Bottrop. . Für den 15. März hat Aktivistin Greta Thunberg weltweit zur Demo fürs Klima aufgerufen. Bottroper Gruppe von „Fridays for future“ plant Aktion.

Nun wollen auch Schüler in Bottrop für den Klimaschutz auf die Straße gehen und dafür den Unterricht schwänzen. Vorbild ist die 16-jährige Schwedin Greta Thunberg, die im Sommer 2018 begann, für mehr Klimaschutz zu demonstrieren. Daraus entwickelte sich in vielen Ländern die Bewegung „Fridays for Future“, übersetzt Freitage für die Zukunft. Seit Ende Februar gibt es eine Bottroper Gruppe.

Mehr als 100 Mitglieder

Mehr als 100 Mitglieder haben sich inzwischen zusammengetan. Die Organisation läuft über den Messenger-Dienst Whats-App. Dort werden die Infos in einer Gruppe weitergegeben. In der kommenden Woche, am Freitag, 15. März, plant die Bottroper Gruppe um 12 Uhr eine Demonstration auf dem Berliner Platz. Damit wollen sich die Schüler an dem globalen Aktionstag beteiligen, den Greta Thunberg ausgerufen hat.

Aktivistin Greta Thunberg am 1. März auf einer Demo in Hamburg
Aktivistin Greta Thunberg am 1. März auf einer Demo in Hamburg © Daniel Bockwoldt/dpa

Sven Hermens (19) hat die Gruppe in dieser Stadt gegründet. Mehrmals hat er sich bereits Demos in anderen Städten angeschlossen, „aber ich wollte auch, dass wir in Bottrop präsent sind“. Der weltweite Aktionstag biete eine gute Gelegenheit, sich jetzt öffentlich vorzustellen. Zum harten Kern gehören Nico Zielinski (15), Vanessa Piontek (16) und Jannis Baltes (16).

Sie alle waren schon auf Kundgebungen in anderen Städten und haben dafür den Unterricht geschwänzt. „Klar hat man im Hinterkopf, wenn bald eine Klassenarbeit ansteht. Aber man weiß auch, dass man sich auf seine Freunde verlassen kann, die einem den Stoff mitbringen“, sagt Vanessa. Gleichzeitig wisse sie, dass sie sich für etwas Gutes einsetze. „Wir hoffen, durch unser Engagement eine Veränderung in der Politik erreichen zu können.“

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Den Schülern gehe es unter anderem darum, früher als geplant aus der Braunkohle auszusteigen, erklärt Nico. Außerdem werden Verbesserungen im ÖPNV gefordert, um die Menschen dazu zu bringen, ihr Auto abzuschaffen.

Ziel der weltweiten Demos sei es letztlich, Regierungen auf die Forderungen aufmerksam zu machen und sie durchzusetzen, sagt Sven. Er ist kein Schüler mehr, sondern macht derzeit eine Ausbildung. Für die Demos schwänzt er nicht. Stattdessen nimmt er sich Urlaub oder nutzt die Gleitzeitregelung seines Arbeitgebers. „Uns geht es darum zu zeigen, dass ein großer Teil der Bevölkerung nicht so weitermachen will wie bisher“, sagt er.

Sven und seine Mitstreiter sind überzeugt, dass das Thema Klimaschutz längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist.Auch Lehrer und Eltern unterstützen das Anliegen der Schüler, sagen sie. Die Auswirkungen des Klimawandels seien überall auf der Welt spürbar. Jannis erinnert an den heißen, trockenen Sommer 2018 in Mitteleuropa. Vanessa verweist auf die Ausbreitung der Wüsten in Afrika. „Wir haben nicht mehr viel Zeit“, so der Appell der Gruppe.

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Am Sonntag, 10. März, findet ein Vorbereitungstreffen für die Demo im Spielraum, Prosperstraße 71, statt. Es beginnt um 11 Uhr. Es werden unter anderem Plakate gestaltet. Interessenten sind willkommen. Wer Kontakt zu der Bottroper Gruppe sucht, findet ihn über die bundesweite Internetseite. Dort gibt es eine Suche nach den einzelnen Regionalgruppen. Darüber gibt es auch Zugang zur Whats-App-Gruppe. fridaysforfuture.de