Bottrop. . Am Knappschaftskrankenhaus bekommt ein Herzpatient einen Defibrillator direkt unter die Haut gesetzt. Das machen bisher nur wenige Kliniken.

Weil sich die Pumpleistung des Herzens eines Patienten nicht mehr erholte, pflanzten ihm Ärzte am Knappschaftskrankenhaus einen Defibrillator direkt unter die Haut. Nur wenige Kliniken sind dazu in der Lage. Das KKH führte diese Implantation zum ersten Mal durch.

Für die ersten Wochen nach dem Infarkt hatte der Patient Medikamente und einen tragbaren Defibrillator bekommen, den er vergleichbar einer Weste am Körper tragen konnte. „Damit sind die Patienten in der ersten Zeit nach einem Infarkt vor dem plötzlichen Herztod geschützt“, so Dr. Martin Grett, leitender Oberarzt in der Kardiologie und ausgewiesener Experte für die neuartige subkutane Implantation.

Dauerhafte Herzschwäche zeichnete sich ab

Der Patient war 51 Jahre, als er mit einem Herzinfarkt ins Krankenhaus gebracht wurde. Schon bald zeichnete sich ab, dass er auch dauerhaft eine Herzschwäche zurückbehalten würde. „Bei Patienten mit fortbestehender Herzschwäche nach Infarkt besteht ein deutlich erhöhtes Risiko für lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen“, sagt Dr. Martin Christ, Chefarzt der Kardiologie.

Bei herkömmlichen Defibrillatoren wird eine Elektrode ins Herz vorgeschoben und im Herzmuskel befestigt. Der so genannte subkutane Defibrillator (S – ICD) kann ohne Kontakt zum Herzen unter der Haut implantiert werden. Das Infektionsrisiko fürs Herz sinkt so deutlich.

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Regelmäßig finden am Knappschaftskrankenhaus WAZ-Medizinforen statt, zuletzt am 4. April. Hier geht’s zum Bericht und zur Fotostrecke.