Bottrop-Kirchhellen. Im Februar sollen die Arbeiten bei Bottrop abgeschlossen sein. Die Fahrbahn ist fertig, der gefrorene Boden an den Brücken bereitet Sorgen.
Die Großbaustelle auf der A 31 soll nach Angaben von Straßen.NRW im Februar beendet sein. Auf ein genaues Datum will man sich nicht festlegen. Vermutlich eher am Ende des Monats. Momentan verzögern sich die Arbeiten. Das Wetter macht dem Landesbetrieb einen Strich durch die Rechnung. Man möchte sagen: mal wieder.
Vom Autobahndreieck bis hinter die Anschlussstelle Kirchhellen wird seit März 2018 die Fahrbahn erneuert. Das Ende der Baustelle war ursprünglich für den Dezember letzten Jahres geplant. Dann kam der unerwartete Hitzesommer mit teils extrem hohen Temperaturen.
Die Folge waren zeitliche Verzögerungen. „Der heiße Asphalt hat nicht richtig abgebunden“, erklärt Adam Panitz, zuständiger Projektleiter bei Straßen.NRW. Das Material konnte nicht vernünftig aushärten. Nach dem Sommer folgte der Herbst und somit das nächste Problem mit Regen und geringen Temperaturen. Bei den Witterungsbedingungen konnte teilweise kein Asphalt aufgetragen werden. Technisch sei dies nicht möglich gewesen, erklärt Panitz. Auch beim Auftragen der Fahrbahnmarkierungen sei absolute Trockenheit erforderlich.
Der Boden ist gefroren
Jetzt im Winter kommt das nächste Wetter-Problem. Zurzeit wird kein Beton für die Flächen an den Brückenbauwerken am Mittelstreifen geliefert. Davon gibt es auf dem Teilstück sieben an der Zahl. Zwei sind fertig, fünf noch in der Warteschlange. Der Mittelstreifen an den Bauwerken muss besonders befestigt sein. „Nur im Moment ist es zu kalt und der Boden an den Brücken gefroren“, sagt Panitz. Beton erhärtet bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt praktisch kaum. Hier kann vorerst nicht gearbeitet werden. Die Hoffnung ruht auf bald höhere Temperaturen über null Grad.
Fast sieben Kilometer Schutzplanken
Tatenlos zuschauen wollen die Straßenbauer nicht. In sechs Kolonnen sind sie über den rund 6,5 Kilometer langen Bauabschnitt verteilt. Dick eingepackt und in warme Kleidung gehüllt montieren sie eine Schutzplanke nach der anderen. 6900 Meter sind es insgesamt. Mithilfe einer Maschine wird ein Stahlpfosten in die Erde gerammt. „Circa 1,20 Meter tief“, so Panitz. Dann wartet auf die Straßenbauer schweißtreibende Arbeit. Die Schutzplanke wird von Hand gehalten und mit Schrauben und Schlagschrauber befestigt. Meter für Meter arbeiten die Kolonnen das Teilstück ab. „Hut ab, was die Jungs bei dem Wetter leisten“, lobt Panitz.
Der Plan für die kommenden Wochen
Zahlen und Fakten zur Großbaustelle A 31
Die Großbaustelle ist etwa 6,5 Kilometer lang. 15 Millionen Euro investiert der Landesbetrieb Straßen.NRW in die Fahrbahnsanierung. Das Geld dafür kommt vom Bund. Rund 6900 Meter an Schutzplanken werden von den Straßenbauern auf dem gesamten Teilstück, auf dem sich die Baustelle hinzieht, verbaut.
Nach Angaben von Projektleiter Adam Panitz befahren täglich 53.000 Kraftfahrzeuge das Teilstück der A 31. Auf den Schwerkraftverkehr bezogen sind es neun Prozent. Das sanierte Teilstück wurde 1987 für den Verkehr freigegeben. Nach Fertigstellung hat die Fahrbahndecke eine Haltbarkeit von circa 25 Jahren.
Der Frust über die Verzögerungen sitzt tief, sowohl bei Autofahrern als auch bei ihm als Projektleiter. Er hofft, dass der Zeitplan dieses Mal gehalten werden kann. Die Großbaustelle befindet sich im letzten Abschnitt. Die Fahrbahn ist in beiden Richtungen fertig. Noch rund zwei Wochen, dann müssten alle Schutzplanken installiert sein. Wenn das Wetter in den kommenden Wochen mitspielt, könnte das Betonfundament an den Brücken gelegt werden. Daraufhin würde der Rückbau der Baustelle und der Verkehrssicherung erfolgen. Die Autobahn wäre für den Verkehr wieder komplett frei. Auch die Sperrung der Anschlussstelle Gladbeck wird erst dann aufgehoben. So sieht der Plan von Straßen.NRW aus.
So sieht es auf der Baustelle auf der A 31 aus.