Der Bottroper AfD-Sprecher glaubt, dass durch die Prüfungen des Verfassungsschutzes die Verfassungstreue seiner Partei bewiesen wird.

Der Verfassungsschutz hat die AfD als Ganzes zu einem Prüffall und deren rechtsnationalen „Flügel“ sogar zu einem Verdachtsfall erklärt. Die WAZ sprach darüber mit Alfred Stegmann, dem Vorstandssprecher der Bottroper AfD.

1 Muss die AfD nun einen Rufschaden befürchten?

Bottrops AfD-Sprecher Alfred Stegmann.  
Bottrops AfD-Sprecher Alfred Stegmann.   © AfD

Die Entscheidung des Verfassungsschutzes schadet zunächst nicht. Die dadurch ausgelösten Maßnahmen werden bereits seit Jahren durchgeführt. Das wird die Sicht unserer Wähler nicht verändern. Ich sehe den Prüffall als eine Chance zu beweisen, dass der größte Teil unserer Mitglieder fest auf dem Boden der Demokratie steht und mit Hass, Hetze und Diskriminierung nichts im Sinn hat.

2 Sie gingen zu Flügel-Vertreter Björn Höcke vor dessen Auftritt in Bottrop auf Distanz. Geschah dies auch aus Sorge, dass er zum Verdachtsfall für den Verfassungsschutz werden könnte?

Nein. Sinnvolle Politik im Sinne der Bürger ist nicht durch markige Worte, sondern nur durch konstruktive Vorschläge - möglichst in Zusammenarbeit mit anderen politisch tätigen Menschen - zu erreichen. Für mich bedeutet das, den Menschen in Bottrop eine echte Alternative zu den etablierten und eingefahrenen Parteien und deren Politik anzubieten. Ein Auftritt Höckes war dabei nicht hilfreich. Die politischen Gegner haben die AfD als eine Partei Höckes dargestellt, was sie definitiv nicht ist.

3 Gibt es in Bottrop AfD-Mitglieder, die mit „Der Flügel“ sympathisieren?

In Bottrop ist mir bisher kein einziges Mitglied bekannt, dass ich dem „Flügel“ zuordnen würde.