Bottrop. . Die Fraktion ist für den Radschnellweg in Bottrop, nicht jedoch wenn das Land auf dieser Trasse besteht. Suche nach Alternativen.

Mit der SPD wird es in Bottrop keinen Radschnellweg entlang der Gladbecker Straße geben. Das stellt Fraktionschef Thomas Göddertz klar. Auf ihrer letzten Fraktionssitzung des Jahres haben sich die Genossen noch einmal mit dem Thema befasst und einstimmig beschlossen, dass man den Radschnellweg zwar in Bottrop haben wolle, jedoch nicht entlang der Gladbecker Straße. „Wäre das die Bedingung, würde die SPD darauf verzichten.“

Sorgen der Geschäftsleute

© Miriam Fischer

Zuletzt hatte das Verkehrsministerium NRW verkündet, einen Radschnellweg nur auf dieser Trasse finanzieren zu wollen. Das geht so zumindest aus dem Protokoll der Sitzung des Planungsausschusses beim RVR hervor. Doch auch von dieser Androhung lasse sich die SPD nicht beirren, so Göddertz. „Wir als SPD-Fraktion können dieser Trassenführung auf keinen Fall zustimmen.“ Und nur, weil das Land Geld gibt, wolle man sich als Fraktion nicht gegen den Bürgerwillen stellen, so Göddertz weiter.

Er verweist auf ein Schreiben der Geschäftsleute an der Gladbecker Straße an seine Fraktion. Die sorgen sich, für Kunden und Lieferanten schlechter erreichbar zu sein, sollten die Radschnellwegpläne an der Gladbecker Straße verwirklicht werden. Göddertz kritisiert RVR und Land dafür, im Vorfeld Gespräche geführt zu haben, ohne die betroffenen Städte ins Boot zu holen.

Erweiterte Suche nach Alternativen

Nach wie vor halte die SPD den Weg über die alten Zechenbahntrasse für die sinnvollste Alternative, um Gladbeck, Bottrop und Essen miteinander zu verbinden. Baudezernent Klaus Müller hatte im Gespräch mit der WAZ vorgeschlagen, vielleicht auch noch einmal in einem erweiterten Korridor entlang der Gladbecker Straße nach möglichen Trassen zu suchen, um die Stadtzentren miteinander zu verbinden. Auch dagegen sperrt sich die SPD, nicht lediglich die Führung entlang der Gladbecker Straße ist für die größte Fraktion im Rat ein Tabu – wie sie mit ihrem Beschluss noch einmal bekräftigte.

Die Diskussion in den entsprechenden Ausschüssen des Rates hatte aber bereits gezeigt, dass die SPD mit ihrer Ablehnung nicht allein steht. Auch die übrigen Fraktionen – mit Ausnahme der Grünen, lehnen den Radschnellweg über die Hauptstraße ab.