Bottrop-Kirchhellen. . Auf dem Platz an der Loewenfeldstraße haben jetzt Maschinen den Rasenschnitt übernommen. Diese Vorteile sieht die Stadt im Einsatz der Roboter.

Auf dem Rasenplatz des VfB hat sich das Pflegeteam um drei Spitzen verstärkt. Noch müssen die drei Neuen streng ihre Positionen halten, doch bald werden sie sich ohne taktische Zwänge frei bewegen dürfen auf dem Spielfeld. Ihre Aufgabe: Haltet das Gras kurz.

Drei Mähroboter sind derzeit im Wortsinn Tag und Nacht im Einsatz auf dem Rasenplatz. Um 22 Uhr beginnt ihr Arbeitseinsatz und dauert derzeit bis zwölf Uhr mittags. Das Spielfeld ist derzeit noch aufgeteilt in drei Bahnen.

Nach viereinhalb Stunden eine Stunde laden

Der Hersteller soll die Mäher später nachrüsten, damit jeder Mäher überall auf dem Platz eingesetzt werden kann. Ein Kabel entlang des Spielfeldrandes zeigt ihnen dann ihre Grenzen auf. Wenn sie sich in die Quere kommen, stoppen sie, wenden und fahren weiter. Nach viereinhalb Stunden Mäheinsatz lassen sie sich von einem Kabel in die Garage leiten, wo die Akkus eine Stunde lang aufgeladen werden.

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Fünf Jahre lang wollen Fachbereich Grün, Sport- und Bäderbetrieb, Vereine und der Gartentechnikvertreiber Brinkert die Mähroboter in Kirchhellen testen. Für den Sportbetrieb „rechnet sich das Ganze mehr als zufriedenstellend“, sagt dessen Chef Jürgen Heidtmann. Für Gartentechnik Brinkert mit Sitz an der Münsterstraße ist es ein „Referenzprojekt vor der Haustür“, sagt Geschäftsführer Thomas Schulte-Bockum.

Steuerung über Smartphone-App

Gesteuert werden die Roboter über eine App im Smartphone. „Am Mäher selbst gibt es nur einen Schalter für Aus und Ein“, sagt Schulte-Bockum. Deshalb hält er das Diebstahlsrisiko für überschaubar: „Wer das Teil klaut, fängt ohne die App nichts damit an.“ Zudem schlagen die Roboter über die App Alarm, wenn sie sich zu weit von ihrem programmierten Einsatzort entfernen, und sind über GPS leicht zu orten.

Fachbereich Grün, Sportbetrieb und VfB versprechen sich von den Mährobotern eine deutliche Verbesserung der Rasenqualität durch viel häufigeres Mähen und durch den dünnen Grasschnitt, der als Dünger auf dem Feld bleibt.

Ständige Bewegung hält hoffentlich auch Kaninchen ab

Sicherheit durch Drucksensor

Geschäftsführer Jürgen Brinkert hält die Mähroboter für sehr sicher. Per Ultraschall registrieren sie Hindernisse und werden automatisch langsamer.

Treffen sie dennoch auf ein Hindernis, schaltet ein Drucksensor den Motor ab: „Das Einzige, was sie kaputtfahren könnten, wären Trainingshütchen.“

Das ist eine berechtigte Erwartung, sagt Schulte-Bockum: „Mein Nachbar hat so einen Roboter im Garten. Der hat einen Rasenteppich wie auf dem Golfplatz.“

Erhoffter Nebeneffekt: Die ständige Bewegung auf dem Rasen hält Kaninchen davon ab, vom Friedhof nebenan auf den Rasenplatz zu wechseln. Die ersten Tiere haben die Roboter im Dauereinsatz jedenfalls schon in die Flucht geschlagen. Und die Mäher helfen auch gegen Maulwürfe, sagt Schulte-Bockum: „Die mögen Bewegung über sich nämlich gar nicht.“