Bottrop. . Die Überstunden bei Verwaltung sowie Sport- und Bäderbetrieb gehen leicht zurück. Das Gleitzeitkonto wächst. Der Rat genehmigt 22 neue Stellen.
Die Zahl der Überstunden bei der Stadt ist im vorigen Jahr etwas zurückgegangen. Das geht aus einer Antwort von Oberbürgermeister Bernd Tischler auf eine Anfrage der Linken hervor. Zu dem leichten Rückgang ist es danach aber nur durch den vergleichsweise großen Abbau von Überstunden beim Sport- und Bäderbetrieb gekommen. Insgesamt nahm die Mehrarbeit bei Verwaltung und Bäderbetrieb von 23.662 auf 23.537 Überstunden ab.
Rechnerisch entsprechen nach Angaben der Verwaltung die Überstunden rund 13 Arbeitsstellen, die bei der Stadt derzeit fehlen. SPD-Fraktionschef Thomas Göddertz hatte als Sprecher der stärksten Ratspartei daher neulich schon gesagt, er sei froh, dass mittlerweile Forderungen nach einem Personalabbau nicht mehr laut werden. Die Linke verlangt erneut, die Stellen bei der Stadt aufzustocken. „Aus unserer Sicht zeigt die Antwort des OB neuerlich die enorme Unterpersonalisierung der Verwaltung und der städtischen Betriebe, die dringend beendet werden muss“, meint ihr Ratssprecher, Niels Holger Schmidt. Die Pflegerückstände im Straßenbild, in Grünanlagen oder auf Spielplätzen seien nicht mehr zu übersehen.
Bottroper Verwaltung spart 13 Stellen ein
Mehr Personal soll die Stadt auch bekommen. Das hat der Rat so beschlossen. So werden neun Stellen für Ingenieure im Hoch- und Tiefbau sowie bei der Bauaufsicht geschaffen, um die vielen Bauvorhaben der Stadt bewerkstelligen zu können. Vier neue Stellen wird es in Kindertagesstätten geben, drei für die Feuerwehr und weitere sechs in anderen Ressorts der Stadt. Den 22 neuen stehen aber 13 Stellen gegenüber, die die Verwaltung eingespart hat. Die Gesamtzahl der Stellen bei der Stadt steigt somit von 1596 auf bald 1605.
Während der eigenständig arbeitende Sport- und Bäderbetrieb der Stadt im vorigen Jahr seine Überstundenzahl um mehr als zwölf Prozent verringerte, sind die Überstunden der Verwaltung um 228 angestiegen. Sie liegen mittlerweile bei 21.135.
Bäderbetrieb verringert Mehrarbeit
Auf diese Weise zieht die Stadt ihre Bilanz
Die Verwaltung stellt die Zahl der Überstunden und Gleitzeitguthaben immer zum 31. Dezember eines Jahres fest. Aktuellere Angaben als von Ende 2017 gibt es daher noch nicht.
Bei den Stunden handelt es sich nicht um Stunden, die in einem Jahr entstanden sind, sondern um die Gesamtstunden, die Ende 2017 nicht ausgeglichen waren.
Neben den Überstunden entstehen bei der Stadt wegen der flexiblen Arbeitszeitgestaltung auch sogenannte Gleitzeitguthaben. Nach der Bilanz der Stadt haben die Mitarbeiter der Verwaltung und die des Sport- und Bäderbetriebes gemeinsam 60.256 Stunden mehr gearbeitet als sie müssten. Für diese Gleitzeitstunden haben sie einen Anspruch auf Freizeitausgleich. Wie bei den Überstunden hat der Bäderbetrieb auch seine Gleitzeitstunden etwas abgebaut, während sie bei der Verwaltung um 2259 auf 59.022 Stunden anwuchsen.
In seiner Antwort an die Linke nennt Oberbürgermeister Tischler auch Gründe für die teilweise Zunahme der Mehrarbeit. Es gebe einerseits unbesetzte Stellen, andererseits auch Mitarbeiter, die für lange Zeit erkrankt seien. Er weist zwar darauf hin, dass die Ressorts angehalten seien, Mehrarbeit und Überstunden zu vermeiden und abzubauen. Das aber sei wegen „der Personalsituation nicht einfach“.