Bottrop. . Die Stadt will auf dem Gelände an der Schubertstraße Platz für kleinere Handwerksbetriebe vorhalten. Ein neuer Besitzer hat das Areal übernommen.
Gewerbeflächen in Bottrop sind dünn gesät. Betriebe, die sich niederlassen wollen oder einen größeren Standort suchen, haben schlechte Karten. Deshalb will die Stadt das Mengede-Gelände an der Schubertstraße unter allen Umständen für produzierendes Gewerbe und Handwerksbetriebe frei halten.
Die Tatsache, dass sich dort bereits zwei Firmen angesiedelt haben und es noch weitere Anfragen gibt, ist für die Stadt ein Zeichen, dass derartige Flächen nachgefragt sind. Und außer auf dem Mengede-Gelände gebe es in der Stadt keine größeren zusammenhängenden Flächen, die kurzfristig zur Verfügung stünden. Zumal das Areal auch vorher gewerblich genutzt wurde.
Einzelhandel soll ausgeschlossen werden
Deshalb soll nun auch der Bebauungsplan in diesem Bereich noch einmal angepasst werden. So soll etwa Einzelhandel auf der Fläche ausgeschlossen werden. Denn das ist die große Sorge bei der Verwaltung, dass sich auch Einzelhandelsunternehmen für die Fläche interessieren und bereit wären, höhere Preise als andere Betriebe zu zahlen. Im Klartext: Verkauft der Eigentümer die Flächen an Einzelhändler, ist es für ihn lukrativer. Die Änderung des Bebauungsplans soll dem einen Riegel vorschieben. Zumal das Einzelhandelskonzept der Stadt dort keinen Standort für Handel vorsieht.
Was bisher geschah
Bis zum Jahr 2011 hat die Firma Mengede auf dem Gelände an der Schubertstraße Fleisch verarbeitet. Ende 2011 musste die Firma Insolvenz anmelden.
2015 begann dann der neue Eigentümer der Fläche mit dem Abriss der alten Hallen. Im Februar des vergangenen Jahres eröffnete mit einem Baumaschinenverleih der erste neue Betrieb auf dem Areal.
In der Bezirksvertretung Mitte ging es am Dienstag auch um das Thema. Inzwischen hat die Fläche erneut den Besitzer gewechselt, der Bottroper Bauträger Störmann ist nicht mehr Eigentümer der Fläche auf dem Eigen. Sie gehört nun einem Dorstener Immobilieninvestor.
Entwicklung am Eigener Markt
Nach Informationen dieser Zeitung handelt es sich um NKIM, die Naumann Immobilien und Kapital Management. Betrachtet man deren Internetseite, so sind sie vorwiegend auf Einzelhandel spezialisiert. Auf Nachfragen der Lokalredaktion hat das Unternehmen bisher nicht reagiert.
Oliver Schüttler vom Planungsamt bestätigte jedoch in der Sitzung, dass der neue Besitzer gleich drei so genannte Bauvoranfragen gestellt hat. Dabei ging es um drei kleinere Einzelhandelsflächen. Das hat das Planungsamt auch mit Blick auf die Entwicklungen am Eigener Markt abgelehnt.
Auch die Bezirksvertreter möchten die Fläche als Gewerbestandort sichern. Sie folgten dementsprechend dem Vorschlag der Verwaltung, die aktuellen Pläne noch einmal anzupassen, um eine andere Nutzungen definitiv auszuschließen. Die endgültige Entscheidung darüber liegt nun beim Planungsausschuss.
Altlasten auf der Fläche
Allerdings kamen aus dem Gremium auch Fragen zum Stand der Sanierung der Fläche. Im Boden sind noch Altlasten. Über die Sanierung gab es Streit zwischen der Stadt und dem vorherigem Besitzer. Die Situation sei unverändert, die Fläche ist nach wie vor belastet, erläuterte Tilman Christian vom Fachbereich Umwelt und Grün. Wenn dann eine neue Planung anstehe, führe die Stadt eine Gefährdungsabschätzung durch und mache dem neuen Besitzer Auflagen zur Sanierung.