Bottrop. . Der Bottroper Malakoffturm aus Holz und stolze 1,93 Meter hoch, wird bald zum Blickfänger im Eingang der Rheinbabenwerkstatt. Und das kam so.

Wenn Gäste und Mitarbeiter der Rheinbabenwerkstatt demnächst durch den Eingang treten, dann wird ihr Blick unweigerlich an einem ganz besonderen Kunstwerk aus eigener Produktion hängen bleiben: dem Malakoffturm. Aus Holz ist er und stolze 1,93 Meter hoch.

„Eigentlich brauchten wir im Eingangsbereich nur einen Spender zum Händedesinfizieren“, erinnert sich Betriebsleiter Detlef Kuhn an den Auftrag, den er vor zwei Monaten den Kollegen gab. Dass daraus ein Kunstwerk entstehen könnte, das auch eine ausgewiesene Kennerin wie Elsbeth Müller von der Historischen Gesellschaft begeistert, hat er nicht geahnt. „Die Mitarbeiter sind eben sehr kreativ“, freut er sich.

Die Mitarbeiter sind die Gruppenleiter Chris Inden und Michael Benstöm, die die Beschäftigten der Holzwerkstatt betreuen. Wenn schon Desinfektionsspender, dann wenigstens schön, haben sie beschlossen und überlegt, welche Bauwerke für Bottrop stehen. Der Tetraeder ist ihnen eingefallen und der Malakoffturm, am besten umzusetzen in dem eher kleinen Eingangsbereich.

Die Historische liefert die Infos über den Turm

Die beiden Gruppenleiter Chris Inden (links) und Michael Benstöm bedienen die computergesteuerte Fräse für Holzarbeiten in der Rheinbabenwerkstatt. Durch sie es erst möglich geworden, den Malakoffurm aus Holz originalgetreu nachzubauen. Michael Korte left An der Stelle kamen dann die Historische Gesellschaft und Elsbeth Müller ins Spiel: „Wir haben uns riesig gefreut, dass die den Malakoffturm nachbauen wollten“, strahlt die Geschäftsführerin des gemeinnützigen Vereins, der immer bemüht ist, das besondere Bauwerk in der Erinnerung der Bevölkerung wachzuhalten.

Sie lieferte die Informationen und Chris Inden fing an, die Pläne zu zeichnen. „Die Beschäftigten haben sofort erkannt, dass es was aus dem Bergbau ist“, erzählt er und konnte ihnen immer auch Informationen über die Geschichte des Turms liefern.

Dass sich der Nachbau aus Holz dann auch so umsetzen ließ, ist einer neuen computergesteuerten Fräse zu verdanken, die seit Oktober in der Werkstatt steht. Mit dieser Maschine kann man Werkstücke auch ohne Ende vervielfältigen. Die Beschäftigten bearbeiten die Teile von Hand weiter und am Ende werden sie in einander gesteckt „wie Lego“, sagt Chris Inden. Ganz zum Schluss wird noch der Spender für das Desinfektionsmittel montiert.

Einladung zum Tag der offenen Tür

Werkstatt hat 287 Arbeitsplätze

Die Rheinbabenwerkstatt hat 287 Arbeitsplätze für Menschen mit geistiger Behinderung. Sie bietet Dienstleistungen für Kunden in verschiedenen Bereichen an. Es gibt auch einen Arbeitsbereich für Menschen mit hohem Hilfebedarf.

Die Einrichtung des Diakonischen Werkes gibt es seit über 40 Jahren.

„Wir wollen uns technisch weiter entwickeln“, erklärt Detlef Kuhn die Anschaffung der neuen Fräse. Damit sollen auch neue Tätigkeitsfelder für die Werkstatt der Diakonie erschlossen werden. Einer der Hauptkunden der Rheinbabenwerkstatt ist heute die Firma Deichmann, für die sie Holzleitern für Regale liefert. Künftig sind auch filigranere, besondere Stücke möglich. „Wir könnten für den OB auch das Rathaus nachbauen“, nennt Chris Inden ein Beispiel.

Die Historische Gesellschaft auf jeden Fall ist ganz glücklich mit dem Nachbau des Malakoffturms. Die Mitarbeiter und Beschäftigten der Werkstatt sind schon eingeladen, den Turm zu besichtigen. Auch die Einladung zum Tag der offenen Tür am Samstag, 11. Mai, steht. Dann feiert die Historische den 40. Geburtstag.