Bottrop. Das letzte Puzzleteil in der Finanzierung des Anbaus ist gelegt: Das Land gibt 1,75 Millionen Euro. Die Regierungspräsidentin bringt den Scheck.

Es ist das letzte Puzzleteil, das bisher noch fehlte. Jetzt kann es mit dem Anbau des Museums Quadrat im Bottroper Stadtgarten losgehen. Denn am Freitag überreichte Regierungspräsidentin Dorothee Feller den Zuwendungsbescheid des Landes in Höhe von 1,75 Millionen Euro an Bottrops Oberbürgermeister Bernd Tischler.

Feller kam ins Schwärmen: „Früher bin ich oft durch den wunderschönen Stadtgarten hier in Bottrop gelaufen. Immer wenn ich zu Besuch bei meiner Patentante war.“ Für sie gehört das Quadrat zu den schönsten Bauten im Regierungsbezirk Münster.

Unscheinbares, wichtiges Papier

Wo vor kurzem noch der Teich war, wird schon bald der Anbau des Museums Quadrat stehen. Gänzlich verschwinden wir das kleine Gewässer aber nicht. Es wird nur leicht verschoben.
Wo vor kurzem noch der Teich war, wird schon bald der Anbau des Museums Quadrat stehen. Gänzlich verschwinden wir das kleine Gewässer aber nicht. Es wird nur leicht verschoben. © www.blossey.eu | Hans Blossey

So unscheinbar dieses Stück Papier auch wirkte, so wichtig ist es für das Josef-Albers-Museum. „Und damit natürlich auch für die Stadt Bottrop“, betonte Kulturdezernent Willi Loeven. Nicht nur die Baukosten werden mit 5,5 Millionen Euro durch private Unternehmen und Stiftungen und vier Millionen Euro vom Bund, dem Land NRW und dem Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL) übernommen. Auch die steigenden Folgekosten werden durch Unternehmen der Region für die nächsten Jahre aufgefangen.

„Wir wissen, dass es nicht selbstverständlich ist, dass eine Stadt so hohe Summen für die Kunst bekommt“, sagte Tischler. Er empfinde die Unterstützung für das „Juwel der Stadt“ auch als Bestätigung, dass Bottrop nach dem Ende des Bergbaus auf einem guten Weg sei. „Das ist unbestritten einer der großen Tage für unser Museum“, ergänzte Museumsleiter Heinz Liesbrock.

Möglicher Baubeginn im Oktober

Jetzt, da das Finanzielle geregelt ist, könnte alles ganz schnell gehen. „Die Ausschreibungen für die Hochbaumaßnahmen sind vorbereitet und können nächste Woche veröffentlicht werden“, sagte Baudezernent Klaus Müller. „Wir hoffen, dass dann Anfang September 60 bis 80 Prozent der Aufträge vergeben sind.“ Die ersten Bauarbeiten könnten Anfang Oktober beginnen. Wann genau der Anbau fertig sein wird, konnte er nicht sagen. „Wir peilen das Jahr 2021 an. Im Sommer werden die Pläne sicher konkreter sein.“

Im Juni vergangenen Jahres, also fast genau 35 Jahre nach Eröffnung des Josef-Albers-Museums, hatte der Hauptausschuss der Stadt die Erweiterung des Museumskomplexes beschlossen. Der Spatenstich für die Tiefbauarbeiten ist bereits im Oktober 2018 erfolgt. Die verschiedenen Baugruppen und -etappen des Museums sollen auch nach Fertigstellung des Anbaus weiter sichtbar sein. Gedacht ist der Anbau, um Platz zu schaffen für Sonderausstellungen des Museums. Die Werke von Namensgeber Joseph Albers können dann permanent in ihrem jetzigen Museumsbereich bleiben.

>>> Schweizer Architekten entwerfen den Anbau

„Das Gebäude will keine Primadonna sein, sondern den Hintergrund bilden für die Kunstwerke im Stadtgarten.“ So hatte die Schweizer Architektin Annette Gigon ihren Entwurf für den Erweiterungsbau des Quadrats beim erste Spatenstich charakterisiert.

Weitere Informationen zum Museum gibt es im Internet auf: www.quadrat-bottrop.de