Bottrop. Ob Grundstücke, Häuser oder Wohnungen: Die Käufer müssen deutlich tiefer in die Tasche greifen. Dazu sind sie bereit, denn es gibt Rekordumsätze.
Wer sich eine Immobilie zulegen möchte, muss inzwischen deutlich tiefer in die Tasche greifen als noch vor wenigen Jahren. Grundstücke, Wohnungen, Bestandshäuser und Neubauten haben sich zum Teil erheblich verteuert, wie der jüngste Bericht über den Bottroper Grundstückmarkt zeigt, den der Gutachterausschuss des Landes erstellt.
In fünf Jahren um 40 Prozent gestiegen
Im Bereich der Neubau-Eigentumswohnungen zogen die Preise im vergangenen Jahr um neun Prozent an, nachdem sie ein Jahr zuvor bereits um zehn Prozent gestiegen waren. So kostet eine Wohnung jetzt im Schnitt 3.250 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Sie ist damit in fünf
Jahren um 40 Prozent im Preis gestiegen. Moderater geht es auf dem Markt der Gebrauchtwohnung zu. Sie kostet über alle Lagen, Ausstattungs- und Altersklassen rund 1.400 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.
Für bebaute Grundstücke mussten letztes Jahr acht Prozent mehr als im Jahr zuvor ausgegeben werden. Eine etwa 50 Jahre alte Bestandsimmobilie kostete im Durchschnitt 1.760 Euro je Quadratmeter Wohnfläche, eine 30 Jahre alte Immobilie 2.140 Euro und ein etwa 20 Jahre altes Haus 2.400 Euro.
Der Anteil der unbebauten Grundstücke am Gesamtmarkt beträgt nur zwölf Prozent. Hier macht sich bemerkbar, dass die Baugebiete vor allem durch Unternehmen entwickelt werden, die die Grundstücke im Paket mit schlüsselfertigen Häusern anbieten.
251 Millionen Euro Umsatz
Solche Bauträger waren in einzelnen Fällen bereit, überdurchschnittliche Preise zu bezahlen, wenn sie auf den Flächen hochwertige Neubau-Eigentumswohnungsanlagen realisieren konnten. Dies war bei Grundstücken in Gebieten der Fall, die nach ihrer Lage und Ausstattung eine hohe Wohn- und Lebensqualität aufweisen.
Für Ein- und Zweifamilienhäuser werden in guten Lagen des Stadtgebiets rund 340 Euro für den Quadratmeter bezahlt, in mittleren Lagen sind es 220 Euro und in den einfachen Lagen 160 Euro. Der Spitzenwert lag im vergangenen Jahr bei 460 Euro an der Pastor-Dahlmann-Straße in Kirchhellen und der niedrigste Wert bei 110 Euro an der Straße Im Werth zwischen Emscher und A 42.
Mehr Verkäufe und höheres Preisniveau
Die Gesamtanzahl der Verkäufe ist gegenüber dem Jahr 2017 um über elf Prozent gestiegen und umfasst 1160 Fälle. Mit einem Gesamtumsatz von 251 Millionen Euro wurde ein Wert erreicht, den es bislang in dieser Stadt noch nicht gab. Gegenüber dem Vorjahr wurden 35 Millionen Euro mehr umgesetzt, was einer Steigerung von 16 Prozent entspricht.
Anders als in den Vorjahren liegt der Grund nicht an einigen Großverkäufen, sondern an der deutlich höheren Zahl an Verkäufen und dem gestiegenen Preisniveau. Dennoch wurden auch in Einzelfällen außergewöhnlich hohe Objektpreise erzielt. So wurde in einem Kaufvertrag ein Spitzenwert von 8,5 Millionen Euro zwischen Verkäufer und Käufer vereinbart.
>>> INFO: Hier ist der Bericht mit allen Daten zu bekommen
- Der Grundstücksmarktbericht kann in gedruckter Form bei der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses, Am Eickholtshof 24, 46236 Bottrop zum Preis von 30 Euro erworben werden.
- Der Grundstücksmarktbericht mit sämtlichen Daten kann aber auch kostenlos aus dem Internet herunter geladen werden. Interessenten finden ihn unter der Adresse www.boris.nrw.de.