Bottrop. . Daimler und der chinesische Hersteller Geely planen eine Firma für den Bau des Kleinwagens. Nun geht es darum, wie Smart-Brabus da hinein passt.
Daimler plant mit dem chinesischen Autohersteller Geely ein neues Gemeinschaftsunternehmen, das künftig den Smart produzieren soll. Ein Schritt, der auch für Bottrop von Bedeutung ist. Schließlich gibt es hier seit 2002 die Smart-Brabus GmbH, ein gemeinsames Unternehmen von Daimler und Brabus.
Erstes E-Auto der Welt mit Leistungssteigerung
Auf dem Genfer Autosalon im März hat Brabus das erste Elektroauto der Welt mit Leistungssteigerung vorstellen, den Ultimate E Schadow auf Basis des Smarts. Anstatt wie das Serienfahrzeug 82 PS, leistet der Umbau aus Bottrop 92 PS.
Das zeige, so Gramm, dass auch bei E-Autos Leistungssteigerungen möglich sind. Und was die exklusive Ausstattung angeht, gibt es keinen Unterschied zwischen Verbrenner und E-Auto.
Der Bottroper Automobiltuner ist zuständig für die Veredelung des Kleinwagens. Das Besondere: Vielfach entstehen die Smart-Brabus im Hambacher Werk am Band. Brabus liefert also die Teile nach Frankreich, dort wird der Wagen dann montiert. Lediglich die ganz exklusiven „Tailor-Made-Modelle“, frei übersetzt maßgeschneidert, entstehen in den Bottroper Werkshallen.
Es laufen Gespräche zwischen Daimler und Brabus
Wie also passt Smart-Brabus in das noch zu gründende Gemeinschaftsunternehmen von Daimler und Geely? Dazu würden bereits Gespräche geführt, sagt Brabus-Sprecher Sven Gramm. Allerdings sei noch überhaupt nichts entschieden. Denn auch das gemeinsame Unternehmen von Geely und Daimler sei ja noch nicht gegründet. Bis Ende des Jahres wollen die neuen Partner das erledigt haben. Dann soll in China eine Produktion aufgebaut werden, denn das Ziel der beiden Kfz-Hersteller ist es, den Smart in China vom Band laufen zu lassen.
„Wir sind jetzt schon in Gesprächen mit den Verantwortlichen, um unseren Platz in dem Firmenkonstrukt zu finden“, erklärt Gramm den Stand der Dinge. Je nachdem, wie man sich einige, sei es auch vorstellbar, dass in einigen Jahren vielleicht auch der Brabus-Smart, der bisher im Smartwerk gebaut wird, dann in einem chinesischen Werk entstehe. Doch soweit sei man noch längst nicht, stellt Gramm klar, doch die Gespräche seien insgesamt „auf einem guten Weg“.
Brabus-Modelle als Image-Gewinn für Smart
Gleichzeitig macht er keinen Hehl daraus, dass Brabus die Zusammenarbeit gern fortsetzen würde. Denn anders als die Marke Smart, die in all den Jahren nur Verluste geschrieben hat, sei die Smart-Brabus GmbH profitabel. „Wir sind mit dem Thema Smart sehr erfolgreich. Dazu kommt der Image-Gewinn für die Marke durch unser Produkt“, sagt Gramm. Zumal es ja auch weiterhin die Kunden für einen Brabus-Smart geben werden. Die seien ja nicht auf einmal weg, nur weil der Wagen nun von einem anderen Unternehmen in China produziert werde, glaubt Gramm.
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Überrascht worden sei man von der Entwicklung nicht. Der Partner in Stuttgart hatte die Bottroper im Vorfeld eingeweiht. Auch das spreche für eine gute, vertrauensvolle Partnerschaft. Die habe sich auch schon gezeigt, als Daimler ankündigte, den Smart künftig nur noch als Elektroauto anzubieten. Auch darüber sei man gut ein Jahr im Voraus informiert gewesen und habe sich darauf einstellen können, so Gramm.
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