Bottrop-Kirchhellen. . Der Naturschutzbund hatte aus Sorge um die seltenen Küken heftig protestiert. Das Bottroper Umweltamt nahm mit dem Landwirt Kontakt auf.

Das Erdbeerfeld an der Dorfheide, auf dem offenbar seltene Kiebitze gebrütet haben, wird wieder freigeräumt. „Der Landwirt wird das Vlies wieder entfernen lassen“, erklärte Stadtsprecher Ulrich Schulze.

Der Besitzer des Feldes hatte das Vlies auslegen lassen, um die Erdbeerpflanzen vor Frost zu schützen. Aus Sorge, dass die vom Aussterben bedrohten Vögel unter die Folie geraten sein könnten, hatte der Bottroper Naturschutzbund scharf protestiert und Oberbürgermeister Bernd Tischler sowie das städtische Umweltamt informiert. Denn auch die Umweltexperten bei der Stadt setzen sich für den Schutz der gefährdeten Kiebitze ein.

Das Feld darf trotz der seltenen Brut bestellt werden

Die Jungvögel auf dem Erdbeerfeld hätten nach Einschätzung der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet um die drei Wochen alt sein müssen. Nabu-Vorstandsmitglied Stefan Voßschmidt warnte: „Wenn sich die Kiebitzküken ducken, werden sie gefangen und müssen verhungern.“

Ein Kiebitz mit Küken.
Ein Kiebitz mit Küken. © Hans Glader

Die Stadtverwaltung nahm mittlerweile Kontakt mit dem Besitzer des Erdbeerfeldes auf. Die Stadt sei auf den guten Willen des Landwirtes angewiesen, das Feld nicht abzudecken. „Wir haben als Stadt hat keine Möglichkeit, das zu unterbinden“, erklärte Sprecher Ulrich Schulze. Selbst wenn auf dem Feld Kiebitze brüten, habe der Bauer das Recht, es zu bestellen, stellte der Stadtsprecher klar.

Auch andere Felder sollten nicht abgedeckt werden

Das Abdecken der Felder sei allerdings nicht nur für Kiebitze, sondern generell für Bodenbrüter nicht ideal. Darum geht es auch Nabu-Vorstandsmitglied Stefan Voßschmidt bei seinem Aufruf. Es sei wichtig zu verhindern, so appelliert der Naturschützer, dass weitere Felder, auf denen Kiebitze brüten, mit Vlies oder Folie überzogen werden.

Mit Blick auf das Erdbeerfeld an der Dorfheide sagt Stadtsprecher Ulrich Schulze allerdings: „Wir wissen gar nicht, ob da auch Küken unter dem Flies waren“.