Bottrop. . Vorstand überlässt 16 Bänke aus St. Elisabeth einer kleinen Gemeinde in Frankreich. Schon zu Ostern werden sie in der Kirche Saint-Loup stehen.

Mit der Übergabe von 16 Kirchenbänken an den Bürgermeister der kleinen Gemeinde Villeneuve la Dondagre stärkte der Kirchenvorstand von St. Elisabeth eine deutsch-französische Freundschaft, die bereits seit rund zehn Jahren besteht.

Die alten, hölzernen Sitzgelegenheiten werden nun von der Eichenstraße in die romanische Kirche Saint-Loup transportiert, die rund 130 Kilometer südlich von Paris liegt, aus dem zwölften Jahrhundert stammt und 1769 wiederaufgebaut wurde. Bereits am Osterwochenende werden Gäste die Bänke bei der Messe nutzen. Zukünftig sollen in dem Glaubenshaus auch Kulturveranstaltungen wie Konzerte oder Lesungen stattfinden.

Einladung zum Fest des Kirchenpatrons im Burgund

„Wir haben die Kirche gerade renoviert, sie ist vor ein paar Monaten fertig geworden. Die Bänke ergänzen den Rahmen nun ideal“, sagt Bürgermeister Jean-Francois Alliot, bevor er den nächsten Zweisitzer mit einigen Helfern auf den bereitstehenden Laster hievt. Auch seine Frau Nicola packt mit an. Für sie hat das Geschenk besondere Bedeutung. „Meine Großeltern sind hier auf dem Friedhof beerdigt. Die Beziehung zu Bottrop wächst mit den schönen Mitbringseln weiter.“

Die Reisenden nutzen bei ihrem Besuch am Samstag die Gelegenheit, die Gemeindemitglieder von St. Elisabeth zum diesjährigen Fest des Kirchenpatrons Saint Loup am 2. September in das 320 Einwohner große Dorf in Burgund einzuladen. „Zu der Feierlichkeit kommen viele Gäste aus den umliegenden Städten. Wir freuen uns schon sehr darauf, natürlich noch mehr, wenn Freunde aus Deutschland vorbeikommen.“

Wer kann das Taufbecken und den Altar brauchen?

Auch Dechant Jürgen Cleve (r.) hilft beim Tragen der Kirchenbänke von St.Elisabeth.
Auch Dechant Jürgen Cleve (r.) hilft beim Tragen der Kirchenbänke von St.Elisabeth. © Thomas Gödde

Die Kirchenbänke sind im Rahmen der Umgestaltung von St. Elisabeth einige der ersten Gegenstände, welche die Räumlichkeiten an der Eichenstraße verlassen. Die Orgel wurde bereits abgeholt. Sie geht an eine katholische Kirchengemeinde in Rumänien. „Alternativ hätte sie verschrottet werden müssen. Das wollten wir verhindern“, betont Martin Oppermann vom Kirchenvorstand.

Derzeit prüft die katholische Kirchengemeinde in Bottrop noch, wo das Taufbecken, der Altar, das Tabernakel und Lesepult hinkönnen. „Das Kreuz bleibt auf jeden Fall hier“, sagt Probst Jürgen Cleve mit einem Blick auf den ehemaligen Kirchenraum. Auch die restlichen Bänke würden erhalten bleiben und in dem neuen Zentrum mit Kindertagesstätte, Café und Indoor-Spielplatz einen Platz finden – wenn auch zuerst eingelagert. Eine Statue finde sich bald in der Innenstadt vor der Cyriakuskirche wieder.