Kirchhellen. . Die Truppe von Ehrenamtlichen entstand parallel zum neuen Kunstrasenplatz. Sie hat sich durch eine Mängelliste mit 350 Punkten gearbeitet.

Jeder Verein hat Ehrenamtliche, die sich um die Sportanlagen kümmern. Die „Tribünenkratzer“-Truppe des VfB Kirchhellen dagegen ist ein gern gesehener Diener mehrerer Herren. Ihr Einsatz an der Bezirkssportanlage kommt nicht nur dem VfB zugute, sondern auch dem Nachbarn TSG und den Schulen im Dorf. Und er spart dem Sport- und Bäderbetrieb Geld.

Zum Anstoß ist der Kaffee fertig

Zum „Anstoß“ morgens um 9.30 Uhr am Vereinsheim hat VfB-Vorstand Ulrich Sabellek schon den Kaffee fertig. Die Jungs sind pünktlich, denn es gibt was auf die Gabel: Beim letzten Heimspiel ist „Vorarbeiter“ Werner Schnieder für 50 Jahre Mitgliedschaft beim VfB geehrt werden und gibt deshalb eine Runde Brötchen aus. So lässt sich die aktuelle Auftragliste entspannt angehen: Tribünen, Trainerbank und das Verfüllen eines Grabens am Kunstrasenplatz stehen heute auf dem Programm.

Hängt die Schuhe an den Nagel: Peter Böhnisch dekoriert die Vereinswand am Grillstand des Rasenplatzes
Hängt die Schuhe an den Nagel: Peter Böhnisch dekoriert die Vereinswand am Grillstand des Rasenplatzes © Michael Korte

350 Mängel auf der Liste

Als die „Tribünenkratzer“ im August 2016 ins Leben gerufen wurden, um das Umfeld dem flammneuen Kunstrasenplatz anzupassen, war die To-Do-Liste richtig lang, erinnert sich Michael Stratmann. 350 Mängel hatte er damals aufgelistet für das erste Gespräch mit dem Sport- und Bäderbetrieb. An sechs Aktionstagen mit jeweils bis zu 60 Beteiligten haben die Ehrenamtlichen zuerst die gröbsten Baustellen beseitigt.

Abreißen in Schwerstarbeit

Dabei waren schwere Brocken wie das ehemalige Kassenhäuschen am Osteingang des Naturrasenplatzes. Das hatte seine Berechtigung zu den ganz großen VfB-Zeiten mit 1000 Besuchern pro Heimspiel, gammelte aber zuletzt nur noch vor sich hin. In diesem Fall war die Antwort leicht auf die Frage: Aufhübschen oder Abreißen. Aber die Arbeit war schwer, erinnert sich Stratmann.

Der Teammanager hat das letzte Wort

Als die Mängelliste kürzer wurde, haben die Helfer von Aktion auf Ausdauer umgestellt. Im Winter alle vier Wochen, im Sommer alle drei, treffen sie sich zum gemeinsamen Anpacken. Aufgaben werden verteilt nach Fähigkeiten, sagt Stratmann: „Der eine hat handwerklich was drauf, der andere kann besser organisieren.“ Das letzte Wort zur Aufstellung hat wie auf dem Platz „Teammanager“ Werner Stappert. Der VfB dankt den „Tribünenkratzern“ mit einer Weihnachtsfeier, Grillen und, wichtig: einem Grünkohlessen.

Einsatz gegen Vandalismus

Auch wenn die Liste kürzer geworden ist: Zwei wichtige Punkte stehen noch drauf. Das eine ist ein Stopper für den zuletzt häufiger gewordenen Vandalismus. „Wir haben die Schnauze voll“, sagt Stratmann. „Jetzt installieren wir eine Videoüberwachung. Und die Anlage ist jetzt immer abgeschlossen.“

Punkt zwei ist die Erweiterung der Anlage, die Vereinsboss Georg Garz in seiner „Vision 2024“ entworfen hat. Da muss auch etwas passieren mit den Umkleiden (Baujahr 1976) und dem Container-Verensheim (Baujahr 2003).