Bottrop. . Ostermann teilt sich mit Moses eine Fläche und einen Eingang und leidet besonders unter der Insolvenz. Die übrigen Mieter haben es da besser.

Die Moses-Insolvenz nur fünf Monate nach der Kaufhaus-Eröffnung ist ein Rückschlag für die Innenstadt. Doch es gibt wohl kein Geschäft, das so unter der Pleite leidet wie das Schuhhaus Ostermann. Der Dorstener Familienbetrieb teilt sich nämlich mit Moses eine Fläche und einen Eingang in den Althoff-Arkaden. Aber auch die Sozialräume für das Personal nutzen Moses und Ostermann gemeinsam.

Der Ausverkauf bei Moses läuft weiter

Noch immer ist das Interesse am Ausverkauf bei Moses groß. Zwar sind die Schlangen an den Kassen nicht mehr so lang wie am ersten Tag des Ausverkaufs an Aschermittwoch, doch noch immer sind viele Kunden im Laden und durchstöbern die noch vorhandenen Waren.

Der Verkauf läuft im Erdgeschoss sowie im ersten Obergeschoss. Dabei werden die Waren nach und nach immer weiter zusammengezogen und auf kleinerer Fläche angeboten. Das bedeutet, dass irgendwann das Obergeschoss dicht gemacht wird und der Verkauf nur noch im Erdgeschoss stattfindet.

„Wir hängen nun natürlich so ein bisschen in der Luft“, sagt Inhaberin Dagmar Niepmann. Der Vermieter, die Devello AG, sei sehr bemüht, eine Lösung zu finden, aber bisher gebe es die noch nicht. Wie es aussieht wird Ostermann zumindest kurzzeitig allein auf der Riesenfläche bleiben, bis sich ein Nachmieter findet. „Ich weiß, dass Devello daran arbeitet, aber wir wissen noch nicht, was kommt.“

Gespräche mit Oberbürgermeister Bernd Tischler

Auf Plakaten überall auf ihrer Verkaufsfläche und auch in den Schaufenstern weist Ostermann deshalb darauf hin: „Wir bleiben in Bottrop.“ Denn Dagmar Niepmann ist zufrieden, wie sich das Geschäft entwickelt hat. Unterstützung komme in der Situation unter anderem vom Einzelhandelsverband. Aber auch Oberbürgermeister Bernd Tischler sei ansprechbar für sie, freut sich Dagmar Niepmann.

Trotzdem leiden sie und ihre Mitarbeiterinnen unter der derzeitigen Situation. Denn nicht jedem sei klar, dass es sich bei Ostermann und Moses um zwei unabhängige Unternehmen handle. Dabei hat auch der Moses-Insolvenzverwalter in seinen Mitteilungen immer darauf hingewiesen.

Die übrigen Mieter haben eigene Eingänge

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Das bedeutet auch: Der Ausverkauf mit Rabatten bis zu 70 Prozent findet eben nur bei Moses statt, nicht bei Ostermann. Trotzdem gebe es Kunden, die forderten auch von Ostermann entsprechende Nachlässe, berichtet Dagmar Niepmann über ihre Erfahrungen. „Es gibt aber auch viele Bottroper, von denen wir positiven Zuspruch erhalten, die sich freuen, dass wir bleiben und uns Mut zusprechen.“

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Die übrigen Mieter in den Althoff-Arkaden wie der Drogeriemarkt Rossmann oder der Möbelhändler Home 24 und der Ballonladen haben es dagegen einfacher. Sie sind von der Insolvenz nicht so stark in Mitleidenschaft gezogen wie das Schuhgeschäft. Denn anders als Ostermann sie haben alle abgetrennte Ladenlokale mit separaten Eingängen.

Durchgang zwischen Moses und Home 24 ist dicht

Zwar gibt es im Untergeschoss einen Durchgang von der Home-24-Fläche an der Hochstraße zum insolventen Kaufhaus, doch der ist einfach durch ein Rolltor zu schließen. Und weil Moses das Untergeschoss schon nicht mehr nutzt, ist das Tor inzwischen auch heruntergelassen worden und der Durchgang damit dicht.