Geld ist knapp und das Personal auch. Wie geht es nun weiter?
300.000 Euro sind im Etat der Stadt Bottrop auch in diesem Jahr wieder für die Digitalisierung der Schulen vorgesehen. Eine Summe, die – obwohl erst im vergangenen Jahr aufgestockt – aber auf Dauer nicht reichen wird. Dazu fehlt es im Amt für Informationsverarbeitung zudem an Personal für Wartung und Support.
Je weiter die Ausstattung der Schulen im IT-Bereich voranschreitet, so stellt die Verwaltung in einem Bericht über den aktuellen Stand der Digitalisierung an den Bottroper Schulen fest, desto mehr Geld wird gebraucht, zum Beispiel, um turnusgemäß Geräte auszutauschen. Auf der anderen Seite aber könne das vorhandene Personal das Mehr an Arbeit mit der fortschreitenden Digitalisierung an den Schulen gar nicht mehr bewältigen.
Technischer Stand der Schulen hat sich seit 2017 verbessert
Seit dem letzten Bericht im Dezember 2017 sei der technische Stand an den Bottroper Schulen „noch einmal erheblich verbessert worden“, heißt es in dem Papier. 2018 wurde der Haushaltsansatz um 30.000 auf nun 300.000 Euro erhöht. 2017 wurden aus dem Programm „Gute Schule 2020“ zusätzlich rund 156.000 Euro für die Anschaffung von Deckenbeamern für die Schulen ausgegeben und weitere rund 150.000 Euro für den WLAN- und Infrastrukturausbau. Weitere Mittel kann die Stadt künftig auch aus dem jüngst von Bund und Ländern beschlossenen Digitalpakt Schule erwarten.
Dafür wurde ein Sonderfonds eingerichtet, aus dem bis zu fünf Milliarden Euro investiert werden sollen. Bis dahin müssen die Schulen aber erst noch ihre Hausaufgaben machen und ihre Medienkonzepte überarbeiten oder auch erst erarbeiten. In denen legen sie ihre Mediennutzung inhaltlich fest, darauf basierend wird dann die technische Ausstattung der Schulen bestimmt.
Schulen wollen heute vor allem iPads und Tablets
In Bottrop setzen die meisten Schulen inzwischen auf PC-Räume und Medienecken, aber auch auf iPads und Tablets. Früher waren vor allem interaktive Whiteboards (Smartboards) gewünscht. 50 dieser Tafeln sind derzeit an den Grundschulen im Einsatz, an zwei Schulen dank der Fördervereine sogar in allen Klassenräumen. An den Gymnasien gibt es neun, an den Realschulen und Gesamtschulen sieben, an den Hauptschulen zwei und an einer Förderschule ein Smartboard.
Dazu verfügen die Grundschulen an 22 Standorten über 838 Geräte, davon 489 PC, 70 Notebooks und 279 Tablets/iPads. Am Berufskolleg sind 500 Geräte im Einsatz, an den drei Gymnasien 522, an den Realschulen 278, den beiden Hauptschulen 130, den Gesamtschulen 258, an der Sekundarschule 96 und an den Förderschulen 156; jeweils PC, Notebooks und Tablets.
Mehr Beamer und WLAN-Ausbau sind notwendig
Eine weitere Ausstattung mit Beamern und den WLAN-Ausbau hält die Verwaltung für dringend notwendig. Finanziert werden soll dies aus Mitteln des Förderprogramms „Gute Schule 2020“. Für das Berufskolleg (116 Klassen) und die weiterführenden Schulen (289 Klassen) hat sich die Stadt eine 80-prozentige Ausstattung vorgenommen, in den Grundschulen (199 Klassen) eine 50-prozentige. Diese Ausstattungsquote sei finanziell und personell noch zu stemmen, heißt es in dem Verwaltungspapier. Derzeit gibt es 304 Beamer an den Bottroper Schulen, die meisten an den Gymnasien (96) und am Berufskolleg (68).
Dazu muss auch das WLAN-Netz weiter ausgebaut werden. Bis 2021 will die Stadt dafür jedes Jahr 100.000 Euro ausgeben. Eine WLAN-Vollausstattung haben bislang nur das Heinrich-Heine- und das Josef-Albers-Gymnasium, die neue Sekundarschule sowie elf Grundschulen, alle anderen sind nur teilweise mit WLAN ausgestattet.
Digitalpakt: 500 Euro für jeden Schüler
Mit dem Digitalpakt Schule, für den eine Grundgesetzänderung notwendig wurde, wollen Bund und Länder für eine bessere Ausstattung der Schulen mit digitaler Technik sorgen. Zugleich sollen aber auch die Lehrkräfte entsprechend fortgebildet werden. Erst im im März hat der Digitalpakt die letzte Hürde im Bundesrat genommen.
Für einen Zeitraum von fünf Jahren stellen vor allem der Bund, aber auch die Länder in einem eigenen Infrastrukturfonds über fünf Milliarden Euro für den Ausbau zur Verfügung. Rein rechnerisch sind das etwa 500 Euro pro Schüler.