Bottrop. . Auf einer Versammlung in Welheim räumt die Schulleiterin mit Gerüchten über Schließung auf. Aber: Bezirksregierung prüft die Anmeldezahlen.
Totgesagte leben sprichwörtlich länger. Das dürfte insbesondere für die Hauptschule Welheim gelten, die erneut auf dem Prüfstand steht. Die Bezirksregierung Münster macht Druck. Wenn die künftigen Anmeldezahlen nicht stimmen, droht das Aus. Auf einer Elternversammlung in der Aula informierte Schulleiterin Elke Rosner über den aktuellen Stand der Dinge.
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Zunächst äußerte sie sich vor mehr als 60 Zuhörern zu den Gerüchten über die Zukunft der Schule, die immer wieder in Welheim die Runde machen würden. „Es ist noch gar nichts entschieden. Das möchte ich in aller Deutlichkeit sagen“, beruhigte Rosner die anwesenden Eltern und fügte hinzu: „Alle Kinder, die jetzt auf der Schule sind, können ihren Bildungsgang zu Ende führen.“ Knapp 260 Schüler werden zurzeit an der Hauptschule unterrichtet.
Ab der siebten Klasse steigt die Schülerzahl
Das war die gute Nachricht, aber die weniger gute folgte auf dem Fuße. Seit Jahren sind die Anmeldezahlen für die fünfte Klasse das Sorgenkind. Deshalb schaue die Bezirksregierung etwas genauer hin, erklärte Rosner. Die Zahlen ab der 7. und 8. Klasse sprechen hingegen eine andere Sprache. Die 7. Stufe ist zwei- und die 8. Stufe sogar dreizügig. Zahlreiche Schüler von der Realschule und Gesamtschule wechseln in die genannten Jahrgangsstufen an die Hauptschule Welheim.
Anmeldeverfahren läuft ab 26. Februar
Das Anmeldeverfahren für das Schuljahr 2018/19 an der Hauptschule Welheim beginnt am Dienstag, 26. Februar. Am Samstag, 2. Februar, wird am Teilstandort an der Blankenstraße von 10 bis 13 Uhr der Tag der offenen Tür gefeiert.
Kontakt: 37 57 00; Mail: hauptschule-bottrop@welheim.de oder www.hauptschule-welheim.de
In Fachkreisen wird dieser Schritt „Abschulung“, also das Versetzen eines Schülers in eine niedrigere Schulform, genannt. Rosner wehrt sich gegen den Begriff. „Er klingt nach mangelnder Wertschätzung und Respekt gegenüber den betroffenen Schülern.“ Von ihr vereinfacht ausgedrückt: „Die Kinder da unten, die nix hinkriegen.“ Kinder, die an ihre Hauptschule kommen, hätten ihrer Meinung nach eben einen anderen Weg eingeschlagen.
Gemeinsam gegen den schlechten Ruf
Kollegium und Elternschaft wissen von dem negativen Ruf, den Hauptschulen in der allgemeinen Wahrnehmung besitzen. Genau dem wollen sie kämpferisch und engagiert entgegenwirken. Wie bereits in der Vergangenheit werden sie erneut an einem Strang ziehen müssen. Das Ziel für die kommenden Tage und Wochen sei es, die positiven Aspekte der Hauptschule Welheim hervorzuheben. Im Blickpunkt steht unter anderem die jahrelange Integrationsarbeit sowie die erfolgreiche pädagogische Betreuung von Förder- und Inklusionskindern. Rosner hofft auf Mundpropaganda durch die Eltern. Angesprochen sind in erster Linie diejenigen, die ihre Kinder bald für die fünfte Schulklasse anmelden müssen. „Es ist wichtig, jetzt die richtige Entscheidung zu treffen“, gab die Schulleiterin zu bedenken.
Denn wenn doch der Fall eintreten sollte und die letzte Hauptschule der Stadt auf auslaufend gestellt wird, dann können eben diese Eltern ihre Kinder, zum Beispiel im Ernstfall bei schlechten Noten, nicht mehr von der Real- und Gesamtschule nach Welheim bringen.